Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
Vom Netzwerk:
fürchtete sich vor dem, was es wohl bedeutete.
    Gerade in diesem Moment bebte der Boden unter ihm, und er wäre fast hingefallen. Er sprang nicht vom Wall zurück und suchte auch keinen Schutz, sondern presste beide Handflächen gegen den Wall, stemmte sich dagegen und bemühte sich, stehen zu bleiben, während das Erdreich unter seinen Füßen wogte.
    »Dale!«, schrie er gequält.

DIE SUCHE NACH HARMONIE
    Während unter Altons Händen Schriftzeichen weiterhin davonhuschten, wurde er sich bewusst, dass im Lager hinter ihm Chaos ausbrach: Er hörte Gebrüll und rennende Füße und das Gewieher von Pferden. Er blickte auf und sah zu seinem Entsetzen, dass der Himmelsturm schwankte, als bestünde er nicht aus Granit, sondern aus irgendeinem elastischen Material.
    Er drückte die Handflächen fester an den Stein und versuchte, die Hüter durch schiere Willenskraft dazu zu bringen, ihm Einlass zu gewähren, doch dann schoss ein wütender Ruck aus dem Wall heraus, eine Welle des Zorns, und seine Hände wurden weggeschleudert. Er kannte diesen Zorn, er fühlte sich vertraut an. Pendric .
    Immer noch zog er sich nicht zurück, sondern stellte sich breitbeinig hin und sandte ein stummes Gebet zu den Göttern, dann grub er sich mit seinem Willen tiefer in den Wall, an Pendric vorbei, jeden Widerstand überwindend. Plötzlich, nach der langen Stille, füllte sich sein Gemüt mit Stimmen, die ein chaotisches Lied sangen.
    Wir sind verloren. Wir sind zerbrochen. Eine Bresche ist uns geschlagen worden.
    Wenn das Lied verstummte und seine Sänger aufgaben, würde auch der Wall zerbrechen. Aber wie sollte er von hier aus und ganz allein das Lied in Ordnung bringen?

    Es war unmöglich.
    Dann gab ohne jede Vorwarnung der Stein unter seinen Händen plötzlich nach, und er fiel nach vorn, in den Wall hinein, der ihn völlig verschluckte. Der Übergang war keineswegs sanft. Er wurde von einer Seite zur anderen geschleudert und gegen spitze Kanten geworfen, der raue Stein verursachte ihm Blutergüsse und schürfte seine Haut auf, und ein unterschwelliger Liedfetzen versuchte, ihn zurückzudrängen. Wieder Pendric.
    Alton schob sich vorwärts wie ein Schwimmer in aufgewühlter See und kam in der Turmkammer wieder heraus, doch der Fels verhärtete sich um seinen Fußknöchel. Im letzten Moment, bevor der Wall ihn zerquetschte, zerrte er seinen Fuß aus dem Stiefel.
    Er war in Hochstimmung, weil er durch den Wall gekommen war, nachdem ihm der Durchgang so lange verweigert worden war. Vielleicht waren die Hüter so geschwächt und so sehr vom Chaos in Anspruch genommen, dass ihr Widerstand gegen ihn zusammengebrochen war. Oder vielleicht waren sie auch bereit, ihn wieder anzunehmen und seine Hilfe zu akzeptieren. Er hoffte, dass Letzteres der Fall sein möge.
    Seine Hochstimmung schlug in Besorgnis um, als er versuchte, in der Staubwolke etwas zu erkennen. Der Boden war von Trümmern bedeckt, und eine weitere Erschütterung warf ihn beinahe um. Die Säulen in der Mitte der Kammer schwankten bedrohlich. Er konnte Dale nirgends entdecken und befürchtete das Schlimmste.
    Merdigen schob den Kopf unter dem westlichen Bogen hervor. »Hier entlang, mein Junge!« Er winkte Alton zu sich.
    Alton stürzte auf den Bogen zu und dann über Wiesen hinweg, wo er einen flüchtigen Eindruck von einem wütenden
Schneesturm auffing und von Blitzen, die rings um ihn herum einschlugen, bis er jenseits der Säulen wieder in der normalen Turmkammer auftauchte. Neben ihm krachte eine der Säulen zu Boden und zerbrach in Stücke. Er rannte unter den Bogen. Merdigen leuchtete in einem schwachen Licht und erhellte die Dunkelheit ein wenig. Direkt vor ihm endete der Korridor abrupt und stieß auf den Wall.
    »Die anderen sind mit dem Wall verschmolzen«, sagte Merdigen. »Wir müssen die Ordnung wieder herstellen und brauchen deine Stimme. Wirst du uns helfen?«
    Alton fand diese Frage vollkommen absurd. Er nickte.
    »Gut«, sagte Merdigen und ging in den Wall hinein, verschmolz mit ihm und ließ Alton in der Dunkelheit zurück.
    Alton leckte sich die Lippen, schmeckte salzigen Schweiß und den rauen Steinstaub und tastete sich vorwärts, um seine Hände flach gegen den Wall zu pressen. Im Geist erklärte er, wer er war, und sein Bewusstsein floss in den Stein und ließ seinen Körper zurück.
     
    Geh weg, donnert Pendrics Stimme, und er zerbricht mit seiner Willenskraft beinahe Altons Verbindung.
    Alton wappnet sich, als trotze er einem Sturm, und seine eigene,

Weitere Kostenlose Bücher