Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schwur des Highlanders

Der Schwur des Highlanders

Titel: Der Schwur des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
Vom Netzwerk:
verbringt, hinter dieser Hure Lady Isabel her zurennen, seid Ihr zu süß, als dass er Euch widerstehen könnte. Hat er Eure Jungfräulichkeit bekommen?«
    Trotz des fast freundlichen Klangs seiner Stimme wurde Elspeth von einer inneren Stimme gewarnt, die ihr sagte, dass die Wahrheit ihn außer sich vor Wut geraten ließe. Es war etwas Angespanntes, Wartendes in ihm. Er zügelte irgendein Gefühl, und sie hatte den starken Verdacht, dass es Zorn war.
    Indem sie aufstand und sich die Röcke glatt strich, antwortete Elspeth arrogant: »Ich glaube nicht, dass dies eine angemessene Frage für einen Gentleman gegenüber einer Lady ist.«
    »Oh, Ihr seid gut, Schlampe.« Sir Colin lächelte flüchtig, aber seine Augen blieben hart und kalt. »Ihr könnt vorhersagen, was eine Person denkt oder fühlt, nicht wahr? Das ist einer der Gründe, warum ich Euch haben will. Solch eine Fähigkeit ist für einen Mann wie mich, der nach Macht strebt, von unschätzbarem Wert.«
    »Ich kann solche Dinge nicht vorhersagen«, widersprach sie. »Ich spüre nur starke Gefühlsbewegungen in einem Menschen. Das können viele Leute, nur achten sie nicht darauf.«
    »Was tut es zur Sache, ob es eine Gabe oder nur ein gutes Auge für ein verräterisches Zucken ist? Ihr könnt in diesem Augenblick vorhersagen, dass ich wütend bin, sehr, sehr wütend.«
    »Dazu braucht man keine seltsamen Fähigkeiten. Ihr stinkt richtig danach.«
    Elspeth fluchte innerlich, als ihr sein schwaches Lächeln verriet, dass ihre Worte seine Annahme nur noch bestärkt hatten. Auf gewisse Weise hatte er recht. Sie konnte vieles an Menschen wahrnehmen. So schaffte es kaum einer, sie erfolgreich anzulügen. Elspeth war sich nicht sicher, woher sie zu so etwas fähig war, warum sie so feinfühlig auf die Gefühle anderer reagierte, egal wie versteckt sie waren, aber sie hatte diese befremdliche Gabe vor langer Zeit akzeptiert. Allerdings würde sie nicht zulassen, dass Sir Colin dies zu seinen Gunsten missbrauchte.
    »Und wie kommt Ihr auf die Idee, dass ich wütend bin?«, fragte er fast beiläufig. »Könnte es sein, weil meine mir versprochene Braut sich fröhlich mit Sir Cormac Armstrong quer durch die Landschaft geschlafen hat? Mit einem Armstrong, meine Liebe? Und zwar mit einem jener ganz gewissen Armstrongs?« Er schüttelte den Kopf. »Schurken und Diebe, dieses Pack. Und dieser gewisse Armstrong muss einer der Armseligsten aus diesem armseligen Pack sein. Doch nein, er ist so verhext von Lady Isabel, dass ich bezweifle, dass er steif genug wird für eine andere Frau.«
    »Von solchen Dingen weiß ich nichts.« Es war klar, dass Sir Colin ihr die Pose der arroganten Unschuldigen nicht glaubte, aber es war viel zu spät, um jetzt noch das Spiel zu ändern.
    »Natürlich nicht, aber Ihr habt versucht, es auszuprobieren, nicht wahr? Immerhin ist Sir Cormac der tapfere Ritter Eurer Mädchenträume. Der hübsche Junge, an den Ihr im Dunkel der Nacht denkt, um Euch selbst vor Sehnsucht feucht zu machen.«
    »Wie ausgesprochen gemein Ihr seid. Ich bin entsetzt über Euren völligen Mangel an guten Manieren.«
    Was Elspeth wirklich entsetzte, war, dass er selbst dieses kleine Geheimnis kannte, dass er wusste, dass sie sich jahrelang nach Cormac gesehnt hatte. Nur wenige Menschen hatten Ahnung von diesen Träumen. Offensichtlich gab es auf Donncoill eine Schwachstelle, eine empfindliche Stelle, die er gefunden und benutzt hatte, um alle möglichen Information auszuspionieren. Vermutlich war es eine der Mägde, verführt und in dem Glauben, dass sie verliebt sei. Elspeth hatte Verständnis dafür, aber sobald sie konnte, würde sie ihre Familie warnen, dass jemand auf Donncoill entweder leichtsinnig offen mit den Geheimnissen des Clans umging oder unloyal. Und da es dieses Mal eines ihrer am meisten gehüteten Geheimnisse war, musste es eigentlich jemand sein, der ihr nahestand – eine Vorstellung, die sie traurig und wütend zugleich machte.
    »Wir werden ein schönes Paar abgeben, Ihr und ich.« Sir Colin ging auf sie zu. »Ihr habt einen scharfen Verstand, Mädchen. Ich werde Euch nur ein paar Sachen beibringen müssen.«
    Elspeth versuchte außerhalb seiner Reichweite zu bleiben, ohne dabei zu wirken, als würde sie vor ihm davonlaufen. »Oh ja, Sachen wie lügen, morden, rauben und süß zu lächeln, während ich einem Mann das Messer in die Rippen jage.«
    »Stimmt. Ich glaube, Ihr erweist Euch als äußerst geschickt.«
    Seine ruhige Antwort auf ihre Beleidigung

Weitere Kostenlose Bücher