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Der Seelenfänger

Titel: Der Seelenfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Verspannung.«
    Er öffnete seine Augen und beobachtete, wie sie mit ausgestreckten Armen über ihm kniete, um seinen Bauch zu erreichen. Er sah den Schweißfilm auf ihrer Haut und spürte den Duft, der aus ihren Schamhaaren aufstieg. »Das ist gar nicht so einfach«, sagte er. »Mit deiner Möse direkt vor der Nase.«
    Sie kicherte. »Okay. Dann erzähl ich dir was über Gott.«
    »Gut«, sagte Preacher.
    »Ich weiß nicht recht.« Sarah zögerte plötzlich. »Es ist dieser Traum. Ich habe mich nie getraut, dir davon zu erzählen. Vielleicht ist es eine Gotteslästerung, darüber zu reden.«
    »Gotteslästerung wäre es nur, wenn du Angst hättest, mit den anderen Mitgliedern unserer Gemeinde zu teilen. Das gilt auch für deine Zweifel und deine Probleme.«
    »Melanie kennt den Traum schon. Ich habe ihr davon erzählt.«
    »Dann erzählst du ihn jetzt eben mir«, sagte Preacher.
    Sarah massierte seine Bauchmuskeln, ihre Finger streichelten noch etwas fester als auf der Brust. »In dem Traum ist es Nacht. Ich bin auf dem Kalvarienberg und bete kniend zu Füßen des Kreuzes. Aus irgendeinem Grund hebe ich plötzlich den Blick und sehe, daß Jesus mich ansieht. Wie Weißglut fließt mir sein
    Blick durch die Seele, und ich bin völlig geblendet. Dann ist sein Gesicht plötzlich weg, und du schaust herunter auf mich. Dabei ist dein Gesicht so voller Schmerz, daß ich zu dir hinauf möchte, um dich zu trösten. Ich recke mich, so hoch ich nur kann, aber ich erreiche nicht einmal deine Füße. Ich muß weinen aus lauter Verzweiflung. Dann wache ich auf.«
    Preacher spürte Tränen auf seinem Gesicht. Sarah weinte, während sie ihn massierte. Preacher schwieg.
    »Was glaubst du, was das bedeutet?« fragte das Mädchen. »Ist es eine Vision? Oder bist du wirklich unser Herr Jesus Christus?«
    »Eins weiß ich sicher«, erwiderte Preacher. »Ich bin nicht Jesus Christus. Was dein Traum bedeutet, weiß ich nicht so genau. Ich könnte mir allerdings vorstellen, daß du Gott mit solcher Dringlichkeit suchst, daß du seine Herrlichkeit unbewußt auf jemand anderen überträgst. Auf jemanden, den du leichter erreichen kannst, der dir zugänglich ist.«
    »Ist das Gotteslästerung?« fragte Sarah.
    »Nein. Jeder von uns sucht Gott. Entweder wir suchen ihn in uns selbst oder in Bildern, die wir uns von ihm machen. Entscheidend ist nur, daß wir nicht etwa Trugbilder anbeten, sondern stets daran denken, daß es nur den einen Gott gibt, der uns seinen einzigen, eingeborenen Sohn geschickt hat, um uns zu erlösen.«
    Sarahs weiche Finger berührten Preachers Geschlecht im selben Augenblick, in dem Melanie seine Hoden erreicht hatte. Er spürte, wie kleine Flämmchen in seinen Lenden zu flackern begannen.
    Plötzlich zogen die beiden Mädchen ihre Hände zurück. »Dreh dich auf den Bauch«, sagte Sarah. »Charlie hat gesagt, wir sollten sofort mit dem Rücken anfangen, wenn wir übermäßigen Blutandrang bei dir feststellen.«
    »Und warum?« knurrte Preacher.
    »Sie möchte, daß du vollkommen entspannt bist, wenn du deinen Kräutertee trinkst«, sagte Melanie.
    »Aber ich bin doch vollkommen entspannt.«
    »Dreh dich um«, sagte Sarah. »Wenn wir fertig sind, bist du noch viel entspannter.«
    Als Charlie aus der Küche zurückkam, schlief Preacher schon beinahe wieder. »Na, wie fühlst du dich jetzt?« fragte sie.
    Er drehte sich um. »Ganz entspannt.«
    »Gut«, sagte Charlie. »Dann setz dich jetzt hin und trink das hier.«
    Preacher setzte sich auf, und sie gab ihm die Tasse. »Sei vorsichtig«, warnte sie ihn. »Es ist heiß.«
    Behutsam nahm er den ersten Schluck und verzog das Gesicht. »Was soll denn das sein? Das schmeckt ja abscheulich.«
    »Trink nur, das ist gut für dich, Preacher.«
    »Aha. Und was ist es?«
    »Ginseng-Tee. Aber nicht aus der Tüte, sondern aus richtigen Wurzeln. Deshalb hat es auch eine Weile gedauert«, sagte Charlie stolz.
    »Und wozu soll das gut sein?«
    »Die Ginsengwurzeln geben dir Kraft.«
    Er musterte sie mit einem ironischen Blick. »Die Chinesen sagen, sie machen potent.«
    »Das kommt hinzu«, grinste Charlie.
    Preacher nahm noch einen Schluck. »Findet ihr, ich hätte es nötig?«
    »Schaden wird es dir jedenfalls nicht. Du bist ja nur noch ein Schatten deiner selbst seit einigen Tagen.«
    »Ich weiß«, sagte Preacher. »Aber ist euch denn nie in den Sinn gekommen, daß ich andere Sorgen haben könnte?«
    »Nun ja, diese kleine Medizin wird deine Stimmung sicher wieder

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