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Der Seelenschluessel

Der Seelenschluessel

Titel: Der Seelenschluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Woods
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ganz anderes. Sie haben endlich erkannt, wie gefährlich Taran’atar sein kann, wenn es nötig ist. Das ist gut, denn nun können Sie mir glauben, was ich Ihnen gesagt habe: Wir müssen sein Volk finden. Es wäre zu unserem eigenen Nutzen.«
    »Ich weiß allerdings auch, was wir dafür riskieren würden«, sagte Kurn. »Ich habe Ihrer Kreatur in die Augen geschaut, Intendantin. Dieses Ding hat keine Seele. Sollte es sich je entschließen, nicht länger auf Sie zu hören, dann wird es den Freund nicht länger vom Feind unterscheiden.«
    »Dazu kann er sich gar nicht entscheiden, Kurn. Er ist meinem Willen verpflichtet. Ich beherrsche ihn. Und wenn wir weitere seiner Art finden, werde ich auch sie vollkommen beherrschen. Stellen Sie sich nur mal vor: Eine Armee aus Wesen wie Taran’atar zieht in die Schlacht gegen Martok und Dukat, unter Ihrer Führung und mit dem Ziel, Ihnen den Ruhm zu verschaffen, der Ihnen so schändlich vorenthalten wurde. Und dann, wenn sich der Staub erst gelegt hat, wird es keine Allianz mehr geben – sondern nur noch ein einziges, allumfassendes, unbesiegbares Imperium … mit uns an der Spitze.«
    Kurns Augen funkelten vor lauter Möglichkeiten, doch der Zweifel blieb. »Ich will ehrlich mit Ihnen sein, Intendantin. Ihr Angebot begeistert mich. Doch vieles von dem, was Sie vorhersehen, verstehe ich nicht. Sie sagen, wir suchen ein stabiles Wurmloch im bajoranischen System. Sie sagen, es bringt uns in die Region der Galaxis, aus der Ihre Kreatur stammt. Falls dem so ist, warum geben wir uns dann überhaupt noch mit den Rebellen von Terok Nor ab?«
    »Weil wir hier weitaus mehr erreichen können als den Sieg über die Allianz. Das Wurmloch wird uns nicht nur den Weg zur anderen Seite der Galaxis öffnen, sondern auch in das andere Universum – so wir denn dafür bereit sind. Die Rückeroberung Terok Nors ist nur der erste Schritt auf dem Weg zu diesen Zielen. Deshalb ist das dimensionale Störfeld, das Ihre Ingenieure gerade entwickeln, so bedeutsam, General. Deshalb muss es fertig sein, bevor wir das B’hava’el-System erreichen. Ich will nicht, dass uns diese Doppelgänger stören können, bevor wir unsere Aufgabe erfüllt haben.«
    »Dann wird es Sie freuen, zu hören, dass die Tests am Störfeld beendet sind«, sagte Kurn. »Es wird uns zur Verfügung stehen, wenn wir uns Bajor nähern. Aber fürchten Sie wirklich eine Invasion dieser Parallelweltler? Die scheuen doch jegliche Konfrontation!«
    »Nein. Sie irren, Kurn. Die Parallelweltler kommen. Zumindest versuchen sie es.«
    Kurn betrachtete sie skeptisch. »Woher wissen Sie das?«
    »Das spielt keine Rolle, oder?« Iliana erhob sich aus ihrem Sessel und streckte sich lasziv. »
Was
allerdings eine Rolle spielt, ist, dass Sie mir bislang vertraut haben. Es wäre einzig und allein Ihr Schaden, sollte ich dieses Vertrauen verlieren. Immerhin sind wir unseren Zielen doch schon so nah gekommen.«
    Kurn trat näher. Dicht vor ihr blieb er stehen, und Iliana atmete seinen Geruch ein. »Überzeugen Sie mich neu«, forderte er mit zweideutigem Grinsen.
    »Das könnte ich«, erwiderte sie, zwang sich zu einem ähnlichen Lächeln und wich Kurn dennoch aus. »Aber Sie gaben unserer Flotte nicht ohne Grund den Befehl, sich seit Raknal kampfbereit zu halten. Unsere Gegner könnten jederzeit zuschlagen, Kurn, vergessen Sie das nicht. Welchen Eindruck würde es wohl auf die Besatzung der
Negh’Var
machen, wenn ihr Kommandant sie mit heruntergelassener Hose in die Schlacht führte?«
    »Finden wir’s raus«, sagte Kurn und trat wieder auf sie zu.
    »Brücke an General Kurn.«
    Kurn blieb knurrend stehen und nahm den Ruf entgegen. »Was wollen Sie?«
    »Wir haben die Koordinaten des Treffpunkts erreicht, Sir. Das Unionsschiff
Aldara
ist bereit, uns seinen Gefangenen zu übergeben. Sie werden auf der Brücke gebraucht.«
    »Bin unterwegs«, antwortete Kurn ungehalten. Iliana seufzte innerlich vor Erleichterung. Taran’atar war in seinem Quartier, und sie hatte schon befürchtet, Kurn persönlich töten zu müssen, sollten ihm seine Triebe den letzten Rest Verstand rauben.
    Seinem frustrierten Gesichtsausdruck nach zu urteilen hatte er kurz davor gestanden, sich Iliana aufzuzwingen. »Manchmal, Intendantin«, sagte er, »glaube ich, Sie sind eine Dämonin und gekommen, um mich in den Wahnsinn zu treiben. Wo soll ich unseren … Gast einquartieren?«
    »Die Besucherquartiere auf Deck sechs dürften genügen«, antwortete sie bemüht

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