Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)
Holunderbeeren und anderes Obst und Wildobst laden zur Ernte ein. Weißkohl und geplatzte Spitzkohle und Wirsingkohle können nun zu Sauerkraut verarbeitet werden, Gurken werden eingemacht, Tomaten geerntet, eingelagert oder getrocknet. Es gibt also, wie im Frühling, wieder alle Hände voll zu tun. Im Gemüsegarten kann man noch Knoblauchzehen in die Erde setzen. Die Herbstrüben, die Teltower Rüben, der Feldsalat und andere späte Saaten werden vereinzelt und gepflegt. Wenn es nicht schon vorher geschehen ist, werden die abgeernteten Beete mit Gründüngung eingesät. Nun blühen die Knollensonnenblumen, die Topinambur – ein sicheres Zeichen, dass die nahrhaften Knollen nun reif zum Verzehr sind.
Um die Saison zu verlängern, kann man Tomaten und Paprika noch mit einem Folienzelt schützen und mit einem Wurzelextrakt aus dem Japanischen Staudenknöterich behandeln, um Mehltau und Grauschimmel vorzubeugen. Erdbeeren, Spargel und Rhabarber werden nun mit verrottetem Mist gemulcht und mit Fichtenzweigen zugedeckt. Zuckerhut und Feldsalat können laufend geerntet werden, sodass man bis Winteranfang immer frisches Salatgrün auf dem Teller hat. Am Ende der Saison lohnt es sich, den Kompost noch einmal umzusetzen und den Haufen dann über den Winter mit einer Schicht Laub oder Stroh zu bedecken. Die leeren Beete, falls sie nicht mit Gründüngersaat bedeckt sind, kann man entweder mit einer Mulchdecke aus Stroh oder Laub bedecken oder leicht umgraben. Da das Leben nun zur Ruhe kommt, können Obstbäume und Beerenbüsche gepflanzt werden. Die wichtigste Aufgabe ist nun das Einlagern der Ernte.
Der dunkle Mond im November signalisierte für die europäischen Ureinwohner das Ende des Jahres. Für die Kelten war es Samhain oder Halloween. Nun wurde nichts mehr geerntet, weder Obst noch Beeren oder Kräuter. Diese gehörten nun den Pukken , den Geistern, und waren für die Menschen tabu. Das Vieh kam nun endgültig von der Weide in den Stall; die Menschen blieben mehr im Haus und verrichteten häusliche Arbeiten wie das Spinnen und Weben. Auch für den Gärtner ist das Jahr vorbei. Das Wintergemüse ist zum großen Teil abgeerntet und eingewintert, Gartenwerkzeuge sind repariert, geputzt und eingelagert. Eventuell sollten noch die Obstbäume mit Maschendraht vor hungrigen Feldhasen geschützt werden.
Winter
Wann genau der Winter mit Eis und Schnee Einzug hält und der Jahreskreis sich schließt, hängt von der geographischen Lage ab. Bei uns kommt der erste Schnee schon im Oktober, anderswo erst um Weihnachten. Der Gemüsegarten ruht, dort gibt es nun nichts mehr zu tun. Die kristallinen kosmischen Kräfte durchwirken den Erdboden in Form von Frostkristallen und Schnee und hinterlassen eine gute Bodengare.
Strengen Frost halten nur wenige Gemüsepflanzen aus. Hier trotzen Grünkohl und Lauch der Kälte – sie können auch im Winter auf dem Beet bleiben. Eine Schneedecke schützt sie, macht aber das Ernten schwierig.
EINLAGERN DER ERNTE
Grünkohl, Rosenkohl, Lauch und Feldsalat kann man getrost auf den Beeten lassen und bei Bedarf ernten – solange der Schnee sie nicht vollkommen bedeckt. Nach dem Frost schmecken Grünkohl und Rosenkohl besonders gut. Auch viele Wurzelgemüse halten sich in ihren Beeten in der Erde am besten. Man kann sie mit der Grabforke ernten, solange der Boden nicht hart gefroren ist. Wenn die Wühlmäuse es nicht zu arg treiben, lassen sich auch Pastinaken, eventuell auch Möhren, Schwarzwurzeln, Haferwurzeln, Petersilienwurzeln und Zuckerwurzeln gut im Gartenbeet überwintern. Eine dicke Schicht Stroh oder Mulch helfen, dass die Wurzelhälse nicht erfrieren. Topinambur und Knollenziest sollte man ebenfalls in der Erde lassen, denn im Keller gelagert bleiben sie nicht knackig frisch.
Wurzelgemüse und Kohl lässt sich in Sand eingeschlagen im Keller lagern oder auch in einer Erdmiete im Freien. Wer keine Miete hat, wickelt die Kohlköpfe in Zeitungspapier und lagert sie in Kisten gepackt.
Wurzelkeller
Die beste Art, das geerntete Gemüse über den Winter zu lagern, ist die Unterbringung in einem kühlen, feuchten Wurzelkeller. Alte Häuser verfügen hie und da noch über einen solchen Keller. In den gut isolierten Kellern der neueren Häuser ist es zu warm und zu trocken für ein Gemüselager. Auch eine ungeheizte Garage oder ein kühler Abstellraum eignen sich als Winterlager.
Man kann sich aber auch im Garten einen Wurzelkeller bauen oder Erdmieten anlegen. Der Boden eines solchen
Weitere Kostenlose Bücher