Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Titel: Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Wesemann
Vom Netzwerk:
der Schlacht gefallen wäre, weil er übermütig auf den Feind gestürmt wäre, so hätte mich das nicht halb so berührt, wie sein Tod in Lurdendorp.
Zerrissen von den Untoten, weil er sich uns beweisen wollte.
Weil er sich MIR beweisen wollte.
Und in Eschmar haben wir das wahre Grauen sehen müssen. Keine Schlacht hat sich mir jemals so grausam gezeigt, wie dieser Rott.
Ich bin nicht so hart oder so mutig, wie du vielleicht denkst.
Ich bin sehr wohl, erfahren und besonnen. Auch verstehe ich viele Dinge, die andere nicht verstehen.
Ohne, dass sie jemand mir erläutern würde.
Das behalte ich zumeist für mich, aber dennoch ist es so.
Aber mutig und ein Held, wie du mich schilderst?
Nein.
Der bin ich nicht.‘
    So dachte er an diesem Abend.
    In dieser Nacht wurde ich zum ersten Mal gewahr, wie es in seinem Kopf vorging und ich sollte die Veränderungen in ihm viel besser verstehen können.
    Aber das wusste ich damals noch nicht.
Und das wusste auch Leonhardt damals nicht.
    Seine Hand rieb weiter mit dem Schleifstein über den Stahl. Ich nickte ihm zu, und legte ihm segnend die Hand auf den Kopf.
Er war sofort wieder vertieft in seine Beute und seine Gedanken waren nicht mehr bei mir oder meinem Dank und meinen Fragen.
    Ich gönnte ihm seinen Triumph. Denn das bedeutete ein Schwert für jemanden wie ihn.
Eine wertvolle Beute.
Etwas, was sonst niemals in seinen Besitz gelangen würde, da es wertvoller war als der halbe Besitz seiner Familie.
    Ich wusste dass uns diese Nacht nichts geschehen würde. Ich ahnte es nicht, nein ich wusste es.
Leonhardt und Matthes hielten Wache und wir legten uns zur Ruhe, bis die Sonne uns ihre Strahlen ins Gesicht schickte und unsere Mägen sich meldeten.
    Der dritte Tag seit meiner Ankunft aus Köln brach an und ich fühlte mich zum ersten Mal wieder erholt und sicher nach der Nacht.
    Bis ich mich umblickte.“
     

029
     
    Elvira stutzte erneut, als sie das Blatt beendet hatte.
Schon wieder diese Anspielung, dass Amadeus sich beobachtet fühlen würde. Meinte er sie damit?
An sich war das nicht möglich, aber was hieß das schon?
Es war auch an sich nicht möglich, Dinge zu träumen, die zufällig genau dem entsprachen, was man las. Die dann auch noch kleinere Eigenschaften aufwiesen, wie „sie füllen die Wissenslücken der Texte“ und „man erfährt Genaueres und vielleicht auch Wirkliches aus dieser Zeit und von den Geschehnissen“.
Vielleicht sollte sie es einfach aufgeben, darüber nachzudenken, was mit ihr passierte.
So, wie sich die Situation bisher zeigte, hatte sie ohnehin keine Chance der ganzen Geschichte zu entrinnen, außer in dem sie der kompletten Nachforschung in den alten Schriften des Pfaffs von hinter den Bergen entsagte.
Und das war nun alles andere als einfach.
    Andererseits. Es war nicht mehr allzu viel an Material, was sie bei sich hatte. DAS würde sie relativ schnell gelesen bekommen und wenn es einen thematischen Bruch geben würde, könnte sie doch „einfach“ damit aufhören und sich auf andere Dinge konzentrieren.
„ Das sollte ja wohl eine leichte Übung sein .“, dachte sie voller Mut bei sich.
    Sie entschied sich ihren Gedanken Taten folgen zu lassen und direkt am nächsten Morgen, das vorerst letzte Stück aus dem Testament zu lesen.
    Ellie war sehr unruhig. Obwohl sie eigentlich entspannt vom Markt zurückgekommen war und sie doch recht belustigt über Gerds kleinen Absturz gewesen war, war sie einfach unruhig nachdem sie wieder gelesen hatte.
Es fiel ihr nicht leicht einzuschlafen. Sie wälzte sich immer wieder hin und her.
Rollte von einer Seite des Bettes zur anderen und in ihr schwelte die Angst, wieder in die Traumwelt zu entschwinden, die ihr so viel Angst machte und sie doch gleichermaßen faszinierte.
    Erst spät nach Mitternacht hatte der Schlaf den Kampf gewonnen und sie atmete tief und gleichmäßig.
Sie wälzte sich zwar immer noch hin und her, aber sie schlief.
Dass sie mehrfach wach wurde und erschreckt nachdenkend in den Raum starrte, vergaß sie sofort wieder.
Sie setzte sich auf, überlegte kurz ob und wenn, was sie geträumt hatte, erkannte dass da nichts war, an das sie sich erinnerte und fiel gleich wieder seitlich über ins Bett, um direkt wieder einzuschlafen.
    Es war noch deutlich vor Sonnenaufgang, als sie endgültig die Augen aufschlug.
Das Schlafpensum, das sie absolviert hatte, war wesentlich geringer als das, was sie benötigte, aber sie fühlte sich beinahe erholt und keinesfalls gerädert, wie so viele Morgen

Weitere Kostenlose Bücher