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Der Seelenleser

Der Seelenleser

Titel: Der Seelenleser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harper Paul
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riskierte einen Blick auf Fane, als sie die Bademäntel vom Kleiderbügel nahm. Er hielt beide Hände nach oben, als ob er sich Kleidung anhalten würde. Sie nickte.
    Sie ging, die beiden Bademäntel vor sich, zurück zum Badezimmer.
    » Hier, der müsste dir…«
    Fane schubste Elise aus dem Weg, dann versetzte er dem verdutzten Kroll einen harten Schlag mit der Walther ins Gesicht. Kroll taumelte und stolperte nach hinten, schrie vor Schmerz und Wut auf und feuerte blind einen Schuss ab, der in die Badezimmerwand ging. Fane drängte ihn weiter zurück und schlug noch einmal mit der Walther zu, um ihn zu betäuben. Wieder feuerte Kroll wild um sich, und Fane versetzte ihm einen Schlag auf die Pistolenhand. Knochen im Gelenk und in den Fingern splitterten, und die CZ fiel auf den Boden. Instinktiv packte Kroll mit der freien Hand nach Fanes Kleidung und erwischte ihn am Jackenaufschlag. Er versuchte verzweifelt, sein blutiges Gesicht an Fanes Brust zu drücken, um es vor weiteren harten Schlägen zu schützen. Mit unglaublicher Ausdauer bemühte sich Kroll, Widerstand zu leisten. Er schlug mit seiner verkrüppelten Hand nach Fanes Kopf, während er sich weiter mit der guten Hand an ihm festhielt.
    Plötzlich griff Fane in Krolls Haar, riss dessen Kopf zurück, schob die Walther nach oben und rammte den Lauf gegen Krolls Kehle.
    Kroll hörte auf zu kämpfen. Blut lief ihm aus dem Mund, das Atmen fiel im schwer. Einen Augenblick lang standen sie im gegenseitigen Griff da, Kopf an zerschundenem Kopf, nur die Walther zwischen ihnen, deren Lauf hart auf Krolls Kehle drückte. Kroll berechnete seine Chancen.
    Fane merkte, wie der Griff an seinem Jackett langsam nachließ. Kroll japste nach Luft, keuchte beim Versuch, nicht an seinem eigenen Blut zu ersticken. Er begann, würgend zu Boden zu sinken, doch sein Kopf befand sich immer noch in Fanes unbarmherzigen Griff. Er ging in die Knie.
    Fane riss die Walther von Krolls Kehle weg und hämmerte wieder auf Krolls emporgehobenes Gesicht ein… und wieder… und wieder, bis dieser das Bewusstsein verlor.

Kapitel 44
    Roma ging sofort ans Telefon.
    » Hey Marten! Du wirst nicht glauben, was wir hier alles herausfinden…«
    » Erzähl mir das später. Ich brauche Hilfe.«
    Es dauerte nur ein paar Herzschläge, dann sagte sie: » In Ordnung.«
    Sie waren sofort auf derselben Wellenlänge.
    » Ich bin in Elises Haus. Auf der Seite zum Broadway hin befindet sich eine Gartentür. Komm dort rein und ruf mich dann an.«
    » Was ist passiert?«
    » Ich habe Kroll hier.«
    Er legte auf. Sie würde mindestens zwanzig Minuten brauchen.
    Kroll lag immer noch bewusstlos auf dem Boden und blutete wie verrückt. Der Lauf von Fanes Walther hatte nicht nur die Wunden von den Scherben wieder aufgerissen, sondern ihm auch neue Risse auf dem Kopf und über seinem guten Auge beigebracht, das nun auch zuschwoll. Wenn er wieder zu sich kam, würde er sich wie einer der Gefangenen fühlen, die er in den Geheimgefängnissen verhört hatte.
    Fane hielt einen nassen Waschlappen gegen die schlimmsten Wunden, Lore stand starr in der Mitte des Badezimmers und konnte immer noch ihren Blick nicht von Fane und Kroll lassen. Fanes plötzliches Auftauchen hatte sie sichtbar erschüttert.
    » Das ist doch… völlig… irrsinnig«, brachte sie heraus. » Ich glaube es einfach nicht.«
    » Haben Sie Valium da oder irgendetwas Vergleichbares?«, fragte Fane Elise, die an der Tür stand.
    Sie ging zu ihrem Medizinschränkchen und holte ein Fläschchen mit Pillen, das sie ihm gab.
    Fane bemühte sich, die Situation zu ordnen. » Lore, können Sie mir ein Glas Wasser holen? Elise, wissen Sie zufällig, ob es im Haus irgendwo so etwas wie Panzerband gibt? Vielleicht in der Garage oder in einer Werkstatt?«
    » Ich glaube schon«, sagte sie und machte sich auf die Suche.
    » Lore, ich bräuchte den stärksten Schal, den Sie finden können. Oder einen Gürtel, Sie wissen schon.«
    » Jaja«, sagte sie. Ihr Denken fing jetzt wieder langsam an zu funktionieren.
    Die zwanzig Minuten vergingen schnell, und als Roma aus dem Hauswirtschaftsraum anrief und dann die beiden Treppen heraufeilte, hatten sie Kroll bereits auf einen Stuhl im Schlafzimmer gesetzt. Seine Handgelenke waren mit Panzerband aneinandergefesselt, seine Füße ebenfalls, aber auf eine Weise, dass er in der Lage sein würde, kleinste Schritte machen zu können, wenn die Zeit dafür reif war. Fane hatte ihm nur eine schwach dosierte Tablette mit fünf

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