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Der Schwur des Highlanders

Der Schwur des Highlanders

Titel: Der Schwur des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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unvergleichliche Närrin zu sein.
    »Hat Cormac etwas von alldem erfahren?« Sie verachtete die Schwäche, die diese Frage veranlasste.
    »Er war dabei.«
    »Oh, großer Gott.« Elspeth war schockiert, aber sie hatte die Kraft, ihr Bedürfnis, zu Cormac zu eilen und ihm dabei zu helfen, diese verheerende Entdeckung zu verarbeiten, zu unterdrücken. »Weißt du, was er gemacht hat oder vorhat zu tun?«
    »Er verweilt am Hof, falls er als Zeuge gebraucht wird. Da Sir Ranald allgemein deutlich gemacht hat, dass er Isabel nicht zur Frau haben will, und die anderen Zeugen alles Verwandte von ihm sind, könnte das durchaus erforderlich sein. Sir Ranald will, dass sie und Sir Kenneth die Gerechtigkeit in Form des Strangs ereilt. Er sammelt fleißig alle zusammen, die von Isabels oder Kenneths Verbrechen wissen, egal wie gering diese jeweils sind. Ich denke, er will damit auch deutlich machen, dass Isabel oder ihr Geliebter nicht einfach beseitigt werden, weil sie einen Douglas verärgerten. Er will keinen Zweifel an ihrer Schuld aufkommen lassen.«
    »Die Tatsache, dass er einfach die Macht der Douglas nützen könnte, es aber nicht tut, zeigt, dass er ein guter, aufrichtiger Mensch ist.«
    »Und einer, der sehr genau weiß, wie man am Leben bleibt. Es braut sich ein Sturm zusammen, Mädchen. Die Douglas sind zu mächtig und viel zu überheblich geworden. Bald wird es zum Blutvergießen kommen, Ländereien werden verloren und gewonnen werden, es wird zu einer Verschiebung der Machtverhältnisse kommen. Sir Ranald hat vor, das zu überleben, und zwar mit unzerstörtem Land und unzerstörter Macht. Ich glaube, er hat den Verstand, genau das auch zu erreichen. Wir werden sehen. Was ist mit Cormac?«
    Payton sprach den Namen ohne Vorwarnung aus, und Elspeth konnte ihre Reaktion darauf nicht ganz verbergen. Es war traurig, grübelte sie, dass die bloße Nennung eines Namens ihr so wehtun und sie zusammenschrecken lassen konnte, als wäre sie geschlagen worden. Neben all den Nachrichten, die Payton ihr überbracht hatte, hatte er ihr auch vor Augen gehalten, dass sie sich erheblich stärker anstrengen musste, um ihre Gefühle für Sir Cormac Armstrong zu begraben. Ihr war bewusst, dass es Jahre dauern würde, bis sie sichergehen konnte, dass sie fest in ihr verschlossen waren, bis sie irgendwann die Gnade hatten abzusterben.
    »Was soll mit ihm sein?«, antwortete sie. »Er hat gesehen, wie Isabel ist, und das ist gut so. Jetzt ist er frei – frei von dem, was immer er für sie empfunden haben mag, und frei von diesem verfluchten Versprechen. Etwas anderes zählt nicht.«
    »Ach, Elspeth, glaubst du das wirklich?« – »Ich muss.« Sie seufzte, wobei sie sich der Tatsache fügte, dass sie gezwungen sein würde, über Cormac zu sprechen, und inständig hoffte, dass sie es ohne zu weinen tun konnte. »Ich habe gespielt, und ich habe verloren. Ich habe nicht den Mut, es noch einmal zu versuchen. Vielleicht bin ich ein Feigling geworden. Als er sich für Isabel entschied, tat es viel weher, als ich mir je vorgestellt habe, und ich möchte dies nicht noch einmal erleben müssen.«
    »Er ist ein Dummkopf.«
    »Tja, schon.« Sie lächelte ein wenig, ihr Herz pochte vor lauter Anstrengung, ihre Gefühle im Zaum zu halten. »Aber vielleicht bin ich ein noch größerer, weil ich dachte, ich könnte zehn Jahre blinder, schlecht platzierter Hingabe durch ein paar wenige Wochen aufrichtiger Liebe beenden und diejenige sein, die ihn erkennen lässt, dass er sein Versprechen lösen und trotzdem seine Ehre behalten kann.«
    »Und wenn er dir nachkommt?«
    »Ich weiß nicht. Hinter meinem Schmerz verbirgt sich noch sehr viel Wut, und ich bitte dich, in meinem Herzen keine Hoffnung zu wecken. Sie könnte allzu leicht Wurzeln schlagen, und bei dem Gedanken an das, was ich vielleicht empfinden würde, sollte sie niemals Früchte tragen, schaudert mich.«
    »Verständlich.«
    »Elspeth!«, rief ihr Vater, als er und ihre Mutter die große Halle betraten. »Ein Bote hat dir etwas überbracht.«
    »Du hast Ihnen nichts erzählt, oder?«, flüsterte Payton, der beobachtete, wie seine Tante und sein Onkel näher kamen.
    »Nein«, gab Elspeth zurück, »aber ich fürchte, meine Gnadenfrist ist vorbei.« Sie lächelte ihren Vater an, konnte aber an der Art, wie sich seine dunklen Augen zu Schlitzen verengten, ablesen, dass es nur ein trauriges, vergebliches Bemühen war. »Wer sollte mir etwas schicken?«, fragte sie, als er ihr ein kleines Päckchen,

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