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Der Seelenschluessel

Der Seelenschluessel

Titel: Der Seelenschluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Woods
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sonst
.
    »Habe ich falsch gehandelt?«, fragte Taran’atar.
    Iliana seufzte und massierte sich die Schläfen. »Nein«, antwortete sie dann. »Nein, das haben Sie nicht. Sie haben gute Arbeit geleistet, Taran’atar. Gehen Sie jetzt. Waschen Sie sich, und warten Sie, bis ich Sie wieder rufe. Außerhalb Ihrer Unterkunft sollten Sie sich wohl lieber tarnen. Zumindest, bis ich bei Kurn die Wogen geglättet habe.«
    »Verstanden«, sagte Taran’atar und drehte sich um. Schon auf dem Weg zur Tür wurde er unsichtbar.
    Kaum war die Tür hinter ihm zugeglitten, dachte Iliana nach. Kurn verlangte mal wieder nach Taran’atars Kopf, doch das war im Gesamtkontext ihres Plans kaum von Bedeutung. Das große Finale rückte immer näher, wen scherten da kleinere Störungen? Iliana beschloss, sich zunächst ihren neuen Gästen zu widmen.
    Die erste Begegnung würde die härteste sein, das ahnte sie.
    Bis zur entsprechenden Etage des Habitatrings war es nur eine kurze Turboliftfahrt, und vom Lift nur wenige Schritte bis zur richtigen Kabine. Dennoch bot ihr die Strecke Gelegenheit, sich einmal mehr für ihre Schwäche und Gefühlsduselei zu verfluchen. Sie hätte nie nach dem Ataan dieses Universums suchen dürfen. Es war sinnlos gewesen und hätte beinahe in einer Katastrophe geendet. Sie hätte ihn in Letau verrotten lassen sollen. Sein unfassbares Geständnis hatte sie für den Rest des Tages völlig aus der Bahn beworfen. Und obwohl sie es besser wusste, war sie nun unterwegs zur Ursache ihres jüngsten Gefühlschaos: die Dakahna Vaas dieses Universums.
    Ataans Gattin
.
    Kaum hatte sie die Kabine betreten, legte Iliana los. »Ich hatte gehofft, wir könnten uns unterhalten.« Sie ließ Vaas nur spärlich bewachen, sehr zum Missfallen der Klingonen. Vor ihrem Einzelquartier waren zwei Wächter postiert, genau wie bei Ataan.
    Den Klingonen blieb nur ein Trost: Die anderen auf der Station gefangen gehaltenen Rebellen waren
deutlich
schlechter dran.
    »Ich werde mein Volk nicht verraten, Intendantin«, sagte Vaas prompt. »Von daher weiß ich nicht, was Sie hier zu erreichen hoffen. Die
Pagh
-Geister mögen Sie holen – Sie und Ihr komplettes Gefolge.«
    Iliana verspürte plötzlich den Drang, Vaas in die Arme zu schließen, und konnte sich nur mit Mühe bremsen. Vaas gab sich tapfer, furchtlos.
Genau wie meine Vaas
. Natürlich war sie älter und abgehärmter. Ihr Leben hatte sich fraglos stark von dem der geliebten Freundin unterschieden, die Iliana noch aus Kiras Jahren beim Widerstand kannte.
Doch das Feuer ist das gleiche
.
    »Ich bin nicht hier, um Sie zu bitten, Ihr Volk zu verraten, Vaas«, beteuerte Iliana. »Ich nehme stark an, Sie würden eher sterben, als so etwas zu tun.«
    Das schien Vaas zu überraschen. Ihre Skepsis blieb jedoch. »Richtig. Das würde ich.«
    »Ich komme aus einem anderen Grund zu Ihnen«, erklärte Iliana und nahm in einem Sessel Platz. Vaas blieb stehen. »Ich komme wegen Ihres Mannes.«
    Die Bajoranerin leugnete es, wie erwartet. »Ich habe keinen …«
    »Ataan ist hier, Vaas. Er ist auf Terok Nor.«
    Das genügte, Vaas die Sprache zu verschlagen. Iliana bewunderte ihr langes schwarzes Haar. Es war immer eine Art Erkennungszeichen ihrer Freundin gewesen.
    Der Körper der Bajoranerin war nicht verschwunden wie der Rest der Simulation. Auch das Messer in ihrem Nacken nicht. Eine Blutlache breitete sich unter dem schwarzen Haar aus
.
    »Was haben Sie ihm angetan?«, verlangte Vaas zu erfahren.
    Iliana verscheuchte die Erinnerung. »Nichts, wovon er sich nicht erholen kann. Das versichere ich Ihnen. Ich habe meinen Teil der Abmachung gehalten.«
    Vaas sah sie kritisch an. »Welche Abmachung?«
    »Später«, sagte Iliana und winkte ab. »Zuerst möchte ich Sie etwas fragen. Falls Sie ehrlich antworten, erhalten Sie ihn unversehrt zurück.«
    »Ich sagte bereits: Ich werde mein Volk nicht verraten.«
    »Meine Frage betrifft nicht die Dissidenten.«
    »Ich traue Ihnen nicht, Intendantin.«
    Iliana nickte. »Verständlich. Aber vertrauen Sie hierauf: Wenn Sie nicht kooperieren, sehen Sie Ataan niemals wieder.«
    Vaas ballte eine Hand zur Faust und löste sie langsam wieder. Sie setzte sich rittlings auf den Stuhl Kira gegenüber. »Fragen Sie.«
    »Wie haben Sie und Ataan sich ineinander verliebt?«
    Vaas schnaubte. »Ist das ein Scherz?«
    »Nein«, entgegnete Iliana. »Ist es nicht.«
    »Sie wollen wissen, wie mein Mann und ich uns verliebt haben? Weiter nichts?«
    »Weiter nichts.«
    »Was in

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