Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Titel: Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Wesemann
Vom Netzwerk:
zuvor.
Sie blickte blinzelnd umher und versuchte sich bewusst zu werden was der Unterschied war zu den anderen Tagen.
Es dauerte nicht lange, bis sie begriff.
    Sie hatte nicht geträumt.
    Ellie war völlig erstaunt und überrascht, dass sie schon so früh wach wurde, aber noch mehr erstaunte sie, dass sie in keiner Weise Erinnerungen an einen Traum hatte.
Sie war dankbar, ohne zu wissen wem.
Und sie machte sich noch vor dem Frühstück daran, ihren Plan in die Tat umzusetzen. Sie las weiter, sobald ihre Augen das Licht wieder kontrollieren konnten und sie einigermaßen wach war.
    „Zuerst dachte ich, dass er nur schlafen würde, aber als ich versuchte Hansz zu wecken wurde ich gewahr, dass er nicht nur regungslos sondern leblos neben mir auf dem Karren lag.
Ich stieß ihn an und merkte, dass keine Spur mehr von Leben in ihm weilte.
    Mein Herz blieb beinahe stehen vor Schreck und Angst zugleich.
Ich muss wohl den Anblick eines Karpfens gehabt haben, der an Land nach Luft schnappt, denn Jacob rief mir belustigt Scherze zu.
Mein Blick sprach anderes zu ihm, als ich mich in seine Richtung drehte und seine Scherze verstummten.
Er stand nur Augenblicke später bei mir und wir sahen fassungslos den alten Knecht an, der in der Nacht von uns gegangen war.
Ich kann mich nicht erinnern jemals vorher oder auch nachher, so schnell von einem Karren hinabgestiegen zu sein, wie an jenem Morgen.
    ‚Nun ist guter Rat teuer.‘, erkannte Jacob und blickte mich fragend an, als wüsste ich eine Antwort auf das, was er fragen wollte.
    ‚Wir müssen etwas tun, bevor er wiederkehrt. Wir wissen nicht, wie lange er brauchen wird, oder ob er überhaupt wiederkehrt. Aber tun müssen wir etwas. Und das schnell.
Ich werde Leonhardt holen und wir sehen weiter.‘, antwortete ich hilflos und machte mich auf den Weg um Leon zu holen.
Aber der war nicht mehr im Lager. Sein Pferd sehr wohl, aber er selbst nicht.
Niemand den ich fragte, konnte mir sagen, wohin er gegangen war, und es dauert nur kurze Zeit, bis alle im Lager wussten, was mit dem alten Knecht geschehen war.
    Die Freiin fragte mich, ob ich wisse was zu tun sei.
Meine Antwort kam ihr scheinbar nicht schnell genug, denn sie fragte sofort den nächsten, der in unserer Nähe war.
    ‚Jacob. Weißt du, was zu tun ist?‘
    Wir nickten beide wissend, denn wir hatten beide in Eschmar gesehen, was Leon getan hat.
Was nun aber nicht bedeutete, dass einer von uns dazu in der Lage gewesen wäre.
Wir hätten dem Knecht lediglich den Schädel brechen können, da niemand von uns einen Dolch, oder ein ausreichend langes Messer besaß um dem Toten seine ewige Ruhe zuteilwerden zu lassen.
Wir teilten uns der Edlen mit, und sie entschied für uns:
    ‚Bindet ihn. Wenn er zurückkehren sollte, so kann er uns nichts anhaben‘
    Aber auch dies war leichter zu entscheiden, als es sich bewerkstelligen ließ.
Schnüre, Seile oder gar Lederriemen hatten wir nicht um ihn zu fest zu binden.
    Keinem von uns kam das Naheliegende in den Sinn.
Niemand dachte daran, einen der Pfeile zu nehmen, um sein Dasein als Untoter unmöglich zu machen.
Also warteten wir ab.
Wir berieten uns, ob wir ihn auf dem Karren bewachen sollten, oder das Risiko eingehen wollten ihn von dort hinunter zu heben, um ihn in die Hütte zu legen, dass er wenigstens aus unseren Augen war.
Wenn er dabei erwachen würde, so dachten wir, könnte er uns anfallen.
Wie dumm wir noch waren. Heute muss ich darüber lächeln, denn der Vorgang des Wiederkehrens zieht sich über eine gewisse Zeit dahin, welche von Mal zu Mal eine andere ist.
Wir hofften, dass Leonhardt zurückkehrte bevor sich der Leichnam wieder bewegen würde.
Auch hier zeigte sich erneut, wie von Sinnen wir waren.
Wenn er sich bewegen würde, wäre es den erfahrenen Kämpen wie Jacob oder auch Matthes wohl ein Leichtes, den Wiederkehrenden in Jenseits zu schicken. Aber es war wohl so, dass wir einerseits nicht daran dachten, und es uns andererseits zuwider war, einen Leichnam zu schänden, in dem wir ihm den Schädel einschlugen.
Etwas, was jeder der Beiden ohne einen Wimpernschlag des Zögerns sofort tun würde, sollte sich der Knecht erheben und sich uns nähern.
    Es blieb uns nichts anderes zu tun, als bei ihm zu wachen. Eine Totenwache der anderen Art.
Einer völlig anderen Art.
    Karolus und ich waren diejenigen, die sich als erste bereit erklärten, auf den Verstorbenen Acht zu geben.
Wir taten dies mehr beiläufig, denn unsere Mägen knurrten schon recht deutlich, während die

Weitere Kostenlose Bücher