Der Schwur des Highlanders
unter den belustigten und höhnischen Blicken seiner Freunde rot. »Sagt mir doch mal, wie lange ihr durchhalten könnt, wenn sich euch ein Mädchen wie dieses offen anbietet, keine Forderungen stellt und kein Versprechen erwartet.«
»Etwa einen Herzschlag lang«, sagte Owen, und Paul bestätigte dies entschieden durch Kopfnicken.
»Nun zu dem Grund, warum wir dich gesucht haben. Wir wollten dich warnen«, sagte Paul. »Und wir wissen jetzt auch, warum.«
»Eine Warnung wegen was?«, fragte Cormac.
»Ein gewisser Sir Colin ist dir dicht auf den Fersen. Er sucht nach dir und dem Mädchen. Behauptet, du hättest sie ihm geraubt und sie sei seine Verlobte.«
»Das ist eine Lüge. Wie ich schon sagte, Elspeth weigerte sich, ihn zu heiraten, er hat sie entführt, um sie zu zwingen.«
Paul nickte. »Wir dachten uns, dass du gute Gründe hast, mit dem Mädchen zu verschwinden.«
»Ich hoffte, wir hätten diesen Mann abgeschüttelt, indem er nicht erraten könnte, welchen Weg wir eingeschlagen haben. Es gab für ihn zu viele andere Möglichkeiten.«
»Er beklagt sich energisch über die Unfähigkeit seiner Männer und wie lange sie gebraucht hätten, eure Spur ausfindig zu machen. Aber jetzt folgt er ihr, und Elspeth und du, ihr gehört zu der Gattung Mensch, an die sich die meisten Leute sehr gut erinnern.«
Cormac fluchte, trank sein Bier aus und orderte ein anderes. »Also ist es wahrscheinlich an der Zeit, mit dem Rennen zu beginnen. Ja, und gewundene Wege einzuschlagen. Es kostet mich Tage, aber weniger Leute werden uns sehen, unsere Spur wird nicht so deutlich sein, und das bremst ihn vielleicht.« Er sah die Treppen hoch. »Elspeth wird enttäuscht sein. Und auch überrascht. Ich glaube nicht, dass sie ahnt oder versteht, wie sehr dieser Mann sie begehrt.«
»Nein, ich glaube auch nicht, dass sie das tut«, murmelte Owen, und Cormac hatte das ausgeprägte Gefühl, dass sein Freund sich nicht auf Sir Colin bezog.
Elspeth streichelte den Kater, der gierig die Sahne aufschleckte, die sie ihm geholt hatte. Zuvor hatte er schon, schnell und fleißig, einen kleinen Teller mit Hühnchenbrocken weggeputzt. Trotz seiner Größe war er offenbar sehr hungrig. Allerdings fand sie auch, dass er eine gute Behandlung verdiente, nachdem er ihr erlaubt hatte, all den Schmutz und das Blut aus seinem dicken grauen Fell zu entfernen und seine Wunden zu versorgen. Obwohl er vor Schreck einen Katzenbuckel gemacht hatte, hatte er ihr sogar zugestanden, dass sie ihn mit einem Kräutersud abrieb, um ihn von Flöhen zu befreien.
Es war ihr immer noch nicht klar, warum sie sich geradezu genötigt sah, den Kater zu behalten. Er war keine Schönheit, war groß, hatte ein breites Gesicht und war voller Narben, aber auf seltsame Weise fühlte sie sich an ihn gebunden. Da ihr der Kater erlaubte, alles, was sie guthieß, mit ihm zu machen, stellte sich ihr die Frage, ob er das Gleiche empfand oder ob er einfach nur klug genug war, ein weiches Herz zu erkennen, wenn er auf eines traf. Cormac würde nicht erfreut sein.
»Ich nenne dich Muddy.« Sie kicherte, als ihr der Kater, der gerade mit der Sahne fertig war, einen leicht mürrischen Blick zuwarf. »Solltest du etwas anderes vorziehen, sag es besser gleich. Allerdings glaube ich nicht, dass dem so ist.«
Muddy begann sich das Gesicht zu putzen.
»Jetzt muss ich dich für kurze Zeit verlassen.« Sie wusch die flache Schüssel, in die sie die Sahne gegeben hatte, aus und füllte sie mit Wasser. »Da ist die Kiste mit Sand, die dir die Magd freundlicherweise gebracht hat. Du musst erst gesund sein, bevor du hinausschlüpfen kannst, um dort dein Geschäft zu verrichten. Obwohl du keine Sandkiste mehr brauchst, sobald wir wieder unterwegs sind. Hoffentlich gefällt dir das Reisen.«
Die Katze ging zum Bett hinüber, sprang darauf und machte es sich am Fußende bequem.
»Genieß es, solange du kannst. Sobald Cormac und ich unter die Decken schlüpfen, wird es für eine Weile kein so friedlicher Schlafplatz mehr sein.« Sie tätschelte den Kater noch einmal, lächelte über sein gewaltiges Schnurren und ging hinaus, um sich zu Cormac und seinen Freunden zu gesellen.
Es war tröstlich zu wissen, dass Cormacs Freunde Isabel gegenüber nicht ebenso blind waren wie Cormac. Trotz der Tatsache, dass sie sich schamlos aufführte, waren beide Männer bereit, dies zu übersehen, wenn es nur ihren Freund aus Isabels Fängen lockte. Elspeth musste Cormacs Loyalität bewundern und sein Festhalten
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