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Der Schwur des Highlanders

Der Schwur des Highlanders

Titel: Der Schwur des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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anziehe«, sagte er schließlich, indem er sich aus dem Bett wälzte.
    Obwohl er bis zu einem gewissen Grad zurückhaltend war, blieb Cormac seinen Verwandten gegenüber ehrlich. Er gestand ihnen alles, und zwar von dem Augenblick an, in dem er feststellte, dass Sir Colin Elspeth gegen ihren Willen festhielt, bis zu dem Tag, an dem Elspeth ihn verließ. Es tat weh, aber er berichtete jedes Wort, das an jenem schicksalhaften Tag gefallen war, und jede Handlung. Cormac hoffte ein bisschen, dass sie aus Elspeths Worten nicht dieselbe Endgültigkeit heraushörten wie er.
    »Du hast ein elendes Durcheinander veranstaltet, nicht wahr?«, stellte William fest und schüttelte den Kopf.
    »Liebe stirbt nicht innerhalb eines Wimpernschlags«, sagte David, dessen dunkle Augen unablässig auf Cormac ruhten.
    »Du bist erst sechzehn. Was weißt du schon darüber?«, fuhr ihn William an.
    »Liebe stirbt nicht so schnell. Man muss nicht alt und weise sein, um das zu wissen. Sie sagte, sie liebt ihn.«
    »Liebte«, verbesserte ihn Cormac. »Früher. Jetzt nicht mehr.«
    »Ich denke, aus ihr hat einfach nur die Verärgerung gesprochen. Na ja, sofern du sie nicht für unbeständig hältst.«
    »Nein, nicht Elspeth.«
    »Also mach ihr den Hof.«
    »Ich dachte, das hätte ich getan«, entgegnete Cormac, der sich allzu deutlich an die Leidenschaft erinnerte, der Elspeth und er sich so begierig hingegeben hatten.
    »Nein, du hast mit ihr geschlafen, während du zu einer anderen Frau unterwegs warst. Und ich wette, du hast nie ernsthaft in Erwägung gezogen, dein Versprechen gegenüber Isabel zu lösen, selbst wenn du es gewollt hättest. Meine Schwester sagt immer, eine Frau, die glaubt, dass die Leidenschaft eines Mannes weiter geht als bis zu seinen Leisten, ist eine Törin. Ist Elspeth eine Törin?«
    »Nein.« Cormac war überrascht über die Klugheit, die der junge David enthüllte. »Vielleicht denkt sie allerdings, dass sie es ist. Ich habe sie sehr schlimm verletzt. Ihrer Meinung nach hat sie mir alles gegeben, und ich habe darauf herumgetrampelt. Sie hat erkannt, was Isabel war, und das Wissen, dass ich mich von ihr, Elspeth, abwende, um ein Versprechen einzulösen, das ich einer Hure gegeben habe, muss es für sie sehr schwer gemacht haben.«
    »Und dieser Schmerz wird anhalten, solange du sie in dem Glauben lässt, dass es einzig Leidenschaft war, die sie dir abgerungen hat. Wirb um sie. Lass sie wissen, dass sie dir mehr ist als nur ein warmes Nest für deine Männlichkeit. Was hast du zu verlieren?«
    Bevor Cormac antworten konnte, erklang ein lautes Klopfen an der Tür. Malcolm öffnete sie, und davor stand ein junger Kerl. Als Cormac seine Kleider als jene Kleider erkannte, in die Isabel ihre Bediensteten zu stecken pflegte, spannte er sich an. Glaubte diese Frau nach allem, was er erfahren hatte, allen Ernstes, dass sie ihn wieder in ihr Netz zurückziehen konnte?
    »Ich bringe eine Nachricht von Lady Isabel«, sagte der Junge, trat aber einen Schritt zurück, als ihn Cormacs vier Verwandte grimmig anschauten.
    »Um was handelt es sich?«, fragte Cormac.
    »Mylady sagt, dass Ihr kommen und mit ihr sprechen müsst. Sie sagt, es gibt etwas, das sie Euch erzählen muss – ein Geheimnis, das sie seit Jahren hütet. Ihr sollt unbedingt mitkommen. Ich weiß, wohin sie sie gebracht haben.«
    Cormacs Verwandte protestierten alle vier lautstark, aber er brachte sie mit einer heftigen Bewegung seiner Hand zum Schweigen und stellte insgeheim fest, dass es doch Vorteile hatte, Laird zu sein. »Sie hat dir nicht gesagt, was sie mir erzählen will?«
    »Nein, Sir. Nur dass Ihr kommen müsst. Wenn nicht, würdet Ihr es Euer Leben lang bereuen.«
    »Warte unten auf mich.«
    In dem Augenblick, in dem sich die Tür hinter dem Jungen schloss, sagte William: »Du willst doch wohl nicht wirklich zu ihr gehen?«
    »Doch. Ich denke, sie will mich dazu verlocken, ihr wenigstens noch einmal zu helfen, will versuchen, mein Ehrgefühl nur noch einmal gegen mich einzusetzen. Habt keine Angst, dass das funktionieren könnte. Ich schwöre euch, es ist zu Ende. Und jetzt, wo ich weiß, wie verschlagen diese Frau ist, wie tief sie in mörderischen Anschlägen verstrickt ist, könnte es hilfreich sein, dieses Spiel zu spielen, sofern ich es ertrage. Sollte sie noch immer glauben, dass ich nichts als ein liebestrunkener Tölpel bin und dieses alte Versprechen sie weiterhin schützen könnte, gibt sie mir vielleicht noch mehr Beweise gegen sie in die

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