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Der Seelenschluessel

Der Seelenschluessel

Titel: Der Seelenschluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Woods
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Dax.
    Tenmei seufzte und hob ihr nutzloses Padd. »Ich wollte hier die Reise der
Rio Grande
ins alternative Universum simulieren, aber es gelang mir nie. Weshalb? Nicht, weil meine Daten über das Runabout unvollständig sind. Sondern, weil ich die exakten Bedingungen im Inneren des Wurmlochs nicht duplizieren kann.«
    »Warum nicht?«
    »Weil diese Bedingungen unsere Messwerte übersteigen. Das Wurmloch ist ein Subraumtunnel, durch den unsere Schiffe reisen, aber es ist auch der Gedankenraum, in dem die Wurmlochwesen existieren. Sehen Sie? Vielleicht geriet die
Rio Grande
nicht aufgrund einer Fehlfunktion in das andere Universum. Vielleicht geriet sie dorthin, weil die Fehlfunktion die
Bedingung
war, damit die Wurmlochwesen ihr den Durchgang gewährten.«
    »Wollen Sie damit sagen, die Propheten hätten die
Rio Grande
in das Spiegeluniversum
geschickt
?«, fragte Bashir.
    »Genau das will ich sagen!«, antwortete Prynn.
    Dax wirkte nachdenklich. »Demnach müssten wir nur im Inneren des Wurmlochs diese Fehlfunktion wiederholen, um das Kontinuum der Allianz zu erreichen.«
    Tenmei lachte erneut auf. Sie konnte nicht anders. Nun, da sie ihre Idee ausgesprochen hörte, kam sie ihr noch bizarrer vor. »Keine Ahnung! Das alles ergibt nicht wirklich Sinn … sofern man den Willen der Wurmlochwesen nicht einkalkuliert, heißt das. Sie sind diejenigen, die hier die Hand an der Konsole haben. Doch falls die Bedingungen, die sie erzeugen, konstant und nicht variabel sind, lässt sich der Vorfall vielleicht tatsächlich wiederholen.«
    Dax lächelte. »Gefällt mir.«
    »Willst du Ensign Tenmeis Hypothese etwa ausprobieren?«, erkundigte sich Bashir.
    »Worauf du dich verlassen kannst. Nog hat dem Störfeld, oder was immer sonst uns vom Rüberbeamen abhält, bislang nicht einmal eine Delle zufügen können. Prynns Idee ist möglicherweise unsere einzige Chance, Captain Kira und Commander Vaughn beizustehen. Wie kommst du mit dem Kommunikator voran?«
    »Ich unterziehe ihn gerade einer letzten Analyse. Dann wollte ich Ensign Leishman anweisen, den Bauplan in die Replikatordaten-bank einzuspeisen.«
    »Gut«, sagte Dax. »Ich will, dass wir morgen in aller Frühe startklar sind.« Dann stand sie auf. »Und jetzt werde ich unserer interdimensionalen Besucherin die frohe Kunde überbringen. Will mich jemand begleiten?«
    Bashir nickte, leerte schnell seine Tasse und nahm seine Unterlagen. Dax nickte Prynn anerkennend zu. »Gute Arbeit, Prynn.«
    »Hab ich das jetzt richtig verstanden?«, fragte Quark, kaum dass die beiden verschwunden waren. »Sie haben ein unlösbares Rätsel gelöst, weil ich die einhundertneunundneunzigste Erwerbsregel zitiert habe. Stimmt doch so weit, oder?«
    »Nun ja«, begann Prynn und wusste nicht so recht, was sie sagen sollte. »Ich schätze, so könnte man es auch …«
    Lauter Applaus brandete in der Bar auf und schnitt ihr das Wort ab. Tenmei drehte sich um und fand den Grund für diesen Enthusiasmus: Lieutenant Ro betrat soeben die Bar. Sie kam nur langsam vorwärts, stützte sich auf einen Stock und hatte je eine Exoschiene an beiden Beinen. Der Applaus missfiel ihr sichtlich, doch Tenmei erkannte das Lächeln hinter dem kritischen Blick. Zielsicher hielt Ro auf einen Tisch zu, an dem bereits die Schwestern Etana und Richter saßen.
    Quark grinste plötzlich von einem Riesenohr zum anderen. Er stand auf, strich sich die Kleidung glatt und hauchte kurz in seine hohle Hand. »Wenn Sie mich entschuldigen würden, Ensign? Die Pflicht ruft.« Und damit steuerte er direkt auf Ros Tisch zu.
    Tenmei schob sich eine
Vithi
-Knolle in den Mund. Vielleicht, dachte sie, hatte dieser Tag soeben für alle eine Wendung zum Besseren genommen.

Kapitel 6
    »Sie sehen aus, als hätten Sie sich verirrt«, begrüßte Shing-kur ihren Besuch.
    Ghemor stand mit verschränkten Armen vor der Zelle und starrte die Kressari an, als störte sie sich nicht an den zwei bajoranischen Wärtern, die sie beide nicht aus den Augen ließen. Major Cenn war so gnädig, ihr den Besuch bei Shing-kur zu gestatten, aber er weigerte sich, sie allein zu lassen – Kraftfeld hin oder her.
    »Sie scheinen mich mit jemandem zu verwechseln«, sagte Ghemor.
    In Shing-kurs Augen spiegelte sich Freude. Sie glichen Kugeln aus obsidianfarbenem Glas. Die Kressari saß auf der Pritsche an der hinteren Zellenwand. »Oh, ich weiß genau, wer Sie sind, Iliana. Darf ich Sie so nennen? Sie ließ nie zu, dass ich sie mit ihrem alten Namen ansprach.«
    »Was

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