Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
über das er reglos wie ein Toter rutschte. Bahzell trat über den Mann hinweg, als ihn zwei Messerhelden auf einmal angriffen.
    Er packte die beiden an ihren Haaren und schlug ihre Köpfe gegeneinander. Danach schleuderte er die schlaffen Gestalten nach rechts und links zur Seite, während ein dritter Angreifer in dem Durcheinander an ihm vorbeifliehen wollte. Bahzells ausgestreckter Fuß hielt den Flüchtling auf und er stürzte zu Boden. Ein wütender Tritt beförderte ihn gegen eine Wand, an deren Fuß er sich zu einem schluchzenden Ball zusammenrollte und die Hände auf seine zersplitterten Rippen presste. Jetzt versuchten seine Kumpane zu dritt ihr Glück gegen den Hradani und schwangen verzweifelt ihre Keulen. Bahzell empfing sie mit wütendem Brüllen, schnappte sich einen und setzte ihn als menschliche Keule gegen die beiden anderen ein, die unter der Wucht des Aufpralls zu Boden gingen, während der Pferdedieb seinen improvisierten Knüppel an die Wand schleuderte. In diesem Augenblick schrie jemand aus der Gruppe vor ihm qualvoll auf, und die ganze Gasse verwandelte sich in ein Chaos aus Flüchen, Stöhnen, dumpfen Schlägen und gellenden Schmerzensschreien.
    Bahzells Feinde waren ihm zahlenmäßig weit überlegen, doch die Gasse war zu schmal, um ihn massiert angreifen zu können. Sie konnten sich immer nur zu zweit oder zu dritt auf ihn stürzen, und den Vorteil ihrer Messer glich er mit seiner Größe und seinem Panzer aus. Eine unzähmbare Begeisterung erfüllte ihn während dieses Kampfes. Es war nicht die Blutrunst, sondern eine Art unbändiges Entzücken darüber, endlich all die Beleidigungen und Anwürfe zurückzahlen zu können, die er und Brandark in Riverside hatten schlucken müssen. Er lachte plötzlich schallend auf, während er sich durch seine Feinde prügelte.
    Die übrig gebliebenen Schläger hörten dieses bellende Lachen, während ihre Spießgesellen vor dem entfesselten Hünen davonstoben, drehten sich auf dem Absatz herum und verschoben für diese Nacht ihre Pläne für ihre Belustigung. Stattdessen nahmen sie die Beine in die Hand, beteten, dass die Gasse auf der anderen Seite offen sein möge und sie diesen Ausgang erreichten, bevor Bahzell sie erwischte.
    Er hörte sie rennen und ließ den Mann los, den er mit der Linken festgehalten hatte, um ihm mit seiner blutigen Rechten das Gesicht neu zu gestalteten. Der Mann sackte leblos zu Boden und Bahzell sah sich nach der Hure um.
    Es war keine Hure, das sah er auf den ersten Blick. Die Frau, die sich mit dem Rücken an die schmutzige Mauer der Gasse presste, war für eine Metze viel zu schlicht gekleidet. Eine Hure hätte mehr Haut gezeigt, selbst in einer so kalten Nacht, und sie trug auch nicht den billigen Tand, mit dem sich Huren gewöhnlich schmückten. Er hörte ihr ängstliches Atmen und sah ihre glänzenden, weit aufgerissenen Augen, dennoch hielt sie ihren kurzen Dolch, als wüsste sie, welches Ende scharf war. Außerdem klebte Blut an der Klinge und vor ihren Füßen lagen zwei Tote.
    Bahzell keuchte noch von den Anstrengungen des Kampfes, spitzte jedoch überrascht die Ohren, als er sie musterte. Der schwere, graubraune Rock unter ihrem billigen, ebenfalls bräunlichen Umhang war zerrissen, aber die Kleidung wirkte peinlichst sauber. Die Frau war selbst für einen Menschen klein und außerdem noch recht jung, hatte jedoch eine drahtige, selbstbewusste Ausstrahlung. Äußerlich wirkte sie wie eine Bäuerin, doch ihre Haltung war nicht die einer einfachen Landfrau, und sie war weder eine halb verhungerte verwahrloste Stadtstreicherin noch eine vornehme Lady.
    Bahzell runzelte die Stirn, während er herauszufinden versuchte, was sie denn dann war, bis sie den Dolch sinken ließ und ihm mit einem gepressten Lächeln zunickte.
    »Ich danke Euch, Freund«, sagte sie in stark akzentuiertem Axtmännisch. »Bei Lillinara, ich hätte nie erwartet, dass mir an
einem solchen Ort jemand zu Hilfe kommen würde, und dann noch ausgerechnet ein Hradani! Deshalb … vielen Dank!«
    »Aye, ich konnte schließlich nicht einfach weitergehen«, erwiderte er etwas verlegen in derselben Sprache.
    »Die meisten Menschen hier hätten es gekonnt – und es zweifellos auch getan.« Sie warf ihm noch ein Lächeln zu, bückte sich und reinigte ihren Dolch an dem Umhang eines Toten. Dann verschwand die Klinge irgendwo in ihrer Kleidung, und sie zupfte an ihrem zerrissenen Rock – bei dem vergeblichen Versuch, ihn zu glätten.
    Schließlich gab sie

Weitere Kostenlose Bücher