Der Seelenleser
vielleicht eine direktere Antwort von ihm erhalten könnte, sah ich, wie der noch glühende Stummel einer Zigarette in hohem Bogen aus dem Fenster des Land Rovers flog und auf den nassen Bürgersteig fiel.
» Das wäre alles«, sagte er.
» Warten Sie kurz. Ich dachte, Sie würden noch erklären, warum Sie dieses Gespräch gesucht haben.«
Ein weiteres Zögern.
» Lassen Sie uns einfach mit unserem gegenseitigen anonymen Arrangement weitermachen. Ich glaube, es werden beide Seiten davon profitieren.«
Dann war die Leitung tot.
Ich saß noch einen Moment da und versuchte zu begreifen, was der Mann mir gerade beigebracht hatte. Es traf mich wie ein Schock.
Er musste Moretti ein Zeichen gegeben haben, denn in diesem Moment trat Shen aus dem Roxanne Café, überquerte die abschüssige Straße und stieg in den Land Rover. Die Bremslichter gingen an, er fuhr aus der Parklücke und verschwand den Hügel hinunter in die nassen Lichter der Nacht.
Ich musste an die kryptischen Betrachtungen von Diane Arbus über die Natur der Fotografie denken. Eine Fotografie sei ein Geheimnis über ein Geheimnis. Je mehr sie einem sage, desto weniger wisse man.
Im Endeffekt hatte unsere Unterhaltung mehr aus Schatten als aus Erleuchtung bestanden, mit vielen unbehaglichen Assoziationen und Anspielungen, die ich nicht immer ganz hatte heraushören und erkennen können. Mir war klar, dass ich wahrscheinlich das, was in den fünf Tagen des Vera-List-Auftrags geschehen war, nie ganz verstehen würde.
Aber ich wusste auch, dass die Zeit der listige Wächter der Enthüllung war. Manchmal bekam man Antworten, wenn man sie am wenigsten erwartete, und manchmal war der beste Weg, die Dunkelheit zu vertreiben, einfach das geduldige Warten auf das Licht.
Danksagung
Ein Buch wird in der Einsamkeit gezeugt, doch seine Geburt liegt in den Händen von talentierten Hebammen, ohne die es nicht überleben könnte. Ich möchte drei Personen meinen besonderen Dank aussprechen, die sich hingebungsvoll darum gekümmert haben, diese Seiten ins Leben zu bringen.
David Gernert, mein Agent, dessen Zauberei und Vorstellungskraft bei mir Wunder bewirkt haben, von den Anfängen vor langer Zeit bis jetzt.
Steve Rubin, mein Verleger und Vorsitzender von Henry Holt and Company, der ein Visionär dessen ist, was alles möglich ist, von den Anfängen vor langer Zeit bis jetzt.
Ich schiebe es auf mein Glück, dass sich der Kreis mit diesen beiden Männern geschlossen hat.
Und schließlich bin ich Lauren Culley, meiner Redakteurin, zu Dank verpflichtet, deren Führung, Beharrlichkeit und einfühlsames Verständnis meines Textes unschätzbar wertvoll waren.
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