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Der Schwur des Highlanders

Der Schwur des Highlanders

Titel: Der Schwur des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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weinte, und Eure Frau hat es nicht beruhigt. Sieht so aus, als hätte sie Euch verlassen.«
    Ein Frösteln lief Cormac den Rücken hinunter, und er kämpfte sich in den Raum durch. Muddy stand neben dem schniefenden Kind auf dem Bett. Sein Fell war aufgestellt, seine verbeulten Augen lagen flach in der Höhle, und er knurrte leise und tief. Von Elspeth war nichts zu sehen.
    Einen kurzen Augenblick befürchtete Cormac, dass der Wirt recht hatte und Elspeth gegangen war. Dann schüttelte er den Kopf, verdrängte diesen unlogischen und treulosen Gedanken. Elspeth würde niemals das Kind oder den Kater verlassen. Ihre Sachen befanden sich noch immer im Raum. Das Bett war stark zerwühlt und ein Stuhl umgekippt. Das Fenster stand weit offen. Cormac ging hin. Er sah hinunter, konnte aber nichts sehen. Während er unterwegs war, um ein paar Nachforschungen anzustellen, hatte Sir Colin Elspeth entführt.
    »Hat jemand von Euch gesehen, wer meine Gattin mitgenommen hat? Oder seid ihr alle zu beschäftigt damit gewesen, eure armen kleinen Seelen vor einem Kind zu schützen, um zu bemerken, dass einer eurer Gäste verschleppt wurde?« Cormac näherte sich vorsichtig dem noch immer angespannten Muddy.
    »Wir haben niemanden gesehen«, fuhr der Wirt auf, und seine ebenfalls dicke Frau nickte heftig. »Sie hat Euch verlassen.«
    »Nein, sie ist verschleppt worden.« Cormac streichelte zärtlich die Katze und schaffte es schließlich, sie zu beruhigen. »Elspeth würde niemals das Kind oder den Kater allein zurücklassen. Selbst wenn ich sie falsch einschätzen sollte und sie beides tun könnte, würde sie niemals all ihre Sachen hier lassen. Außerdem gibt es Spuren von einem kurzen Kampf. Dorcas, du bist bereit, dich um das Kind zu kümmern?«
    »Ja, Sir«, antwortete die Magd, »aber der Kater lässt mich nicht in seine Nähe.«
    »Jetzt wird er es. Ihn verängstigte das, was hier geschehen ist. Komm, Dorcas.«
    »Der Kater mag mich nicht, Sir.«
    »Ich schwöre dir, dass er es jetzt tut. Er ist ruhig, und ich mache ihn mit dir bekannt und zeige ihm, dass du vertrauenswürdig bist.«
    Es dauerte eine Weile, bis er Dorcas überreden konnte, Muddy zu streicheln. Er brannte darauf, sich auf den Weg zu Elspeth zu machen, wusste aber, dass er erst die Versorgung des Kindes regeln musste. Nach mehreren weiteren Anläufen brachte er Dorcas dazu, das Kind zu berühren. Sie entspannte sich, als Muddy sich hinsetzte und sie einfach nur beobachtete. Das Kind beruhigte sich unter ihrer Berührung, und Cormac stand auf, um ihr mehr Platz für die Pflege des Babys zu geben.
    »Du hast keine Angst vor diesem großen, schrecklichen Dämon, oder?«, fragte Cormac, als Dorcas erfolgreich die Windeln des Babys wechselte.
    »Es ist nur ein kleines Kind«, entgegnete Dorcas weich, wobei sie einen nervösen Blick auf die drei Leute warf, die sich in der Türöffnung herumdrückten. »Das, was sie tun wollten, war furchtbar, aber ich war ein viel zu großer Feigling, um es zu verhindern oder zu helfen.«
    »Ein einziges Mädchen kann nicht viel gegen eine Menge Leute ausrichten, die Blut fordern. Wann hat das Kind angefangen zu weinen?«
    »Vor einer Stunde, vielleicht auch weniger.«
    »Das war dann, als Elspeth verschleppt wurde. Ich möchte, dass du bei dem Kind bleibst.«
    »Ihr werdet nicht verschwinden und diese Brut des Teufels hierlassen«, sagte der Wirt, wobei sein letztes Wort in einem hohen Quietschen endete, denn Cormac packte ihn an seinem Wams und hob ihn etwas hoch.
    »Ich habe genug von diesem blödsinnigen Gerede. Es ist ein Kind. Ein kleines Kind.« Er ließ den kleinen, plumpen Mann so unvermittelt los, dass dieser in seine Frau hineintaumelte und sie beinahe der Länge nach auf den Boden geworfen hätte. »Dorcas wird hierbleiben und sich um das Kind kümmern. Wenn ihm etwas geschehen sollte, werde ich dich zur Strecke bringen und abschlachten.«
    »Was ist, wenn Ihr nicht zurückkommt?«, wollte der Wirt wissen – wenn auch in einem respektvolleren Ton. »Wir nehmen es nicht auf.«
    »Ich denke gar nicht daran, es euch oder diesem Irrenhaus zu überlassen.« Er warf ein paar Münzen auf einen kleinen Tisch neben dem Bett, froh darüber, dass er seinen Stolz hinuntergeschluckt und Owen um ein kleines Darlehen gebeten hatte. »Wenn weder ich noch meine Frau zurückkehren, schickt den Kater und das Kind zu Sir Balfour Murray und Lady Maldie auf Donncoill. Sagt ihnen, Elspeth hätte gewünscht, dass das Kind in Pflege genommen

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