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Der Seelenschluessel

Der Seelenschluessel

Titel: Der Seelenschluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Woods
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macht nichts. General Kurn wird allmählich ungeduldig, zu erfahren, worum es sich bei dem ‚Paket‘, das seine Intendantin erhielt, als die
Negh’Var
in Harkoums Orbit schwebte, handelt. Bald wird es Zeit, Ihre Existenz publik zu machen und unsere Geschichte zu erzählen. Ich schätze, Sie wissen Ihren Text noch?«
    Taran’atar antwortete ohne Zögern. »Wenn Sie es wünschen, werde ich jedem sagen, dass ich ein Soldat der Jem’Hadar bin und von einer Welt weit jenseits der Grenzen der Allianz stamme. Ich wurde von einem in Ihren Diensten stehenden bajoranischen Wissenschaftler namens Professor Ke Hovath gefangen genommen. Er analysierte meine Neurochemie und erfuhr, dass ich zum Dienst in der Allianz gezwungen werden konnte. Daraufhin kontaktierte Professor Ke Sie und übergab mich Ihnen auf Harkoum als Geschenk. Als Test meiner Dienstbarkeit und zur Geheimhaltung meiner Existenz befahlen Sie mir als Erstes, Professor Ke zu töten.«
    Iliana nickte. »Gut. Ich werde sie überzeugen, dass wir mit Ihrer Hilfe den Rest Ihrer Spezies finden und auch ihn zu Dienern der Allianz machen können. Bis der erste merkt, dass ich das gar nicht vorhabe, wird mir das Wurmloch längst gehören. Und dann …«
    Der dumpfe Klang des klingonischen Komm-Systems signalisierte einen Ruf von der Brücke.
»Kurn an Kira.«
    Iliana quittierte die unliebsame Unterbrechung mit einem Seufzen. »General, falls Sie mir sagen wollen, wir hätten Regulon erreicht, unterschätzen Sie meine Sehkraft.«
    »Nein, Intendantin. Als wir aus dem Warpflug kamen, erreichte uns eine Nachricht mit Code Schwarz.«
    Iliana fluchte stumm. Code Schwarz war ein Alarm des Obsidianischen Ordens.
    »Gul Macet steht bereit, einen offiziellen Vertreter der Allianz von der
Trager
zu uns herüberzubeamen«
, fuhr Kurn fort.
»Dieser Vertreter besteht auf einer Audienz bei Ihnen.«
    »Tut er das, ja?«, murmelte Iliana. »Na, dann sollten wir ihn nicht warten lassen. Heißen Sie diesen Würdenträger auf Ihrem Schiff willkommen, General, und eskortieren Sie ihn in Ihr Büro.«
    »
Mein
Büro, Intendantin?«
    »Ist das ein Problem für Sie, General?«
    Es folgte eine kurze Pause, bevor Kurn antwortete.
»Natürlich nicht, Intendantin.«
    »Gut«, sagte Iliana. »Beschäftigen Sie ihn, bis ich eintreffe. Kira Ende.« Dann wandte sie sich L’Haan zu und deutete auf Professor Kes Apparate. »Lass das vernichten, komplett! Speichere die Baupläne auf einem Datenstab, aber lösche sämtliche ihrer Spuren aus dem Computersystem. Verstanden?«
    Wieder sah L’Haan aufs Deck. »Ja, Intendantin.«
    »Warum will ein Vertreter des Obsidianischen Ordens ausgerechnet
jetzt
die Intendantin sehen?«
    L’Haan schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht sagen. Meine frühere Herrin hatte wenig für den Orden übrig. Ich glaube, sie verachtete ihn.«
    Iliana lachte und sah in ihr Spiegelbild im Fenster, um ihr Haar zu richten. »Und ich dachte, sie und ich könnten nicht gegensätzlicher sein …«
    Wie die meisten klingonischen Schiffe roch auch die
Negh’Var
nach der Maßlosigkeit ihrer Erbauer. Klingonen verströmten einen starken, unverwechselbaren Körpergeruch. Er war nicht unbedingt unangenehm, doch gekoppelt mit engen Räumen, dem Gestank des fettigen, fleischhaltigen Essens, das die Klingonen bevorzugten, und der ohnehin recht schlechten Luft an Bord von Raumschiffen, war letztere sogar auf einem untypisch geräumigen Schiff wie der
Negh’Var
kaum zu ertragen. Als Iliana ihr Quartier verließ, war ihr, als ersticke sie in der warmen, beißenden Atmosphäre des Schiffes. Auch im privaten Turbolift, der nur den Führungsoffizieren vorbehalten war und sie aufs Kommandodeck und zu Kurns Büro bringen würde, war die Luft nicht besser.
    Iliana konzentrierte sich und kämpfte sich durch die Korridore der
Negh’Var
bis zu Kurns Tür durch. Sie würde den Boten des Ordens schnellstmöglich loswerden müssen. Es gab zu viel zu tun, als dass sie diese Verzögerung tolerieren konnte. Trotzdem musste sie aufpassen. Zwar fühlte sie sich in der Rolle, in die sie geschlüpft war, absolut sicher, doch sie wusste auch, dass ihre Ungeduld ihr zum Verhängnis werden konnte.
    Die Wachen vor dem Büro sahen ihr nicht in die Augen, als sie näher trat. Ihre Unterwürfigkeit war amüsant. Eines musste Iliana der Kira dieses Universums lassen: Die Frau war innerhalb der politischen Struktur der Allianz zielsicher aufgestiegen und hatte sich dabei der Angst und des Respekts der sie umgebenden

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