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Der Schwur des Highlanders

Der Schwur des Highlanders

Titel: Der Schwur des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Sie meint, es gibt schon zu viele männliche Armstrongs.« Mit einem Blick auf die Menschenmenge, die sich in der großen Halle versammelt hatte, lachte Avery leise. »Sie könnte recht haben.«
    Elspeth lächelte in Reaktion auf Averys gute Laune, aber ihre Aufmerksamkeit galt Cormac. Er stand neben ihrem Vater und sprach gelassen mit dem jungen Priester. Sein großer, schlanker Körper in dem schwarzen und silbernen Wams und der entsprechenden Hose brachte ihr Inneres zum Brennen. An seiner Seite standen mehrere seiner Brüder und der junge Christopher, sie hatten frische weiße Hemden an und ihre Umhänge übergelegt. Ihr Vater sah in seinem schwarzen Wams und der ebenfalls schwarzen Hose noch immer groß und attraktiv aus. Und Elspeth musste ein wenig lächeln, als sie sich daran erinnerte, wie oft ihre Mutter vergeblich versucht hatte, ihren großen braunen Mann dazu zu bewegen, etwas Farbiges zu tragen. Ihrem Vater zur Seite standen ihre Brüder Connor, Ewan und Liam, auch sie sahen in ihren Plaidumhängen sehr gut aus. Es war ein Anblick, dachte sie insgeheim, der einem jungen Mädchen im Gedächtnis haften musste.
    Als ob er gespürt hätte, dass sie ihn ansah, drehte sich Cormac zu ihr um. Er forschte eingehend in ihrem Gesicht, als versuchte er sich daraus ein Urteil über ihre Gefühle zu bilden. Schließlich lächelte er. Ihr stockte der Atem, und sie hörte, wie ihre beiden Cousinen anerkennend seufzten.
    Es bereitete ihr Mühe, doch Elspeth nahm sich innerlich zusammen. Die Hochzeit konnte nicht abgebrochen werden, und sie war sich nicht einmal sicher, ob sie es getan hätte, wenn es denn möglich gewesen wäre. Dennoch hatten Cormac und sie einige Probleme aus der Welt zu schaffen. Und das würde nie der Fall sein, wenn sie ihm erlaubte, dass er ihr mit seinem Lächeln und mit warmen Blicken die Sinne verwirrte. Auch wenn sie die Antworten, die sie erhielt, vielleicht nicht ganz erfreuen würden, war Elspeth entschlossen, ihre Ehe nicht mit offenen Fragen, unterbliebenen Erklärungen und ungestillten Zweifeln zu beginnen.
    Sie atmete einmal mehr tief durch und schritt auf ihn zu. Vermutlich war jede Braut ein bisschen nervös, aber wahrscheinlich nicht mit so viel Grund wie sie. Sie bedurfte seiner Liebe und wusste nicht, ob sie sie besaß oder jemals besitzen würde. Einmal hatte sie geglaubt, dass sie sein Herz erreicht hätte, und dann hatte er sich Isabel zugewandt. Ein zweites Mal konnte sie eine solche Verletzung nicht mehr ertragen. Sie würde sich keinerlei Mutmaßungen mehr hingeben.
    »Du siehst sehr ernst aus, Mädchen«, sagte Cormac, als sie neben ihn trat.
    »Eine Eheschließung ist eine ernste Angelegenheit«, entgegnete sie hochmütig, zerstörte ihre Pose allerdings, indem sie ihren Vater anfunkelte und hinzufügte, »vor allem, wenn einer der Beteiligten niemals die Möglichkeit hatte, Ja oder Nein zu sagen.«
    Balfour verschränkte seine Hände hinter dem Rücken, warf einen Blick zur Decke und seufzte in scheinbar unendlicher Geduld. »Es ist ein kleines bisschen spät, um sich darüber zu beklagen.«
    »Wenn ich einen gewissen Vater in den vergangenen drei Tagen einen winzigen Augenblick allein hätte sprechen können, hätte ich vielleicht nicht bis jetzt warten müssen.«
    Mit einem gestrengen Blick auf den nervösen Priester befahl Balfour: »Fangt an.«
    »Nun«, der Priester räusperte sich mit zittriger Stimme, »beide Seiten müssen zustimmen.«
    Als sowohl ihr Vater als auch Cormac sie ansahen, verschränkte Elspeth die Arme und begann leise zu summen. Obwohl sie durchaus die Absicht hatte fortzufahren, beschloss sie, dass es nicht schaden konnte, wenn man die anderen ein wenig schwitzen ließ. Sie hörte die Männer fluchen, ihre Mutter und Tanten in einer Mischung aus Erheiterung und leichter Verzweiflung seufzen, und hinter ihr leisteten ihre beiden Cousinen schlechte Arbeit bei dem Bemühen, ein Kichern zu unterdrücken. Elspeth war neugierig, wie ihr Vater und Cormac dieses kleine Problem, das sie ihnen eben bereitete, wohl lösen würden.
    »Das ist nicht komisch, Mädchen«, raunzte Balfour. »Du wirst machen, was man dir gesagt hat.« Als seine Tochter nur ein wenig lauter summte, fluchte Balfour und fuhr sich mit den Fingern durch das leicht ergraute Haar. »Du bist ebenso eigensinnig wie deine Mutter.«
    Elspeth unterbrach ihr Summen lang genug, um »Danke« zu murmeln.
    »Das war kein Kompliment.«
    »Balfour«, warnte ihn Maldie, als sie, flankiert von Elspeths

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