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Der Seelenschluessel

Der Seelenschluessel

Titel: Der Seelenschluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Woods
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Rebellenlager erreichen zu können? Dachten Sie wirklich, diese als Sklaven verkleideten Schlägertypen könnten Ihnen helfen?«
    Kira erwiderte nichts.
    »Macht nichts«, fuhr Iliana fort. »Es war ohnehin eine eher rhetorische Frage. Und es stört mich auch nicht, Sie hier zu haben – ganz im Gegenteil. Das erspart mir die Mühe, Sie suchen zu gehen.«
    »Warum?«, fragte Kira und zerrte vergebens an ihren Fesseln. »Damit Sie mich zu Tode quatschen können?«
    »Oh, gut.« Iliana lachte. »Sie haben Ihren Mut also noch nicht verloren. Da steckt noch ein Funke Widerstand in Ihnen. Das macht es so viel interessanter. Ich kann es kaum erwarten, Ihr Gesicht zu sehen, wenn dieses Bajor mich zur Abgesandten ernennt.«
    »Ach, deshalb lebe ich noch?«, fragte Kira. »Damit Sie Publikum haben?«
    »Selbstverständlich nicht, Captain. Das habe ich doch längst. Klingonen, Rebellen, sogar Ihren geriatrischen Freund … Aber das Beste ist: Ich habe auch zwei der religiösen Anführer, die hinter der bajoranischen Dissidentenbewegung stecken.« Sie hob die Hand und präsentierte den Splitter der Seelen. »Und da ich ein heiliges Artefakt aus diesem Kontinuum mein Eigentum nenne, können sie alle Zeuge werden, wie ich die Tore des Tempels öffne. Also, Captain, ist die Antwort auf Ihre Frage ein klares Nein. Sie sind nicht hier, um mein Publikum zu sein. Sie sind hier, um unter dem, was ich tun werde, zu leiden.«
    Kira hatte genug. »Was zum
Kosst
ist nur mit Ihnen geschehen? Was, glauben Sie, bringt Ihnen dieser Irrsinn?«
    »Ich dachte, jemand so Gläubiges wie Sie sähe das sofort, Captain«, sagte Iliana erstaunt. »Es bringt mir mein Leben zurück.«
    »Wovon reden Sie?«
    »Na, von Trakors Prophezeiung«, antwortete ihre Doppelgängerin, als spräche sie zu einem dummen Kind. »Ganz zu schweigen von einem Dutzend anderer Visionen über die Ankunft der Abgesandten. Sie alle nennen die gleichen drei Bedingungen, Kriterien, an denen Bajor seine Erlöserin erkennen wird: sie wird von den Propheten gerufen, öffnet die Tore des Tempels … und die Propheten schenken dieser Person ein neues Leben.«
    »Und wie passt der Mord an den Kira Nerys verschiedener Universen in Ihren Plan, Ihr Leben zurückzubekommen?«
    Iliana ließ sich nicht anmerken, ob Kiras Kenntnis ihres Gesamtplans sie erstaunte. »Sie sehen das Gesamtbild nicht, Captain. Das kann man Ihnen nicht vorwerfen. Nach allem, was mir angetan wurde, brauchte auch ich eine gewisse Weile, bis ich begriff, was ich tun musste, um zu heilen. Wenn ich auf die Propheten treffe, werden sie in mich hineinblicken – ganz wie bei
Ihrem
Abgesandten. Sie werden wissen, was ich benötige, um mein Leben zurückzubekommen.« Abermals hob sie den Splitter hoch. »Und ich werde den Seelenschlüssel verwenden, um alle Kiras zu finden, die Anspruch auf meine Seele erheben wollen.«
    »Und Iliana Ghemors Seele?«, fragte Kira. »Was ist mit der? Zählt die gar nicht?«
    Zuerst schwieg Iliana. Dann – zum ersten Mal, seit sie das Gespräch begonnen hatte – wandte sie den Blick ab. »Sie verstehen das nicht. Ich werde wieder vollständig sein. Zum ersten Mal in meinem Leben werde ich endlich
richtig komplett
sein!«
    »Wen wollen Sie das glauben machen? Mich … oder sich selbst?«
    Plötzlich packte Iliana Kira an den Haaren und schlug ihren Hinterkopf gegen die Wand. Der Schmerz zuckte Kira bis in die Augen. »Reizen Sie mich nicht, Captain«, drohte Iliana. »Es sind genug Leute hier, die ich an Ihrer Seite leiden lassen könnte.«
    »Ja, das könnten Sie«, sagte Kira. »Sie könnten jeden leiden lassen, der mir wichtig ist. Jede einzelne Kira, die es irgendwo vielleicht gibt. Aber das würde Sie nicht heilen, Iliana. Das würde es
nie
. Sie jagen einem Phantom hinterher – der pervertierten, kranken Idee von etwas, das Sie angeblich sein müssen. Und am Ende Ihrer Jagd werden Sie abstürzen und verbrennen.«
    Iliana lächelte. »Tapfer gesprochen. Aber seit Ihrer Gefangennahme ist viel passiert, Captain. Ich habe Terok Nor zurückerobert und mir danach einen Ihrer Tricks abgeschaut, wissen Sie? Ich zwang Smiley, zu tun, was Sie von
Ihrem
O’Brien verlangten, als
Ihr
Wurmloch entdeckt wurde: die Station in Richtung Denorios-Gürtel zu manövrieren. Das ist wundervoll symmetrisch, finden Sie nicht? Und wenn meine Berechnungen korrekt sind, erreichen wir die Tore des Tempels in weniger als einer Stunde. Wie Sie sehen, bin ich also schon auf dem direkten Weg zu meiner Heilung. Ich

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