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Der Seelenjaeger

Der Seelenjaeger

Titel: Der Seelenjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Unge
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Ärmchen stand er neben Lara und schaute sie vorwurfsvoll.
    „Wenn du eine bessere Idee hast, immer raus damit“, konterte meine beste Freundin mürrisch.
    „Ich … äh … öhm … nein, nicht wirklich“, gestand der Krix kleinlaut.
    Lara nickte zufrieden und griff forschend an den Stamm.
    „Er kommt!“, wisperte es über uns.
    „Versteckt euch, los!“, befahl eine aufgeregte Stimme.
    „Wie verstecken? Wohin?“
    “Weiß nicht”, wurde zugegeben.
    Die, wer immer sie waren, schienen das gleiche Problem, wie wir hier unten zu haben. Der Seelenjäger schlich zielstrebig in unsere Richtung, wie ich nach einem neuerlichen Blick um den Stamm herum feststellte.
    „Frag ihn!“, wurde angewiesen.
    „Er schläft!“, gaben hundert Stimmen zeitgleich zurück.
    „Dann müssen wir ihn wecken!“
    „Er kommt! Gleich ist es vorbei. Oh Schreck!“
    „Er wird verärgert sein, wenn wir ihn aus dem Schlaf holen!“
    „Mir doch egal!“
    „Handeln, wir müssen handeln! Schnell! Entscheidet euch!“
    „Wieso wir? Wieso nicht du?“
    „Ist doch vollkommen einerlei!“
    Wecken? Er schläft?
Das wurde mir alles viel zu wirr. Und dann redeten die Stimmen immer wilder durcheinander, sodass es schwer fiel, dem Geschehen zu folgen.
    Es schien also jemanden zu geben, der helfen konnte oder zumindest den Mumm hatte zu entscheiden, was zu tun war. Dieser jemand schlief, wenn ich nicht irrte. Ich wurde immer nervöser. Der Jäger war schon beinahe heran. Zwei oder drei Minuten, schätze ich, würden uns noch bleiben, bis er uns fände. Lara war bereits drei Meter an dem Baumstamm emporgeklettert und winkte auffordernd. Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit. Ein Zwiespalt. Den Stamm hinauf und einen tödlichen Fall riskieren oder auf die definitiv tödliche Ankunft des düsteren Mannes warten? Ein Blick in Zads und Tefans Gesicht verriet, dass in ihren Köpfen das gleiche Abwägen vor sich ging.
    „Wir sollten jetzt wirklich entscheiden“, flüsterten aufgeregte Stimmen im Blätterdach.
    „Aber er ist immer so unausstehlich, wenn man ihn aus den Träumen reißt!“
    „Also sollen wir?“
    Ich rollte mit den Augen. Die Zeit hing uns allen im Nacken. Der Seelenjäger war nah. Ängstlich schaute ich zwischen der Baumkrone und dem Jäger hin und her. Meine Beine zitterten und ich bekam feuchte Hände.
    „Jetzt weckt ihn endlich!“, platzte es aus mir heraus und der Baum erntete einen energischen Fußtritt. Das Rauschen über unseren Köpfen endete abrupt, kein Wispern, keine Stimmen waren zu vernehmen. Meine Gefährten hielten ebenfalls den Atem an und warteten.
    Worauf?,
fragte ich mich, als ich sah, wie Bewegung in die Rinde des Baumes kam.
    Lara verlor den Halt und fiel, einen Hilfeschrei unterdrückend, vom Stamm. Mit schreckensweiten Augen verfolgte ich ihren Flug. Wild mit den Armen rudernd segelte sie dem Boden entgegen. Als sie mit Wucht in Tefans Armen landete, atmete ich erleichtert aus. Der Bandit wankte und kämpfte sichtlich um sein Gleichgewicht. Er vollführte einen akrobatisch wirkenden Ausfallschritt und rettete sowohl Lara als auch die Situation.
    Nachdem sie den Schreck überwunden hatte, grinste sie glücklich und drückte Tefan einen Kuss auf die Wange.
    „Was ist denn hier los?”, polterte eine tiefe Stimme und ließ den Boden beben. Ein riesiges Gesicht zeichnete sich im Baumstamm ab und besah sich die Szene mit müdem Blick. Eines seiner Augen, die meinen Kopf im Durchmesser in nichts nachstanden, hing noch schläfrig auf halb acht. Das Gesicht zog die Stirn - also die Rinde - in Falten und räusperte sich.
    Knox hatte sich als Erster wieder gefangen und deutete hinauf ins Blätterdach. „Die haben gesagt, dass du helfen kannst“, behauptete er mit fester Stimme.
    Zwischen den Blättern begann Gemurmel laut zu werden, auch das Rauschen nahm seine gewohnte Arbeit wieder auf.
    „Die?“, erklang die mürrische Stimme des Baumes, während seine Augen schielend nach oben wanderten.
    Dieses Bild war einfach zu grotesk, um es richtig erfassen zu können.
    „Er kommt. Hilf uns!“, erklangen die zahlreichen Stimmchen aufgeregt.
    Der Baum gab ein genervtes Brummen von sich und das Gesicht verschob sich auf die andere Seite des Stammes.
    „Der Seelenjäger“, stellte er trocken fest.
    „Genau“, mischte nun auch Lara mit, die sich unter Tefans enttäuschtem Blick aus dessen Armen wandte. „Die sagen, du kannst helfen. Die Zeit drängt, also los!“, befahl sie dem Baum regelrecht.
    Die Augen

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