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Der Seelenschluessel

Der Seelenschluessel

Titel: Der Seelenschluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Woods
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Ihnen beides ohne Ihre Armada gelingen?«
    »
Was?
«, rief Iliana aus. »Terok Nor nimmt ganz Bajor als Geisel, und Ihr erwartet von mir …«
    »Ein Dutzend Schiffe«, sagte Martok. »Die
Negh’Var
und neun Begleiter Ihrer Wahl. Falls Ihnen das nicht genügt, um Terok Nor zurückzuerobern – und den Planeten dabei von diesem angeblichen obszönen Kult zu befreien –, dann war mein Vertrauen in Sie vielleicht doch fehlgeleitet.«
    Iliana schäumte. Sie wusste genau, welche Drohung in den Worten des Regenten mitschwang. Der Regent traute ihr ganz und gar nicht. Ob es nun eine religiöse Bewegung auf Bajor gab oder nicht, Lang und Entek waren Ilianas wahren Plänen sehr nahe gekommen, als sie vermuteten, dass sie sich an der Spitze einer von Bajor ausgehenden Revolution positionieren wolle. Martok teilte diesen Verdacht, und wollte sie auf die Probe stellen. Entweder scheiterte sie oder sie verriet sich.
    Jedenfalls würde es ihr fortan schwerer fallen, ihre eigenen Ziele zu verfolgen.
    Oder? Angenommen, sie zerstörte die Station … Das wäre für die Allianz nur ein temporärer Rückschlag. Martok, Dukat und der Rat der Allianz würden sich fraglos aufregen, einen so wichtigen Stützpunkt zu verlieren. Aber nicht einmal ihre Wut würde Ilianas Sieg über die Rebellen, die der Allianz von Terok Nor aus seit vier Jahren Steine in den Weg warfen, überdecken.
    Iliana beschloss, sich das Vertrauen der Allianz zurückzuverdienen – unabhängig davon, was aus der Station wurde. Und wenn Martok und Dukat begriffen, dass sie sie richtig eingeschätzt hatten, würde es schon zu spät sein. Sie würden sie nicht stoppen können.
    Halt!
, dachte Iliana, und sofort verdorrten ihre neuen Pläne wie
Nerak
-Blüten im Frühjahr.
Ich muss auch die Balance bedenken. Die Symmetrie, die erhalten werden muss, wenn ich mein Schicksal erfülle. Zunächst muss ich Terok Nors Herrin werden, nicht ihre Vernichterin. Und vielleicht … Vielleicht gelingt mir das sogar mit einer kleineren Flotte und ohne diesen klingonischen Narr zu enttäuschen.
    »In Ordnung«, sagte sie. »Ich nehme, was immer Ihr mir bietet, Regent … und ich werde siegreich zu Euch zurückkehren.«
    »Das rate ich Ihnen, Intendantin«, warnte Martok. »Denn falls Sie scheitern, kehren Sie besser gar nicht erst zurück.«

Kapitel 9
Zwei Tage zuvor
    Taran’atar träumte.
    Nackt und unbewaffnet trieb er dicht unter der Wasseroberfläche eines goldenen Ozeans, der göttlichen Masse der Gründer. Sie umgab ihn, durchströmte ihn, stieß und trug ihn, bis er die Oberfläche der Großen Verbindung durchbrach und den schwarzen Himmel sah. Er war geboren worden, ihm zu gehorchen. Für ihn zu kämpfen und zu sterben.
    Doch die Gründer hielten ihn zurück. Mit klebrigen Auswüchsen klammerten sie sich an seinen Leib und entließen ihn nicht aus der Verbindung. Sie hielten seinen auftauchenden Körper ebenso fest wie seinen Geist, schoben sich in jeden Muskel und jeden Gedanken, bremsten seine Bewegungen.
    Taran’atar blickte über das endlose Meer seiner Schöpfer und erinnerte sich daran, wie die Gründer, die er gekannt hatte, ihm ihre Göttlichkeit verweigerten. Wie sie ihn zu einem Jem’Hadar ohne Götter gemacht hatten. Mit den Erinnerungen lockerte sich die Umklammerung der Großen Verbindung ein wenig. Taran’atar begriff, dass er kurz vor einer bedeutenden Erkenntnis stand.
    Doch so schnell die klebrigen Auswüchse ihren Halt aufgegeben hatten, so schnell packten sie ihn nun wieder. Sie wurden dunkler, verwandelten sich, und der gesamte Ozean tat es ihnen gleich. Die Tentakel, nicht länger golden und biegsam, mutierten zu trockenen, kupferfarbenen Seilen. Sie fesselten seine Arme und Beine, schnürten ihm die Luft ab und zerrten ihn zurück in die wogende, chaotische Masse, die aus der Großen Verbindung geworden war. Diese Masse befleckte die Verbindung, das wusste er plötzlich. Sie erstickte die Antworten, die er eben noch zu finden gespürt hatte, im Keim. Und ihr Griff war unerbittlich. Taran’atar fühlte sich wie gelähmt, eine machtlose Hülle aus Fleisch und Knochen, die nicht handeln, nicht einmal ans Handeln denken konnte.
    Mein Geist zu Ihrem Geist

    Es war nur ein Flüstern, doch er hörte es wie aus weiter Ferne.
    … Ihre Gedanken zu meinen Gedanken

    Näher jetzt. Eine Präsenz, die von überall und nirgends zugleich zu kommen schien. Neue Kupferstränge wuchsen aus der grässlichen Masse und zerrten ihn tiefer.
    Kämpfen Sie gegen die

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