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Der Schwur des Highlanders

Der Schwur des Highlanders

Titel: Der Schwur des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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sagte so einiges.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich sagte ihm, dass ich vielleicht in Erwägung ziehen könnte, ihn wieder aufzunehmen, wenn er zu mir kriechen würde, wie er zehn Jahre lang zu Isabel kroch.« Es überraschte sie nicht, dass Payton zusammenzuckte. »Darin wird er wohl kaum ein Versprechen oder ein Willkommen sehen, was meinst du?«
    »Nein, Mädchen. Nun, wir werden auf Donncoill zurückkehren. Vielleicht mit der Zeit, mit der Entfernung –«, begann er, klopfte ihr dann aber nur aufs Bein und ging, um seine Männer zusammenzuholen.
    Da sie spät losgekommen waren, ritten sie nur ein paar Stunden, bevor sie ihr Nachtlager aufschlugen. Sie waren eine stille, bedrückte Gruppe, die sich um ein kleines Feuer herum Brot, Käse und Wein teilte. Elspeth hegte den Verdacht, dass sie an der Stimmung der Männer schuld war, aber sie hatte keine Idee, wie sie das ändern sollte, und auch nicht wirklich Lust dazu. Es bedurfte sowieso schon all ihres Verstandes und ihrer Stärke, um nicht zu einem durchweichten, triefenden Häuflein Elend zusammenzufallen.
    Ein wenig half ihr, sich um Alan zu kümmern, obwohl selbst er ungewöhnlich still war. Muddy verschwand, um sich sein eigenes Futter zu suchen, kehrte, kurz nachdem Alan eingeschlafen war, zurück und rollte sich neben dem Korb des Kindes zusammen. Elspeth half nach dem Essen beim Aufräumen, bevor sie ihr Bettzeug neben dem von Payton ausbreitete und um etwas Schlaf betete, als sie sich in ihre Decke wickelte.
    Er kam nicht. Sie hörte den Männern zu, wie sie das Feuer bedeckten und entschieden, wer welche Wache übernehmen würde. Sie hörte ihnen zu, wie sie sich auf ihren Betten niederließen und einige Alan ein schüchternes Gutnacht zumurmelten. Das vertraute Geräusch von Muddys Schnurren verriet ihr, dass manche stehen geblieben waren, um den Kater zu streicheln. Einer der Männer beglückwünschte das Tier sogar dazu, dass er Klein-Alan so gut beschützte.
    Als Payton sein Bett aufsuchte, war ihr klar, dass sie diese Nacht wenig schlafen würde. Sie hörte zu, wie er sich ausstreckte. Dann schob er sich mehrmals hin und her, um sich eine bequeme Lage zu suchen, und anschließend kratzte er sich kurz. Danach gähnte er. Endlich war er still, sie spürte jedoch, dass er sie beobachtete, weigerte sich aber, ihn anzusehen.
    Eine Zeit lang starrte sie zu den Sternen hoch. Dann betrachtete sie den Mond. Sie strich die Falten ihrer Decke glatt. Sie betrachtete erneut die Sterne. Es würde eindeutig eine sehr lange Nacht werden.
    Was sie eigentlich tun wollte, war weinen. Sie wollte bittere Tränen weinen, ihren Schmerz und ihr Leid herausheulen. Ihre Brust schmerzte davon. Ihre Kehle war so eng und voll, dass sie überrascht war, nicht zu ersticken. Allerdings konnte Elspeth vor den Männern ihren Jammer nicht zeigen. Es würde sie alle peinlich berühren. Zudem hatte sie Angst, dass sie, fing sie einmal damit an und ließ sie einmal ihrer Traurigkeit freien Lauf, den ganzen Weg bis Donncoill weinen und klagen würde.
    »Keiner würde dich für dein Weinen tadeln, Elspeth«, sagte Payton.
    »Ich weiß, aber ich tu es nicht«, versprach sie.
    »Weil er es nicht wert ist?«
    »Na ja, vielleicht ist er es nicht, aber alles, was wir miteinander hätten haben können, alles, was er weggeworfen hat, ist es ganz bestimmt. Und, mein Gott, wie kann man einen Menschen dafür verurteilen, dass er ein Versprechen achten möchte?«
    Payton streckte den Arm aus und zog sie näher an sich. Er legte ihr einen seiner starken Arme um die Taille und hielt sie fest, während sie mit dem Rücken an seiner Brust lag. Sie fühlte sich so angespannt an wie die Sehne eines Bogens, und das machte ihm Sorgen. Elspeth gehörte zu jenen Frauen, die mit ihren Gefühlen offen umgingen, die nichts oder nur wenig verbargen. Diese Selbstbeherrschung sah ihr nicht ähnlich, und er verfluchte Sir Cormac dafür, dass er sie ihr beigebracht hatte.
    »Du bist jung, Elspeth«, sagte er. »Deine Wunden werden wieder heilen. Das sind oft gebrauchte Worte und im Augenblick nicht sehr tröstliche, aber dennoch entsprechen sie der Wahrheit.«
    »Ich weiß. Ich glaube aber nicht, dass ich jemals jemanden so sehr lieben werde wie ihn«, flüsterte sie. »Es ist sonderbar, aber obwohl ich sehr verärgert und sehr verletzt bin, habe ich noch immer Mitleid für ihn. Ich ertappe mich sogar dabei, wie ich für ihn hoffe, dass er noch etwas Glück findet und keinen zu hohen Preis dafür bezahlen muss, dass

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