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Der Seelenfänger

Titel: Der Seelenfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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bessern.«
    Preacher nahm einen weiteren Schluck. »Schmecken tut sie jedenfalls scheußlich.«
    »Trink alles schön aus«, sagte Charlie. »Je schneller du damit fertig bist, desto schneller kommen wir wieder ins Bett.«
    »Meinst du, ich kann danach besser schlafen?« fragte Preacher.
    »Mit dem Schlafen wirst du bestimmt keine Schwierigkeiten mehr haben«, sagte Charlie mit einem winzigen Lächeln. Sie wartete, bis er die Tasse geleert hatte, nahm sie ihm ab und stellte sie auf die Kiste neben dem Bett.
    »Sollen wir die Kerzen ausblasen?« fragte Melanie.
    »Nein«, sagte Charlie. »Kerzenlicht ist so romantisch.« Sie legte Preacher die Hände auf die Schultern, stieß ihn zurück in die Kissen und küßte ihn auf den Mund. Im gleichen Augenblick spürte er, wie eins der beiden anderen Mädchen sein Geschlecht in die Hand nahm und mit den Lippen umfing.
    »He, was ist los?« protestierte er lächelnd. »Ich fühle mich wie das Lamm, das gemästet wird für die Schlachtbank.«
    Charlie hob ihren Kopf für einen Moment. »Du weißt also gar nicht, was los ist?« fragte sie atemlos.
    Preacher schüttelte den Kopf.
    »Wir möchten, daß du in jeder von uns heute nacht ein Baby machst«, sagte sie.
    »Heute nacht?« fragte er ratlos.
    »Ja«, sagten alle drei gleichzeitig.
    Er starrte sie ungläubig an. »Und warum?«
    »Auf diese Weise können wir dich immer bei uns behalten. Auch wenn du weg bist, trägt jede von uns ein Stück deiner Göttlichkeit in sich.«
    »Ihr seid ja verrückt«, sagte Preacher.
    »Nein, keineswegs. Du wirst uns verlassen. Das wissen doch alle.« »Wer hat euch denn das eingeredet?«
    »Es ist doch nichts mehr wie früher«, sagte Charlie bedrückt. »Seit du befohlen hast, daß Feld Nummer Zehn umgepflügt wird, hast du dich völlig verändert. Wir haben gedacht, wenn wir alle mit dir zusammen sind, so wie früher, dann kommt alles wieder ins Lot.«
    Preacher stand ruckartig auf. »Wer hat euch dazu angestiftet?« fragte er wütend.
    »Niemand«, sagte Charlie. »Aber die ganze Gemeinde ist unruhig. Die Hälfte der Leute möchte weggehen, bevor du uns verläßt.«
    Nervös griff Preacher nach einer Zigarette. »Und ihr habt gedacht, wenn ihr schwanger seid, wäre alles wieder in Ordnung?«
    »Ja«, sagte Charlie.
    »Hört zu«, sagte Preacher. »Ich gehe nirgendwo hin. Und jetzt hebt eure köstlichen Hintern hier raus und sagt den anderen Bescheid. Macht ihnen klar, daß ich hierbleibe und daß sie gefälligst zu mir kommen sollen, wenn ihnen etwas nicht paßt.«
    Charlie schluchzte, und als er die beiden anderen ansah, stellte er fest, daß sie ebenfalls weinten. Preacher schüttelte wütend den Kopf. Es war offensichtlich unmöglich, den Mädchen klarzumachen, worum es ihm ging.
    »Bist du böse auf uns?« fragte Charlie.
    »Nein, ich bin euch nicht böse«, erwiderte Preacher. »Ihr alle seid meine Kinder.«
    »Wir lieben dich, Preacher«, sagte Sarah und küßte seine Hand.
    »Wir möchten einfach wieder mit dir zusammen sein, so wie früher«, sagte Melanie und hielt seine andere Hand fest.
    »Aber ihr seid doch zusammen mit mir«, sagte Preacher. »Es hat sich doch gar nichts geändert.«
    »Dann laß uns bitte heute nacht hierbleiben«, bettelte Melanie. »Wir versprechen, uns gut zu benehmen.«
    Preacher sah zu Charlie hinüber, der immer noch die Tränen übers Gesicht liefen. »Gut«, sagte er, plötzlich besänftigt. »Macht die Kerzen aus, dann wollen wir schlafen.«
    Aber Preacher konnte nicht wieder einschlafen, und erst am Morgen, als er die beiden bärtigen Männer mit den breitkrempigen schwarzen Hüten aus dem weißen Cadillac steigen sah, den sie vor dem Gemeinschaftshaus abgestellt hatten, wurde ihm plötzlich bewußt, was es mit seinen düsteren Ahnungen auf sich gehabt hatte.
    Die beiden Männer waren Bruder Ely und Bruder Samuel von der Gemeinde der Gottessöhne, und jetzt wußte Preacher auch, wem die Firma Soong die Marihuana-Platten verkauft hatte.
    Siebtes Kapitel
    Der weiße Cadillac war ein eindrucksvolles Gefährt. Das Verdeck war zurückgeschlagen und enthüllte elegante, lederbezogene Polster in leuchtendem Rot. Preacher ging um das Fahrzeug herum und las, was auf der Zulassung stand, die neben der Lenksäule angeklebt war. Der Wagen gehörte der Gemeinde der Gottessöhne, San Francisco. Preacher richtete sich nachdenklich auf und ging ins Versammlungsgebäude.
    Tarz saß mit den beiden Besuchern am Tisch. Die Männer waren in düsteres Schwarz gehüllt,

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