Der Schwur des Highlanders
wir erst jetzt gekommen sind? Nein, Cousin. Wir waren hier, bevor ihr eure erste Bettrunde eingelegt habt.« Er nickte, als Isabel und Kenneth todblass wurden.
»Keiner wird dir glauben«, sagte Kenneth mit einer Stimme, die seine Angst nur an einem leisen Zittern erkennen ließ. »Man wird denken, dass du aus Eifersucht lauter Lügen hervorsprudelst.«
»Ich glaube nicht. Ich habe vier weitere Zeugen, um eure Bekenntnisse zu bestätigen. Und auch ihre.«
»Vier?« Isabel schaute die Douglas-Männer an und dann Cormac, ihre herrlichen blauen Augen weiteten sich. »Du würdest mich verraten, mein Liebster?«
Cormac beobachtete, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten. Ihr Gesichtsausdruck spiegelte tiefen Kummer und Schmerz. Ihm wurde bewusst, dass sie genauso talentiert war wie Kenneth, und er fragte sich, ob überhaupt etwas von dem, was sie tat oder sagte, der Wahrheit entsprach. Allmählich überkam ihn der Verdacht, dass er eines Tages vielleicht etwas Trost in der Tatsache finden würde, dass er von der versiertesten Betrügerin zum Narren gehalten worden war, die er zu seinem Pech jemals kennengelernt hatte. Im Moment allerdings fiel es ihm zunehmend schwer, seinem Drang zu widerstehen, in dieses perfekte Gesicht zu schlagen.
»Ja, Isabel, ich würde die Welt die ganze hässliche Wahrheit über dich wissen lassen«, entgegnete er.
»Wie kannst du so etwas sagen, nach alldem, was wir uns bedeutet haben, alldem, was wir miteinander erduldet haben?«
»Miteinander? Ich erduldete wie der gehirnlose Narr, der ich bin. Du hast nichts weiter getan, als dir einen weiteren Zuchthengst in den Stall zu stellen.« Er schüttelte den Kopf. »Vier Tote, Isabel? Vier Morde? Und warum? Für diesen Idioten, der sich innerhalb eines Augenzwinkerns gegen dich wendet, um seine eigene wertlose Haut zu retten? Für Geld und Ländereien? Du hattest von beidem eine Menge. Nein, Isabel, wir hatten nichts. Zuerst war ich einfach zu geblendet von deiner Schönheit und meiner Begierde, sie kennenzulernen. Und in der letzten Zeit wollte ich verzweifelt beweisen, dass ich das Ehrgefühl besaß, das meinen Eltern abgeht, indem ich mich an das feierliche Versprechen klammerte, das ich vor Jahren abgelegt habe – ein Versprechen, dass ich spätestens mit deiner zweiten Ehe als beendet hätte ansehen sollen. Ehrgefühl. Ich kann nicht glauben, dass ich es an eine solche Hure verschwendet habe. Hör auf zu heulen«, fuhr er sie an. »Ich lasse mich nicht mehr von solchen Täuschungsmanövern hinters Licht führen. Nein, schon gar nicht mehr, seit ich eben mit angesehen habe, wie du gierig und lautstark an einem anderen Mann herumgeschlürft hast. Das hast du vergessen. Darüber hinaus habe ich gehört, wie du und dein Liebhaber einen weiteren Mord geplant und darüber gesprochen habt, wie ihr mir wieder die Schuld zuschieben wollt.«
Isabels Gesichtsausdruck wechselte schnell von Kummer zu Zorn, der sich auch in ihren schmal gewordenen Augenschlitzen ausdrückte. »Du bist nur verärgert, weil du mir die Schuld am Verlust dieser kleinen Murray-Hure gibst.«
»Ja, du hast Schuld, aber ich genauso. Und«, fügte er mit kalter, harter Stimme hinzu, »wenn du dein hübsches Aussehen behalten willst, sprich nie wieder so von Elspeth. Du taugst nicht einmal so viel, um auch nur ihren Namen aussprechen zu dürfen, und während ich mich vielleicht damit entschuldigen kann, dass ich ein kompletter Esel war, der sich von einem hübschen Gesicht und der Geschicklichkeit einer Hure zum Sklaven hat machen lassen, kannst du nichts von alldem.«
»Diese Männer wollen meinen Tod!«
Cormac fühlte bei diesem Gedanken einen Stich, einen ehrlichen Schmerz. Diese Frau hatte einen großen Teil seines Lebens ausgemacht, war irgendwie mit jeder Bewegung, die er zehn Jahre lang gemacht hatte, verflochten. Trotz der Lügen und Vertrauensbrüche war es nicht leicht, an ihren bevorstehenden Tod zu denken. Er zwang sich wegzusehen, sich daran zu erinnern, dass sie Schuld am Tod von vier Männern hatte – fünf, zählte man den unglückseligen Donald mit, von dem das Liebespaar so kaltherzig gesprochen hatte. Und es hätten sechs sein können, denn sie hatte nichts dagegen unternommen, ihren Liebhaber davon zurückzuhalten, Cormac den Wölfen zum Fraß vorzuwerfen. Wäre der unglückselige Donald nicht des Wegs gekommen, hätte sie ihn für ihre Verbrechen zahlen lassen.
»So wie du einst bereit warst, mich dem Tod auszuliefern. Und nach der Ermordung Sir
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