Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schwur des Highlanders

Der Schwur des Highlanders

Titel: Der Schwur des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
Vom Netzwerk:
plötzliche Bedürfnis nach einer Stelle voller Schlamm.«
    »Oh.« Sie zögerte, sah skeptisch in die Richtung, in die ihr Kater verschwunden war, und schüttelte schließlich den Kopf. »Nein, da stimmt etwas nicht.«
    »Elspeth.« Cormac konnte ein Lächeln nicht ganz unterdrücken. »Es ist nur ein Kater.«
    »Ich weiß, aber mein Instinkt sagt mir, dass ich ihm nachgehen sollte.«
    Mit einem resignierten Seufzer stieg Cormac ab, als sie dem Kater folgte. »Dummes Vieh«, schimpfte er und begann die Pferde anzubinden. »Wahrscheinlich hat er einfach nur etwas gesehen, das nach Futter aussah, aber ich muss mir jetzt die vergebliche Mühe machen und ihnen hinterherlaufen. Sie ist allein losgegangen.«
    Er hastete ihr nach und verfluchte leise ihre Impulsivität. Es war ein liebenswerter Zug an ihr, aber nicht, wenn ihr ein Verrückter an den Fersen klebte. Cormac hatte gedacht, sie hätte endlich die Gefahr begriffen. Als er zu ihr kam und sie neben etwas, das auf dem Boden lag, kniete, hoffte er sehr, dass sie nicht vorhatte, ein weiteres armes Vieh aufzusammeln.
    Elspeth sah, dass Muddy neben etwas saß, das nach einem Bündel von Stofffetzen aussah. Sie wunderte sich darüber, wie der Kater so unverwandt auf das Bündel starrte, dann bemerkte sie, dass der kleine Stoffklumpen ein dickes Ärmchen besaß, mit dem er herumfuchtelte, während er fröhlich gurrte. Es dauerte einen Moment, bevor Elspeth sich von ihrer Überraschung erholte und näher trat, um sich das Baby anzuschauen. Sie blickte sich schnell um, konnte aber weder Proviant noch Kleider entdecken, nichts weiter als die zerlumpten Windeln, in denen das Baby steckte, und der einzige Mensch in der Nähe war ein finster dreinblickender Mann, der auf sie zukam.
    »Oh, du armes kleines Ding«, sang sie mit leiser, hoher Stimme, als sie die Lumpen um das Kind entfernte und keine Anzeichen einer Verletzung fand. »Du bist ausgesetzt worden, nicht wahr?« Nachdem sie das Kind wieder eingewickelt hatte, nahm sie es auf den Arm.
    »Oh nein, kein Kind«, jammerte Cormac, als er bei ihr ankam.
    »Jemand hat ihn einfach hier zurückgelassen, Cormac«, sagte Elspeth. Wut zitterte in ihrer Stimme. »Hat den armen, kleinen Jungen einfach weggeworfen, als wäre er nichts weiter als ein Bündel schmutziger Stofffetzen.«
    »Warum starrst du mich so an?«, wollte er wissen, als er den Blick von dem Kind wandte.
    »Ich habe darauf gewartet, dass du mir sagst, dass ich mich irre oder töricht bin, nichts weiter als eine misstrauische Närrin. Dass niemand dieses arme Kind einfach aussetzen würde.«
    Cormac seufzte und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Elspeth sah erschüttert und verletzt aus. Er konnte ihre Erschütterung gut verstehen, aber nicht ihre Verletzung. Es schien, als habe diese herzlose Handlung sie mitten ins Herz getroffen. Es schien, als würde sie all den Schmerz der Ablehnung empfinden, den dieses Baby aufgrund seines Alters noch nicht selbst empfinden konnte.
    »Vielleicht ist seine Mutter oder sein Vater nur für einen Augenblick entschwunden.« Es war der klägliche Versuch, die hässliche Wahrheit zu verschleiern, aber Cormac fühlte sich seltsam stolz, als ihm Elspeth ein breites, dankbares Lächeln zuwarf und ihn auf die Wange küsste.
    »Du bist süß, Cormac«, sagte sie, wurde aber sofort wieder ernst. »Aber jetzt, wo mein Schock nachlässt, kann ich mich mit der Wahrheit konfrontieren. Jemand hat das Kind ausgesetzt, hat es hiergelassen, um ihm dem Tod preiszugeben. Was für eine Grausamkeit! Warum überlässt man das Kind nicht der Kirche? Die mag für ein solches Kind ein schweres Leben bereithalten, aber immerhin ist es ein Leben und damit weitaus besser, als das Mahl irgendeiner Bestie zu werden.«
    »Es ist ungewöhnlich, dass ein Junge ausgesetzt wird. Oft sind es die Mädchen, die aufgegeben werden, wenn eine Familie zu viele Münder füttern muss.« Er seufzte. »Elspeth, wir können das Kind nicht mitnehmen.«
    »Wir können den armen kleinen Jungen doch nicht hierlassen.«
    »Oh nein, das habe ich auch nicht gemeint. Es ist nur so, dass wir vor einem Mörder davonlaufen. Es könnte für den Jungen zu unsicher sein. Er ist kein Kater, den man in eine Tasche stecken und der sich die meiste Zeit selbst versorgen kann.«
    »Das Kind stammt offenbar aus jenem Dorf.« Elspeth deutete mit dem Kopf auf eine kleine Ansammlung von Gebäuden, die unmittelbar am Fuß der kleinen Anhöhe lag, auf der sie und Cormac standen.
    »Ja, das

Weitere Kostenlose Bücher