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Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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vornherein nicht für eine Person seiner Größe ausgelegt waren. Er musste einige sehr enge Stellen überwinden, vor allem mit dem Beutel und dem Schwert auf dem Rücken, und zweimal entging er nur knapp einem Fiasko: als das morsche Gemäuer stöhnte und sich gefährlich bewegte. Doch vor allem beunruhigte ihn die Zeit, die es ihn kostete. Angesichts der tiefen Kerbe in seiner Stirn war es zwar sehr wahrscheinlich, dass Harnak nie wieder aufwachen würde, falls er allerdings starb oder gefunden wurde, oder wenn Tala und Farmah doch aufgehalten worden waren …
    Bahzell senkte enttäuscht die Ohren und konzentrierte sich lieber darauf, wohin er trat und auf seinen Ekel, wie ein Wurm unter der Erdoberfläche herumzuschleichen. Es widerte ihn selbst zu guten Zeiten an! Diese Gedanken waren erheblich ergiebiger, denn er konnte jetzt wenigstens etwas anderes verfluchen als seine eigene Dummheit, die ihn in eine solche Bredouille gebracht hatte. Bei Fiendark, sein Vater würde ihm eine schöne Strafpredigt halten! Es war eine raue Welt, in der man schnell zu Schaden kommen konnte, und das Einzige, was einem Mann blieb, war die Hoffnung, auf sich selbst aufpassen zu können. Doch obwohl er sich verwünschte, war ihm klar, dass er die Schreie in dem Gang niemals einfach hätte ignorieren und dann weitergehen können. Was ihn wirklich bekümmerte, abgesehen einmal von der Wahrscheinlichkeit, dass ihn sein Edelmut das
Leben kosten würde, war die Ungewissheit, ob er es getan hatte, um Farmah zu retten, oder einfach nur deshalb, weil er Harnak so sehr verabscheute. Beides waren gute Gründe, aber in solchen Fragen brauchte ein Mann einfach Gewissheit.
    Bahzell erreichte den letzten, maroden Gang, und seine Laune hob sich, als er helles Tageslicht sah. Dennoch griff er über die Schulter und lockerte das Schwert in der Scheide, bevor er die letzten Meter ins Freie schlich. Falls Tala aufgehalten worden war, wartete möglicherweise schon eine Kompanie Gardisten vor dem Ausgang. Oder mehr.
    Oder keiner. Es klackte stählern, als Bahzell sein Schwert zurückschob, und der betagte Sklave, der an einer moosigen Mauer lehnte, hob den Kopf und schenkte ihm ein zahnloses Grinsen.
    »Da seid Ihr ja doch noch!«, keckerte der alte Grumuk. »Tatsächlich, wie Tala gesagt hat! Wie geht’s, M’lord?«
    »Gut, Grumuk. Ich fühle mich ein bisschen schlammig um die Nase, aber sonst fühle ich mich prächtig.« Bahzell senkte seine tiefe, rollende Stimme und sprach so sanft er konnte. Der Alte war das willkommene Ziel von Prügeln und derben Spä-ßen, und seine senile Liebenswürdigkeit konnte ohne jede Warnung in wimmernde, zusammengekauerte Unterwürfigkeit umschlagen.
    »Aye, diese Gänge waren schon früher schlammig, und das sind sie wohl immer noch, he? Ich erinnere mich, wie ich einmal zu Gernuk … Oder war es Franuzh …?« Grumuk runzelte die Stirn, als er versuchte, sich zu entsinnen. »Ist auch egal. Ich habe jedenfalls zu dem einen oder dem anderen gesagt …«
    Unvermittelt brach er ab und murmelte leise vor sich hin. Bahzell unterdrückte ein Stöhnen. Der Alte konnte stundenlang so weiter palavern und selbst bei dem geduldigsten Menschen – zu denen Bahzell sich zugegebenermaßen nicht zählte – den unbezähmbaren Drang auslösen, ihm etwas Vernunft einzubläuen. Nur besaß Grumuk keinen Verstand mehr, in den man etwas hätte hineinprügeln können, also hockte sich Bahzell hin und berührte stattdessen sanft die Schulter des Alten. Der klappte sofort den Mund zu und schaute ihn aus glanzlosen Augen an.
    »Habt Ihr was für mich, M’lord?«, schmeichelte er, und Bahzell schüttelte bedauernd den Kopf.
    »Diesmal nicht, Alterchen«, entschuldigte er sich. »Aber vielleicht hast du ja etwas für mich?«
    Grumuk wirkte enttäuscht. Bahzell wusste, dass er wie ein kleines Kind nach Süßigkeiten gierte, und er hatte auch oft etwas für ihn dabei. Jetzt jedoch schüttelte Grumuk nur ergeben den Kopf, gewöhnt an ein Leben voller Enttäuschungen, und zog einen großen, grob gewebten Sack hinter sich hervor. Bahzells Augen leuchteten auf, als er aus der schmutzigen Kleidung, in die Tala sie gewickelt hatte, seine Arbalest herauszog. Liebevoll strich er mit den Fingern über den hölzernen Schaft und den stählernen Bogen, und Grumuk keckerte wieder.
    »Habe ich doch gut gemacht, M’lord, stimmt’s?«
    »Aye, alter Freund, das hast du.« Bahzell legte seine Hand bestätigend auf die Schulter des Alten, richtete sich dann

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