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Der Schwur des Highlanders

Der Schwur des Highlanders

Titel: Der Schwur des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Christopher saß auf dem Boden, stapelte Holzklötze aufeinander, die Alan umwerfen durfte, und lächelte, wenn der kleine Junge wie verrückt lachte, sobald die Klötze laut auf den Boden purzelten. Christopher hatte sich sehr schnell mit Alan angefreundet, und Elspeth fragte sich, ob er eine Art Band zu dem Kind verspürte, das man so grausam ausgesetzt hatte. Als Elspeth sich zu den Jungen setzte, lächelte und zwinkerte ihr Agnes kurz zu, bevor sie sich wieder daranmachte, ein kleines Hemd für Alan zu nähen.
    »Ihm gefällt das«, murmelte Elspeth, als Alan einen weiteren Turm aus Klötzen umwarf, fröhlich kicherte und dann herbeikrabbelte, um sich ihr auf den Schoß zu setzen.
    »Er ist ein liebes Kind«, sagte Christopher, der schnell und schüchtern Alans dunkle Locken berührte. »Seine Mutter hatte auch kein gutes Herz, so wie meine. Ich sage ihm später, dass es nicht seine Schuld ist, dass sie ihn nicht behalten hat.«
    »Und ich glaube, er wird auf diesen Rat sehr viel mehr hören, wenn er von dir kommt.«
    »Er wird bei uns leben, oder nicht?«
    Elspeth hatte den Eindruck, dass Christopher mit jeder einem klugen Kind von sieben Jahren zur Verfügung stehenden Waffe gegen sie kämpfen würde, sollte sie Nein sagen. »Ja, das war meine Absicht. Ich denke, dass dein Vater es erlaubt.«
    »Oh ja.« Christopher schenkte ihr ein Lächeln, das ihr im Herzen wehtat, weil es so sehr dem seines Vaters glich. »Er hat mir alles über Klein-Alan erzählt. Er sagte, er hätte das Kind fast so sehr vermisst wie Euch. Er hätte es vermisst, aufzuwachen und zu hören, wie der Junge an seinen Zehen saugt und auf die Katze einplappert. Muddy ist ein sehr guter Kater«, fügte Christopher hinzu und warf einen Blick auf Muddy, der sich neben Alans Bett ausgestreckt hatte und sie alle genau beobachtete.
    Nachdem sie durch Christophers Erzählung über das, was sein Vater ihm gesagt hatte, in eine Mischung aus Freude und Verwirrung geraten war, brauchte Elspeth einen Augenblick, um erst all ihre Sinne zusammenzubekommen, bevor sie etwas sagen konnte. »Das ist er. Wirklich ein sehr guter Kater. Nun, Junge« – sie sah Christopher direkt an – »ich bin gekommen, um dich zu fragen, ob es für dich in Ordnung ist, wenn ich deinen Vater heirate.« Aus dem Augenwinkel heraus sah sie Agnes zustimmend nicken, und Elspeth wunderte sich, warum sie das so unsinnig freute.
    »Ja, Lady Elspeth«, antwortete Christopher, dessen hübsches Gesicht ganz ernst war. »Ich habe meinen Vater gefragt, ob ihr ein Herz habt, und er hat gesagt, dass Ihr ein sehr großes habt. Ich sehe, dass er recht hat. Er hat auch gesagt, dass er hofft, Ihr lasst ihn wieder hinein.«
    »Ganz unter uns, mein Junge, ich habe ihn nie hinausgeworfen. Ich war nur ein bisschen verärgert, und ich sage dir offen, dass er mir noch immer ein paar Erklärungen schuldet.«
    Christopher nickte. »Ihr wollt wissen, ob Ihr auch in seinem Herzen seid.«
    »Ja, mein lieber Junge, das will ich.« Oder wenigstens wissen, dass dort kein anderer mehr lauert, dachte sie bei sich.
    Sie spielte noch eine Weile mit den Kindern. Als sie sich wieder auf den Weg machte, stand Agnes auf und brachte sie vor die Tür der Kinderkemenate. Agnes wollte offensichtlich etwas sagen, und Elspeth wartete geduldig darauf, dass sie anfing.
    »Der junge Sir Cormac ist ein guter Mensch, Mylady«, sagte Agnes schließlich. »In dem Augenblick, in dem die Hu… ihre Mylady das Geheimnis aufdeckte, übernahm er die Sorge für seinen Sohn. Er und eine Menge gut aussehende Verwandte von ihm füllten mein kleines Cottage fast bis zum Bersten, aber es hat meinem Kind mehr Gutes getan, als ich sagen kann. Ihr seht, er wurde endlich angenommen. Die einzige Person seines Blutes, die er kannte, bevor sie alle daherkamen – nun, die hat ihm sehr deutlich gemacht, dass er unerwünscht ist. Diese großen Kerle behandelten ihn wie einen der ihren, zogen ihn auf, spielten mit ihm und brachten ihm manchmal Dinge bei, für die ich sie ohrfeigen musste.«
    Es fiel ihr schwer, aber Elspeth verbiss sich ein Lachen bei der Vorstellung, wie Agnes ein strenges Regiment über eine kleine Horde ausgewachsener Armstrong-Männer führte. Obwohl Agnes Christophers Kinderfrau war, bemutterte sie die ganze Bande. Elspeth fragte sich, ob einer der Armstrongs das verstand.
    »Was ich sagen will, Mylady, ist, dass alles, was der Junge braucht, das Gefühl ist, angenommen zu werden«, fuhr Agnes fort, »und ein wirkliches Zuhause zu

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