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Der Schwur des Highlanders

Der Schwur des Highlanders

Titel: Der Schwur des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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wird.« Er ging auf sie zu, schob alle drei in die Halle und schloss die Tür hinter sich. »Ich bin sicher, dass Arbeit auf euch wartet. Ihr seid hier nicht länger von Nutzen. Ich würde euch raten, dafür zu sorgen, dass Dorcas alles hat, was sie braucht.«
    In der Sekunde, in der sie weg waren, eilte er aus der Herberge und untersuchte den Boden unter Elspeths Fenster. Man konnte unschwer feststellen, dass sie auf diesem Weg aus dem Gemach entführt wurde. Cormac entdeckte nichts, das auf Elspeths Schritte hinwies, aber die Fußspuren, die vom Fenster wegführten, waren tiefer eingesunken als die, die hinführten, und verrieten damit Cormac, dass der Mensch, der von hier weggegangen war, etwas trug, und dieses Etwas war wahrscheinlich Elspeth. Er hastete davon, um sein Pferd zu holen, und betete, dass Sir Colin weiterhin eine so deutliche Spur hinterließ und das Licht des zu Ende gehenden Tages lang genug anhalten würde, um ihm zu dem Ort zu folgen, an dem er sein Nachtlager aufschlug.
    »Ich kann nicht glauben, dass Ihr tatsächlich ein Kind bedroht«, sagte Elspeth, während Sir Colin sie von seinem Pferd zog und in ein kleines Cottage stieß. »Und einen Kater!«
    Was Elspeth in Wirklichkeit nicht glauben wollte, war die Tatsache, dass Sir Colin nach all dem Davonlaufen, dem Kämpfen und dem Töten einfach durch ein Fenster in ihr Zimmer eingestiegen war und sie davongetragen hatte. Sie hatte einfach nur dagelegen, zu dumm vor lauter Entsetzen und Müdigkeit, um mehr zu tun, als offenen Mundes den Mann anzustarren, der ein Messer auf das Baby und den fauchenden Muddy gerichtet hielt. Diese Dummheit hatte ihm Zeit gegeben, einen sauberen Kinnhaken zu landen und sie bewusstlos zu schlagen. Sie hatte es ihm so einfach gemacht, dachte sie verärgert, als sie sich ihr pochendes Kinn rieb.
    »Es hat funktioniert. Ihr seid hier«, sagte er mit kalter Stimme, während er ein Feuer in dem kleinen Kamin entfachte.
    »Cormac wird kommen und mich holen.« Sie klang weitaus zuversichtlicher, als sie sich fühlte.
    »Lasst ihn nur. Ich brenne darauf, diesen Mistkerl zu töten.«
    »Warum macht Ihr das?«
    »Ihr gehört mir.« Er stand auf und blitzte sie an. »Keine Frau sagt Nein zu mir. Glaubt Ihr wirklich, dass ich mich wie ein geschlagener Hund davonschleiche, ohne mich für diese Beleidigung zu rächen?«
    »Welche Beleidigung? Ihr habt mich gebeten, Euch zu heiraten. Ich sagte Nein, und zwar, wenn meine Erinnerung mich nicht trügt, äußerst freundlich und höflich.«
    »Wer glaubt Ihr denn, wer Ihr seid, dass Ihr mir gegenüber Nein sagt? Ihr seid fast zwanzig und noch immer nicht verheiratet. Ihr entstammt einem sehr kleinen Clan. Ihr habt eine winzige Mitgift. Eure Mutter ist nichts weiter als das Balg einer Hure. Ich zeichnete Euch aus, indem ich Euch bat, meine Frau zu werden.«
    »Sprecht nicht auf diese Weise von meiner Mutter, oder ich schlachte Euch ab wie ein Schwein, was Ihr ja auch seid.«
    Elspeth war nicht überrascht, dass ihr ihre eisige Beleidigung einen brutalen Schlag einbrachte, durch den sie hinfiel. Sie hatte immer die Grausamkeit in diesem Mann gespürt. Zwar war es wohl klüger, ihre Zunge im Zaum zu halten, aber sie bezweifelte, dass sie das schaffte. Es fiel ihr schwer zu glauben, dass all diese Toten und all das Chaos der Eitelkeit dieses Mannes geschuldet waren, der kein Nein akzeptieren konnte. Zog man die beleidigenden Dinge in Betracht, die er eben über sie und ihre Familie geäußert hatte, musste sie sich wundern, dass er sie überhaupt gefragt hatte.
    Cormac musste inzwischen festgestellt haben, dass sie weg war, überlegte sie sich, als sie über ihren nächsten Schritt nachdachte. Hoffentlich nahm er nicht an, dass sie ihn einfach verlassen hatte, und hoffentlich war ihm klar, dass sie verschleppt und von wem sie verschleppt worden war. Die Frage war, ob er ihr nachkommen würde und, wenn ja, ob Sir Colin eine Spur hinterlassen hatte, die deutlich genug war, um ihr zu folgen. Schließlich befahl sie sich streng, nicht ein solcher Dummkopf zu sein. Cormac würde sein Bestes geben, um sie zu retten. Er hatte versprochen, sie zu beschützen, und aus leidvoller Erfahrung wusste sie ja, wie hartnäckig sich Cormac an jedes Versprechen klammerte, das er gab. Sie konnte nur beten, dass er bei der Erfüllung dieses Versprechens nicht umgebracht würde.
    »Ich vermute, dass Euch der junge Cormac besessen hat«, sagte Sir Colin mit fast erfreuter Stimme. »Selbst wenn er sein Leben damit

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