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Der seekranke Walfisch. Oder: Ein Israeli auf Reisen.

Der seekranke Walfisch. Oder: Ein Israeli auf Reisen.

Titel: Der seekranke Walfisch. Oder: Ein Israeli auf Reisen. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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Tunnel gelegt haben, um an den Kronschatz im Tower heranzukommen... Lauter geniale Burschen, auf ihre Art...«
    Ohne diesen durchaus begreiflichen Nationalstolz - dem man auch die kleine, harmlose Prahlsucht nicht übelnehmen kann - hätten es die Engländer wohl nie zur Meisterschaft in einem ganz bestimmten Kunstzweig gebracht: Wir meinen die Kriminalfilme, in denen etliche liebenswerte Gentlemen dicht unter den Augen einer unfähigen Polizei die tollsten Verbrechen begehen und Erfolg damit haben. Erst ganz am Ende, im allerletzten Augenblick, gewissermaßen mit dem Schlußpfiff des Schiedrichters, kommen Gesetz und Moral doch noch zu ihrem Recht, etwa indem die Schurken an einer Wegbiegung ihre Beute verlieren, die dann zufällig von der Polizei gefunden wird.
    Aber unsre Sympathie gehört den ehrenwerten Mitgliedern der britischen Unterwelt, die vor unseren Augen einen alten Menschheitstraum verwirklichen: das perfekte Verbrechen...
    Zum Dank, und zum Zeichen unsrer Wertschätzung, präsentieren wir einen szenischen Entwurf für den Film »Der Überfall auf die Bank von England«, mitten im Zentrum Londons, vor den Augen der Passanten und mit tatkräftiger Hilfe der Polizei. Achtung, Aufnahme!
    Zeit: 0.30 Uhr. Eine halbe Stunde nach Mitternacht. Alles ist bereit.
    Die drei vom »Royal Arms Club« zur Verfügung gestellten Experten - Major Forsythe, Spezialist für Dynamitsprengungen, Oberst i. R. James F. Foggybottom, ehemaliger Kommandant der 6. Fallschirmspringer-Division, und Albert Sheffield, ein hoher Beamter im Finanzministerium - haben vor dem versperrten Eingangstor der Nationalbank Posten bezogen. Sie tragen schwarze Masken und verfügen über alle Werkzeuge, die zur klaglosen Durchführung der Aktion vonnöten sind. Im gleißenden Licht der von mehreren Stellen auf das Eingangstor gerichteten Jupiterlampen erkennt man deutlich die schweren Stahlplatten. Major Forsythe ist mit dem fachgemäßen Anbringen einer Dynamitladung beschäftigt, während Peter Seilers seine ganze Popularität einsetzt, um die neugierig herandrängenden Zuschauer wegzuscheuchen:
    »Bitte weitergehen, Ladies and Gentlemen! Nicht so nahe! Wir können sonst nicht arbeiten!«
    Das nützt natürlich nichts. Die Leute lassen sich nicht vertreiben.
    »Was ist denn los?« fragen sie. »Was geschieht hier?«
    »Ein Raubüberfall auf die Bank von England«, erklärt Seilers. »Das perfekte Verbrechen.«
    »Aha... interessant...«
    Auf einem Faltstuhl gegenüber dem grell angeleuchteten Portal sitzt Sir Alec Guiness, auf dem Kopf die Kappe mit dem großen Lichtschirm, in der Hand den Einstellung-Sucher. Daneben, auf eindrucksvoll hochgeschraubtem Gestell, die Kamera. Sir Alec erteilt den Mitwirkenden die letzten Anweisungen:
    »Seid ihr so weit?« ruft er. »Also. Wenn das Tor gesprengt ist, dringt ihr sofort ein. Ich möchte weder Zeit noch Material für eine zweite Aufnahme verschwenden! Ist ein Polizist in der Nähe?« »Jawohl, Sir!« Das wachhabende Sicherheitsorgan meldet sich. »Hier bin ich, Sir!«
    »Bitte sorgen Sie dafür, daß wir nicht gestört werden. - Alles fertig? Klappe!«
    Während der Polizist die Neugierigen abdrängt, hält Peter Seilers eine schwarze Tafel vor die Kamera; sie trägt folgenden mit Kreide geschriebenen Text:
     
    DER GROSSE BANKRAUB, AUSSEN, NACHT.
    EINSTELLUNG 7. SCHUSS I.
     
    Die am untern Ende der Tafel angebrachte Holzklappe wird zugeschlagen. Mit angehaltenem Atem beobachtet die Menge, wie Major Forsythe die Zündschnur in Brand steckt. Surrend schwenkt die Kamera hinter der immer schneller an der Schnur entlangzüngelnden Flamme her.
    Plötzlich eine furchtbare Explosion. Das stählerne Tor der Bank von England biegt sich, springt aus den Angeln und fällt dröhnend aufs Straßenpflaster. Aus den dicken Rauchschwaden wankt wie betäubt eine Männergestalt hervor, die Augen schreckhaft geweitet:
    »Hilfe!« schreit der Nachtwächter der Bank von England.
    »Räuber! Polizei! Überfall! Hilfe!«
     
    »Sehr gut!« ruft ihm Sir Alec aufmunternd zu. »Bitte noch etwas lauter! Mehr Panik in der Stimme! Ausgezeichnet!« Jetzt springt Oberst i. R. Foggybottom auf den Nachtwächter los, um ihn mit einem wohlgezielten Hieb k. o. zu schlagen. Der Nachtwächter taumelt, geht in die Knie, rollt ein paar Meter seitwärts und zeigt an den weiteren Vorgängen kein Interesse.
    »Schnitt!« Sir Alec macht eine abschließende Handbewegung. »Gut bei mir! Kopieren.«
    Die Menge entspannt sich. Einige zittern vor

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