Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schwur des Highlanders

Der Schwur des Highlanders

Titel: Der Schwur des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
Vom Netzwerk:
gestellt hatte.
    »Glaubst du denn wirklich, dass ich diesen kleinen Bastard auf meine Hochzeiten oder Reisen mitgenommen hätte? Jesus, ich versuchte ihn in dem Augenblick loszuwerden, in dem ich erkannte, dass deine Saat sich in meinem Schoß eingewurzelt hat, aber anders als bei den anderen konnte ich ihn nicht abschütteln. Also ertrage ich die Bürde dieses Bankerts seit fast sieben Jahren.«
    Ihre Worte ließen ihn bis auf die Knochen erschauern. »Du hättest es mir sagen müssen. Ich glaube, du warst damals Witwe. Wir hätten heiraten können. Oder ich hätte das Kind aufnehmen und selbst großziehen können.«
    »Ich weiß, aber ich war der Überzeugung, dass er sich zu gegebener Zeit als hilfreich erweisen könnte. Zu einer Zeit wie jetzt«, sagte sie strahlend. »Du hilfst mir, und ich werde dir den Jungen geben. Er ist nicht weit weg.«
    »Nein, das ist er gewiss nicht«, entgegnete Sir Ranald ironisch, als er ans Gitter trat. »Ach, meine süße Verlobte, es erstaunt mich wahrlich, dass Euch bisher keiner Euren hübschen Hals umgedreht hat. Wie auch immer, wir werden dieses Problem bald beheben.«
    »Verschwindet, Ranald«, fuhr ihn Isabel an. »Ich versuche mit Cormac zu sprechen.«
    »Ihr versucht, diesen Mann mit etwas zu erpressen, das sich jeder Mann wünscht. Das habe ich erwartet.«
    »Wie ausgesprochen klug von Euch.«
    »Ja, ich bin ein sehr kluger Mann. Habt Ihr nicht gewusst, dass ich seit Jahren den Verdacht hatte, dass Ihr meine Verwandten ermordet habt? Ich habe schon damals angefangen, Euch genau zu beobachten, sehr genau.« Er lächelte langsam, als er hinter seinem Rücken einen schlanken Jungen hervorzog und zusah, wie Isabel blass wurde. Ihr Gesichtsausdruck war eine Mischung aus Wut und Angst. »Christopher, lerne deinen Vater kennen.« Ohne den Blick von Isabel abzuwenden, schob Ranald den Jungen näher zu Cormac. »Armstrong, Euer Sohn Christopher.«
    »Ihr könnt nicht einfach den Jungen nehmen und ihn hierher schleppen«, kreischte Isabel.
    »Ich glaube, ich habe genau das getan.«
    »Und woher wisst Ihr, dass der Junge meiner ist? Vielleicht habe ich Cormac nur angelogen.«
    »Es ist klar, dass Ihr das ziemlich oft gemacht habt, aber dieser Junge ist Euer Sohn. Glaubt Ihr, Ihr könnt ihn sein ganzes Leben lang verstecken? Ihr hattet zwar nicht viel zu tun mit dem Jungen, das stimmt, aber ihr strengt Euch ab und zu an, ihn zu besuchen, um zu sehen, ob er noch am Leben ist. Die alte Kinderfrau war bereit, mit mir zu sprechen. Ihr müsst wissen, dass Ihr in Euren Bediensteten nicht allzu viel Loyalität erweckt. Und, Mylady, man muss den Jungen nur ein einziges Mal sehen, um zu wissen, wessen Frucht ihr da zur Welt gebracht habt.«
    Cormac schenkte dem Wortwechsel zwischen Ranald und Isabel wenig Beachtung. Seine ganze Aufmerksamkeit galt dem Jungen, der ihn ebenso intensiv musterte, wie er ihn vermutlich seinerseits auch musterte. Durch Augen, die ganz die seinen waren, und Haare, die sehr dem seines Bruders Alaister ähnelten, erwies sich der Junge als sein Kind. Das Kind schien wenig von Isabel zu haben. Eine Spur um den Mund herum und, so meinte Cormac, etwas mehr bei der zerbrechlichen Vollkommenheit der kindlichen Gesichtszüge.
    »Hallo, Christopher«, sagte er ruhig. Der Reichtum an Gefühlen, die er sich bemühte, unter Kontrolle zu halten, ließ seine Stimme heiser klingen.
    »Guten Tag, Sir«, antwortete der Junge. »Seid Ihr wirklich mein Vater?«
    »Ja, das bin ich. Du bist als eine kleine Überraschung über mich gekommen.«
    »Ich weiß, Sir. Lady Isabel hat Euch nichts von mir erzählt, woher also solltet Ihr wissen, dass ich auf der Welt bin? Frau Agnes sagte, dass Lady Isabel mich versteckt hält, bis sie der Meinung ist, dass Eure Ketten wieder straff gezogen werden müssen. Frau Agnes sagt, ich soll nur warten, bis Ihr wisst, dass es mich gibt, und schauen, was ihr dann macht, bevor ich entscheide, ob ihr ein guter Mensch seid oder nicht.«
    »Ich hoffe, dass du dich zu meinen Gunsten entscheidest. Wie alt bist du, Junge?«
    »Ich werde in einem Monat sieben.«
    Cormac atmete tief durch, um die Wut, die in ihm aufwallte, zu unterdrücken. So viele Jahre, und Isabel hat nicht ein einziges Mal ein Kind erwähnt. Er hatte Jahre des Wachstums dieses Jungen verpasst, angefangen bei seinem ersten Lächeln bis hin zu seinem ersten vollständigen Satz. Noch etwas, dessen Isabel ihn beraubt hatte. Cormac wusste, dass er, wenn er jetzt nicht ging, seine Hände demnächst

Weitere Kostenlose Bücher