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Der Schwur des Highlanders

Der Schwur des Highlanders

Titel: Der Schwur des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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an Isabel, obwohl deutlich war, dass niemand, den er kannte, diese Frau mochte oder ihr vertraute. Allerdings hatte sie den Eindruck, das inzwischen viel von dieser Loyalität auf reiner Dickköpfigkeit beruhte. Je mehr Leute es missbilligten, desto fester klammerte er sich an seine Überzeugungen. Wenn sie die Möglichkeit haben sollte, würde sie versuchen, seine Freunde auf ihren Verdacht hinzuweisen. Vielleicht hörte Cormac, wenn die heftige Kritik an Isabel nachließ, mit seinem ständigen Verteidigen von dieser Frau so weit auf, dass er sehen konnte, was andere sahen.
    Als sie sich dem Tisch näherte, an dem Cormac und seine Freunde saßen, wandten sich alle Blicke ihr zu. Etwas in den Gesichtern jagte ihr Schauer den Rücken hinunter. Die Männer sahen zu grimmig aus und schienen sich etwas unbehaglich zu fühlen. Hastig setzte sie sich auf den Stuhl, den Cormac ihr anbot, und ergriff seine Hand, als er wieder auf seinen Platz neben ihr zurückkehrte.
    »Was stimmt nicht?«, fragte sie.
    »Engel, warum glaubst du, dass etwas nicht stimmt?« Cormac wusste, dass er ihr von Sir Cormac erzählen musste, aber es widerstrebte ihm.
    »Es ist so ein Gefühl, das mich überkam, als ich mich zu euch gesellte.«
    »Aha. Wenn wir schon von Gefühlen sprechen: Wie geht es dem Kater?«
    Sein ausgesprochenes Bemühen, sie abzulenken, machte Elspeth noch nervöser, aber da die Magd eben das Essen auf den Tisch stellte, beschloss sie, es ihm für eine Weile zu erlauben. »Es geht ihm gut. Ich habe ihn Muddy genannt.«
    »Ich glaube nicht, dass er einen Namen braucht, um in den Straßen dieses Dorfes umherzustromern.«
    Einmal mehr überging Elspeth seine Bemerkung, die so etwas wie den unterschwelligen Befehl enthielt, den Kater zurückzulassen. »Ich habe ihn gewaschen, all seine Wunden versorgt und ihn mit etwas Sahne und Hühnchenbrocken gefüttert. Ich habe ihn sogar mit ein paar Kräutern eingerieben, um die Flöhe, falls er welche hat, abzutöten, und jetzt riecht er recht angenehm. Er schlief auf dem Bett, als ich ging.«
    »Du hast nicht vor, ihn zurückzulassen, oder?«
    Sie schenkte Cormac ein beinahe entschuldigendes Lächeln. »Nein, das kann ich nicht.«
    »Wir müssen eventuell über holprige Wege und sehr schnell reiten.«
    »Ich denke, er wird in einer geräumigen Tasche als Transportmittel gut untergebracht sein. Er ist ein ausgesprochen willfähriges Tier.«
    »Er weiß, dass er gerade wie eine Made im Speck gelandet ist«, sagte Owen mit leichtem Grinsen. »Ein scharfes Auge für ein weiches Herz.«
    Elspeth schnitt eine Grimasse, dann lachte sie leise. »Das habe ich mich auch schon gefragt.« Sie kostete die Bratenscheiben, die auf dem Teller lagen, den man vor sie hinstellte, und fand, dass das Fleisch passabel war. »Er nahm es hin, für einen Kater viel zu sauber gewaschen zu werden, als ob er mir solche Handlungen erlaubt, weil er weiß, dass ich ihn daraufhin ach so gut behandeln werde.« In dem Augenblick, in dem sich die Magd vom Tisch entfernte, richtete sie ihren Blick auf Cormac. »Nun aber, was stimmt nicht?«
    »Willst du wirklich nicht darauf warten, bis wir gegessen haben?«, fragte Cormac.
    »Du hast eine solche Abneigung davor, mir das, was immer es sein mag, zu erzählen, dass ich langsam ziemlich nervös werde. Es wird mir so oder so im Magen liegen.«
    »Sir Colin hat unsere Spur ausfindig gemacht.«
    Es fiel ihr schwer, aber Elspeth unterdrückte einen üblen Fluch. Sie war nicht nur über Sir Colins Hartnäckigkeit entsetzt, sondern auch darüber, dass die Reise nun, wie Cormac bereits angedeutet hatte, auf schwierigen Wegen und schnell vor sich gehen musste. Eine Liebesbeziehung weiterzuentwickeln oder zu versuchen, Cormacs Herz zu gewinnen, würde zum Problem werden, während sie um ihr Leben rannte. Und um seines, dachte sie plötzlich.
    »Dann ist es vielleicht an der Zeit, getrennte Wege zu gehen«, schlug sie leise vor.
    »Sei kein Tor.«
    Und damit gilt die Sache als erledigt, sagte sie sich, als Cormac und seine Freunde zu diskutieren anfingen, wie Elspeth am besten Sir Colins Zugriff zu entziehen sei. Sie hatten sich jetzt ihrer Sache angenommen und würden sich nicht davon abbringen lassen. Elspeth wollte nicht, dass jemand für sie sein Leben aufs Spiel setzte, aber ihr war bewusst, dass keiner dieser Männer auf sie hören würde. Sie konnte einzig und allein sich das Versprechen geben, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um Cormac abzusichern. Sollte sie eine

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