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Der Seelenschluessel

Der Seelenschluessel

Titel: Der Seelenschluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Woods
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einziges Wort überhaupt die Gefühle beschreiben, die die Tatsache, dass Vaas und Ataan in dieser Wirklichkeit nicht nur beide lebten, sondern sogar
zusammen
lebten, in ihr auslöste?
    Glücklich. Es macht dich glücklich
.
    Sie verscheuchte den Gedanken so schnell, wie er gekommen war. Mit einem Mal begriff sie, warum sie jede Gelegenheit vertan hatte, sich die Sympathien der beiden zu verdienen. Das war schließlich ihr Ziel gewesen, oder? Sie hatte Vaas und Ataan – diese Variationen von Personen, die sie in ihrer Erinnerung einst geliebt und getötet hatte – auf ihre Seite bringen wollen. Als könne sie so ausgleichen, was sie ihnen angetan hatte, und sich ein Stück des Glückes zurückholen, das sie auf ewig verloren geglaubt hatte.
    Doch die Möglichkeit, dass es außer der Rache, nach der es sie so sehr dürstete, noch einen anderen Weg zum Glück gab, brachte Zweifel mit sich. Zweifel, die Iliana nicht akzeptieren konnte – und die sie ersticken musste, wenn sie sich je wieder vollständig fühlen wollte. Ataan und Vaas waren der Ursprung dieser Zweifel, eine Herausforderung, die Iliana irgendwie überstehen musste.
    Auch wenn das bedeutete, sie töten zu müssen.
    Wieder einmal
.
    »Mörder! Terranisches Monstrum!«
    Vaughn wusste Winn Adami nichts zu entgegnen, als diese sich auf Ashallas Vernichter stürzte.
    Im Gegensatz zu Kira, die schon bewusstlos war, als die klingonische Nachhut ins zerstörte Refektorium eingedrungen war, um sie und Vaughn nach Taran’atars kleinem Tobsuchtsanfall auf eines ihrer Schiffe zu entführen, war er seit ihrer Gefangennahme bei vollem Bewusstsein gewesen.
    Vaughn konnte von Glück sagen, dass er noch auf seinen Beinen stehen konnte. Der Tritt, den der Jem’Hadar ihm verpasst hatte, war zwar keinesfalls tödlich gewesen, doch er schmerzte immer noch. Genau wie seine linke Schulter seit dem Zusammenstoß mit dem harten Holzboden des Speisesaals. Vaughn hatte sich nichts gebrochen – auf seiner Stirn prangte eine kleine Wunde, und ein fingerlanger Splitter hatte ihm den rechten Unterarm aufgeschlitzt –, und das war reines Glück gewesen.
    Erst als die Klingonen ihn ins Freie geführt hatten, ins qualmende, von Leichen übersäte Vekobet, hatte er begriffen, dass Kira mehr Glück gehabt hatte. Dank ihrer Ohnmacht hatte sie die Zerstörung nicht sehen müssen, die sie und er unabsichtlich über das Lager gebracht hatten, als sie herübergekommen waren und Ilianas Zorn auf sich gelenkt hatten.
    Hör auf, Mister
, tadelte er sich.
Du hast diesen Irrsinn nicht provoziert. Hör auf, dir das einzureden, und zwar
sofort
!
    Kaum auf Terok Nor angekommen hatten die Klingonen Kira und ihn umgehend getrennt. Sie hatten Vaughn in einen leeren Frachtraum gesperrt. Was aus ihr geworden war, wusste er nicht. Saß sie auch in einem Frachtraum, oder hatte man sie gleich in den Tod geschickt?
    Hör auf, hab ich gesagt!
    Vaughn untersuchte sein Gefängnis. Alle Zugangsluken und Luftschächte waren zugeschweißt worden – erst kürzlich, wie die schlampige Arbeit vermuten ließ. Doch ihm fehlte das Werkzeug, um sich einen Fluchtweg zu schaffen. Die Klingonen hatten ihm seinen Kommunikator abgenommen, und im Frachtraum gab es absolut gar nichts.
    Vaughn konnte nur abwarten.
    Vierzig Minuten nach seiner Ankunft drängten die Klingonen auch Jaro und Winn in den Raum. Die Bajoraner sahen mitgenommen aus. Ihre Gesichter waren mit Wunden übersät und ihre Kleidung staubig und zerrissen, als hätte man sie aus einer eingestürzten Höhle ausgegraben, um sie zu ergreifen.
    »Ich vermute, Kira und ich haben Ihnen nicht genug Zeit zur Flucht verschafft«, bemerkte Vaughn. Ein kalter, unverdaulicher Stein des Bedauerns lag in seinem Magen. »Die Klingonen haben Ihren Fluchttunnel entdeckt?«
    Jaro nickte traurig. »Haben Sie.«
    »Geben Sie sich nicht die Schuld, Elias«, sagte Winn. »Sie und Kira haben alles getan, was in Ihrer Macht stand. Das weiß ich.«
    »Trotzdem haben die Klingonen bekommen, was sie wollten«, brummte Vaughn und ignorierte die strenge Stimme der Erfahrung, die ihm diese negative Sicht der Dinge nach wie vor strikt untersagte. »Und was sie wollten, waren Kira, Sie beide und vermutlich alles und jeden, den wir unbeschadet aus Vekobet hinausschmuggeln wollten.«
    Winn schüttelte den Kopf so heftig, dass eine kleine Staubwolke aufstieg. »Nein, Elias. Wir wissen nur von einer weiteren Gefangennahme, abgesehen von Kira und uns dreien: Dakahna Vaas.«
    Vaas. Vaughn kannte

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