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Der Schwur des Highlanders

Der Schwur des Highlanders

Titel: Der Schwur des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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stieß mit bewundernswerter Geläufigkeit Flüche aus, als er mit dem Gesicht voran im Schlamm landete und sein Stock ihm aus der Hand flog. Elspeth schupste Letzteren schnell mit dem Fuß außer Reichweite und warf ihren hinterher. Als er auf die Füße taumelte, fixierte sie ihn – mit geballten Fäusten und kampfbereit. Er wirkte einen Moment lang überrascht, dann lachte er höhnisch, in der Meinung, nun die Oberhand zu haben. Er hatte eindeutig nicht hingehört, als sie von ihren Brüdern und Cousins gesprochen hatte. Elspeth hatte keine Probleme damit, gegen einen Jungen zu kämpfen, selbst wenn er ein wenig größer war als sie. Als sie sich daran erinnerte, was er sie genannt hatte, bevor er auf sie losgestürmt war, war ihr klar, dass es ihr sogar Spaß machen würde.
    »Du musst verrückt sein«, spottete er und hob seine Fäuste. »Bald wirst du nicht mehr so hübsch ausschauen.«
    Seine Fäuste waren sehr viel größer als ihre, aber Elspeth machte sich noch immer keine Sorgen. Jemand, der so jung war wie er, würde noch nicht viel beherrschen, weil er einfach nicht die Zeit gehabt hatte, es zu erlernen. Sie war zweifelsohne schneller. Er schaute sie geradeheraus an, überzeugt von seiner Überlegenheit. Sie wusste, wie sie diesen Fäusten fernbleiben konnte. Elspeth lächelte. Außerdem hatte sie keine Skrupel zu tricksen.
    Er holte aus, ohne auf die leisen Proteste seiner Freunde zu achten, die offensichtlich das Gefühl hatten, dass er nicht gegen eine Dame kämpfen sollte. Elspeth duckte sich und schlug ihn hart in die Magengrube. Seine Freunde wurden still. Der Junge fluchte und holte erneut aus. Elspeth duckte sich, schnellte wieder hoch und schlug ihn direkt auf die Nase. Er heulte auf und legte eine Hand auf seine blutende Nase. Sie streckte die Hand aus, packte seinen kleinen Finger und drehte ihn nach hinten. Einen Augenblick lang befürchtete sie, er würde standhalten, bis der Finger brach, doch dann gab er auf und ließ sich auf die Knie zwingen. Als er versuchte, sie mit der anderen Hand zu packen, konnte sie auch den kleinen Finger dieser Hand erwischen, musste ihn aber nicht sehr weit überdehnen, bis der Junge stillhielt. Der kleine Schläger war nun ganz ihrer Gnade ausgeliefert. Jetzt musste sie nur noch die richtigen Worte finden, Worte, die vielleicht sogar einen Funken Verstand in seinem Gehirn entzünden konnten.
    »Brauchst du Hilfe, Engel?«, ertönte es gedehnt von einer allzu vertrauten Stimme.
    Cormac hatte gesehen, wie Elspeth vom Stalltor wegging, und hatte geflucht. Nachdem er mit dem Stallmeister übereingekommen war, eilte er ihr nach. Er hatte eigentlich gedacht, dass er ihr die Gefahr, in der sie sich befand, deutlich gemacht hätte. Bis er aus dem Stall herauskam, war alles, was er von ihr noch sah, ein Rockfetzen, während sie in einer Gasse jenseits der Straße verschwand. Ihre Spontaneität würde sie noch das Leben kosten, knurrte er gereizt, als er ihr nacheilte und nur so lange stehen blieb, bis er sich versichert hatte, dass niemand in der Gegend war, der sie beide in der Gasse abfangen konnte.
    Er erreichte sie gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie sie dem älteren Jungen einen Tritt ins Hinterteil versetzte. Obwohl er im Hintergrund blieb, hielt er sich bereit, um bei Bedarf schnell einzugreifen. Cormac schnappte zusammen mit den anderen Jungen nach Luft, als sie sich mit dem jungen Schläger, der sie mit einem Schimpfnamen beleidigt hatte, auf einen Kampf einließ. Der Junge hatte recht. Sie war verrückt. Er war größer und stärker, und, dachte Cormac verärgert, gut erzogene junge Damen sollten sich nicht auf Raufereien einlassen.
    Gerade als Cormac näher trat, um dieser Dummheit ein schnelles Ende zu bereiten, schlug der Junge zum ersten Mal zu. Cormac blieb stehen, beeindruckt von Elspeths schneller Reaktion. Jemand hatte sie gut unterrichtet. Sie war zu klein und zu zart, um ihm Schlag um Schlag zu begegnen, aber sie war eindeutig sehr gut im Ducken und Hochschnellen, um hart und fest zuzuschlagen, bevor sie wieder außer Reichweite sprang. Es interessierte ihn sehr, wie sie den jungen Schläger auf die Knie zwang.
    Und das alles wegen eines Katers, dachte er bei sich. Ein einziger Blick auf das Tier hatte ihm genügt, um zu wissen, dass sie die Jungen unmittelbar dabei erwischt hatte, wie sie das Tier quälten. Nur Elspeth würde für so etwas kämpfen. Cormac trat aus dem Schatten und musste beinahe darüber lachen, wie schockiert die Freunde von

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