Der Schwur des Highlanders
Essens, auch wenn er nicht so recht wusste, ob er sich so weit entspannen konnte, es zu genießen. »Sie und Cormac waren so lange in Sicherheit, bis Sir Colin die Richtung, in die sie unterwegs waren, ausgeschnüffelt hatte. Es gab einen schlimmen Angriff, der Sir Colin fünf Söldner gekostet hat. Daraufhin entschied sich Cormac, auf die stärker bevölkerten Straßen zurückzukehren und uns loszuschicken, um Euch Bescheid zu geben, wohin er und Elspeth unterwegs sind. Er hat den Verdacht, dass selbst am Königshof Gefahr besteht, wenn Sir Colin nicht aufgibt oder Cormac keine Möglichkeit bekommt, ihn zu töten.«
»Und wisst Ihr, wie Sir Colin es rechtfertigt, meine Tochter zu rauben und ihr dann hinterherzujagen?«
»Er erzählt allen, die es hören wollen, dass Elspeth seine ihm versprochene Braut ist und Cormac sie ihm geraubt hat.«
Balfour fluchte. »Und kein Murray ist da, der diese widerliche Lüge bestreiten könnte.«
»Jung-Cormac hat ein wahres Talent dafür, eines Verbrechens beschuldigt zu werden, das er gar nicht begangen hat«, warf Lady Maldie ein.
»Ja, das hat er, Mylady«, antwortete Owen. »Er weiß auch, dass Sir Colin, wenn er zum König geht, unserem Lehnsherrn diese Lüge ins Ohr flüstern und Glauben finden könnte. Ich denke, das ist ein weiterer Grund, warum er zu der Überzeugung gelangte, dass es jetzt noch wichtiger war, einige ihrer Verwandten zu verständigen.« Als er erkannte, dass die Murrays wahrscheinlich nicht allzu viele Fragen über das, was zwischen Cormac und Elspeth geschah, stellen würden, entspannte sich Owen und begann, sein Essen zu genießen.
»Ich werde an den Hof reisen und Elspeth holen«, sagte Payton.
»Nein«, schrie seine Mutter Gisèle auf. »Du bist kaum von deinen Wunden genesen.«
Während er aß, lauschte Owen dem darauf folgenden Wortwechsel. Sir Paytons Mutter bedurfte einer Menge überzeugender Argumente und mehrerer Versprechen, bevor sie widerwillig zustimmte. Es wurde deutlich, dass Sir Payton das Bedürfnis hatte, Wiedergutmachung zu leisten, denn Elspeth war unter seiner Obhut verschleppt worden. Bis Owen und Paul ihre Betten aufsuchten, war der Entschluss gefällt, dass Sir Payton und eine kleine Truppe von Gefolgsleuten sich jetzt hinlegen und am frühen Morgen bereit machen sollten, um noch vor Sonnenaufgang zum Königshof aufzubrechen. Owen bedauerte, dass Paul und er nicht mitkommen konnten, aber sie mussten einem Ruf von Pauls Vater folgen und hatten sich bereits verspätet. Trotzdem war er nicht überrascht, als Payton sie unmittelbar vor dem Schlafgemach, das man ihnen zugewiesen hatte, einholte.
»Es gibt da ein paar Dinge, die ihr den Älteren nicht erzählt habt«, sagte Payton, der die Arme über der Brust kreuzte, sich gegen die Wand lehnte und die beiden Männer eingehend musterte.
»Ich meine, wir haben Euren Verwandten alle Informationen gegeben, deren sie bedurften«, entgegnete Owen.
»Ja, alle, deren sie bedurften, aber nicht die volle Wahrheit.«
»Und warum denkt Ihr, dass ich gelogen habe?«
»Oh nein, benehmt Euch nicht so, als ob ich Euch beleidigen würde. Ich habe nicht von Lügen gesprochen. Ich habe von Dingen gesprochen, die ungesagt blieben, Wahrheiten, die nicht erwähnt wurden.«
»Wenn etwas nicht gesagt wurde, dann vielleicht, weil alle Betroffenen es so wollen«, sagte Paul ruhig.
»Alle oder nur Euer Freund Cormac?«, fragte Payton.
»Alle.«
Payton lächelte schwach. »Ich weiß nicht, warum, aber Elspeth und ich haben uns immer sehr nahegestanden. Habt keine Angst um Euren Freund. Ich weiß sehr gut, was meine Cousine für diesen Dummkopf empfindet und was sie vielleicht unternimmt, wenn sie es für die ideale Möglichkeit hält, sich einen Traum zu erfüllen. Leider weiß ich auch, dass ihr hübscher Ritter kein freier Mann ist, sondern diese Hure Lady Isabel ihn fest in ihren mörderischen kleinen Händen hält. Ich würde nur gerne einen Hinweis darauf erhalten, was ich eventuell vorfinde, wenn ich zu meiner Cousine komme.«
Owen und Paul sahen sich einen Augenblick lang gegenseitig an, bevor Paul antwortete: »Wir hoffen, dass Cormac sie vor Sir Colin gerettet hat und dieser Mistkerl tot ist, bis ihr kommt. Wir hoffen auch, dass Elspeth unseren Freund gerettet hat.«
»Muddy, wohin willst du!«, schrie Elspeth ihrem Kater hinterher, als er plötzlich aus seiner Tasche sprang.
Cormac zügelte sein Pferd neben Elspeth, als sie im Begriff war, abzusteigen. »Vielleicht hatte er das
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