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Der Schwur des Highlanders

Der Schwur des Highlanders

Titel: Der Schwur des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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der Tat sehr betrunken, doch noch hatte er nicht dieses dumpfe Stadium der Vergesslichkeit erreicht, auf das er abzielte. Die Ankunft seines Bruders und einiger anderer Familienmitglieder war nicht ganz willkommen, aber immerhin bedeutete dies, dass er einige Hilfe erhielt, um in sein Bett zu finden.
    »Hallo, Will, und du auch, Alaister.« Er nickte seinem anderen Bruder zu, bevor er zu schielen anfing. »Sind diese da unsere Cousins Malcolm und David?«
    »Ja, du besoffner Dummkopf«, sagte William, als er sich zusammen mit den anderen an den Tisch setzte und der Magd ein Zeichen gab, ihnen eine weitere Kanne Bier und vier Trinkkrüge zu bringen. »Wir haben zwei Wochen oder länger nach dir gesucht.«
    »Oh ja? Warum?«
    »Wahrscheinlich bist du zu betrunken, um das zu verstehen, aber unsere Eltern sind tot.«
    »Haben sie sich endlich gegenseitig umgebracht?«
    »Nein, das haben Strauchdiebe erledigt. Sie waren auf der Heimreise von einer Woche voller Ausschweifungen mit ihren Freunden, als ihre Kutsche überfallen wurde. Noch immer betrunken, entschlossen sie sich, um die paar Münzen, die sie hatten, zu kämpfen und wurden schnell niedergeschlagen. Der alte Patrick und sein Sohn haben alles mit angesehen und sich klugerweise ergeben. Sie brachten die Leichen zu uns zurück, damit wir sie beisetzen können.«
    Cormac war sich bewusst, dass unter dem Meer aus Bier, das er sich einverleibt hatte, aufflackernde Trauer lauerte. Seine Eltern waren im Kinderzeugen gut, aber sie interessierten sich herzlich wenig für ihre Nachkommenschaft. Sie interessierten sich auch nicht sonderlich füreinander und erfüllten ihre Burg unablässig mit verärgerten Worten, gegenseitigen Schuldzuweisungen und Beleidigungen. Das Einzige, wofür sie sich beide interessierten, war, sich bis zur Besinnungslosigkeit zu betrinken und mit anderen ins Bett zu gehen – so vielen anderen wie möglich. Die Hälfte von denen, die er Cousin oder Cousine nannte, waren eigentlich seine Halbbrüder und -schwestern, uneheliche Kinder, die in die Welt gesetzt und von ihrer Mutter oder ihrem Vater vergessen wurden. Nichtsdestotrotz hatten sie ihm das Leben geschenkt, und allein schon aus diesem Grund schuldete er ihnen ein gewisses Maß an Trauer. Im Augenblick war er nur zu betrunken dazu.
    »Cormac, du bist jetzt der Laird of Aigballa«, sagte Alaister, dessen braungrüne Augen dunkel vor Sorgen waren.
    »Gott, ja, das bin ich«, brummte Cormac und nahm einen großen Schluck.
    »Du musst also nach Hause kommen.«
    »Kann nicht. Muss bleiben, um Isabel hängen zu sehen.« Er grinste, als alle vier jungen Männer sich an ihrem Bier verschluckten und gegenseitig halfen, sich zu beruhigen. Es war eine Seltenheit, dass er seine Verwandten so restlos schockieren konnte, und er hoffte, dass er sich an diesen Augenblick auch dann noch erinnern konnte, wenn er aus dem Vollrausch, in dem er versank, aufwachte. »Ich bin Zeuge.«
    »Für was?«, wollte William wissen, dessen Stimme noch immer heiser vom Verschlucken war.
    »Ihre Falschheit.« Cormac hatte den Eindruck, dass die Vergesslichkeit, die er suchte, ihn jetzt schnell überkam. »Bekenntnisse, die vor mir und vier Douglas-Männern abgelegt wurden. Haben sie gehört. Haben sie auch gesehen. Sie hat nicht mehr ganz so hübsch ausgesehen mit Sir Kenneths Rute halb in ihrer gierigen Kehle. Gott, ich weiß nicht, was mir mehr Sorgen macht: dass sie mich verraten hat, dass ich ein solcher Esel sein konnte, dass sie so lange auf meinem Ehrgefühl herumgetrampelt ist, ohne dass ich es gemerkt habe, oder dass ihr jetzt alle behaupten könnt: Das haben wir dir doch schon immer gesagt.« Er konnte seine Augen nicht mehr länger offen halten. »Ach Elspeth, mein Engel, es tut mir so leid«, flüsterte er und fiel vornüber.
    William fuhr in mitfühlendem Schmerz zusammen, als Cormacs Kopf laut auf dem verschrammten, verdreckten Tisch aufschlug. »Wir müssen den Idioten ins Bett tragen.«
    »Was hat ihn wohl dazu gebracht, sich so zu betrinken?«, fragte Alaister. »Das macht er fast nie.«
    »Etwas, das mit Isabel, den Douglas, der Rute eines gewissen Sir Kenneth und jemandem namens Elspeth zu tun hat. Ich nehme an, dass der arme Esel Isabel endlich so gesehen hat, wie sie wirklich ist. Wie auch immer, die Wahrheit wird warten müssen, bis er einen klaren Kopf bekommt. Wenn man bedenkt, wie viel er getrunken hat, könnte es ein paar Tage dauern.«
    »Ich weiß nicht, ob es ein gutes Zeichen ist, wenn er sich

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