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Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Titel: Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Wesemann
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sprechen deutete jedoch alles in seinem Gesicht in die Richtung des Aufgebahrten.
Dann sah es seine Witwe und ein Schrei der sowohl Erschrecken als auch Glück verhieß entfuhr ihr.
‚Ihr verdammten Idioten!,‘ entfuhr es ihr. ‚Er ist nicht tot. Seht ihr? Ich wusste es.‘
‚Ein Wunder!‘, entfuhr es seiner Mutter und alle drehten sich zu dem zuckenden Körper um.
Ein Röcheln und Keuchen entfuhr ihm, während er zuckte und zappelte.
Dann soll er sich aufgerichtet haben, berichtete man. Ein Raunen durchfuhr die Gäste der Todesfeier und die Freunde, die sich schon als Sargträger berufen gefühlt hatten standen auf um den Auferstandenen im Leben zu begrüßen.
Seine vermeintliche Witwe warf sich vor ihm zu Boden und umarmte seine Beine, immer wieder dem Herrn dankend, dass er ihren Ehemann verschont habe.
Freude mischte sich mit Erstaunen und einer frohen Stimmung die jäh ein Ende fand, als der Bauer die Augen aufschlug.
Trüb wie die, eines alten Fisches, sahen sie in die Runde der Trauernden.
Als würden sie abschätzen wollen. Sortieren.
Entsetzen verdrängte das Erstaunen und die Freude.
Er blickte nach unten und dann öffnete sich sein Mund. Man erzählte mir, dass die Gäste einvernehmlich sagten, dass er gefaucht habe wie eine kranke Katze.‘
    Wie oft sollten wir dieses Fauchen noch hören müssen. Damals wussten wir es noch nicht.
Doch Luciano fuhr fort:
    ‚Auch seine Witwe, die immer noch vor ihm kauerte, hörte wohl das ungewöhnliche Geräusch über sich und blickte nach oben um danach im Entsetzen zu erstarren.
Der Tote sah sie durch seine milchigen, weißen Augen an und packte mit seinen starken Totenhänden so fest in ihre Schulter und ihren Arm, dass sich seine Nägel in ihr Fleisch bohrten. Der Schmerz der sie durchfuhr ward ihr kaum bewusst vor Grauen, als sie sah wie sich sein Mund öffnete und sich ihrem Gesicht näherte.
Zitternd rief sie leise seinen Namen. Immer wieder, leise, seinen Namen. Ängstlich, starr und versteinert wie die Frau Lots, Bruder.
Den anderen Gästen ging es ähnlich, erzählte man mir. Sie standen wie die Felsen ungläubig im Raum, unfähig zu handeln.
Bis der Wiedergekehrte zubiss.
    Als er seine Zähne in den Hals seiner Frau schlug, war es mit der Ruhe vorbei. Knurrend biss er zu und unter dem Schreien seiner Frau, riss er ihr ein halbhandgroßes Stück Fleisch aus dem Hals.
Blut spritzte aus der Wunde und die Unglückliche fiel zur Seite, wohl versuchend mit einer Hand die Wunde abzudecken, was ihr aber nicht gelang.
Amadeus, versteht ihr? Er riss ihr den Hals in Stücke! Sollte das das Paradies sein, in welches wir wiederkehren sollen? Nun; wie dem auch sei, es geschah noch mehr.
Immer noch auf seiner Totenstatt sitzend verschlang der Verstorbene das Fleisch, laut schmatzend, ohne irgendjemanden zu beachten. Das Fleisch war das Einzige, was ihn beschäftigte, bis er es gänzlich vertilgt hatte. Dann wandte er sich erneut seinem Weibe zu.
Diese kroch derweil eine Blutspur nach sich schleifend von ihm weg, und er stand auf. Wackelig zwar, aber er stand. Langsam, schlurfend aber stetig ging er auf sein Opfer zu.
Nichts war zu erkennen von der einstigen Liebe zu seinem Weib. Nur Verlangen. Nicht das, was ein Ehemann nach seiner Frau haben sollte, sondern das nach ihrem Fleische. So, als wäre sie ein Vieh, was man auftischte.
Hagen war wohl einer der ersten, die aus ihrem Felsendasein zurückkehrten. Er schrie den Bauern an und die anderen Gäste fielen in sein Geschrei ein, so wie sie wahrnahmen, was dort geschah. Hagen stürzte vor und warf sich mit seinem Gewicht gegen den Toten, der sich nicht mehr auf dem Beinen halten konnte. Sie stürzten über einen der Stühle und das Holz zersplitterte unter ihrem Gewicht. Plötzlich war sein Weib nicht mehr so interessant, wie noch kurz zuvor. Scheinbar war ihm jedes Fleisch recht, denn er schnappte sofort nach dem Hals des Schmiedes, nach seinem Arm und einfach nach allem, was in der Nähe seines Mundes war.
Der Schmied drückte dem Bauern jedoch eines der Stuhlbeine zwischen die Zähne, so dass er ihm den Kiefer aufsperrte. Sein Schwager zappelte unter ihm und versuchte ihn zu packen, aber es gelang ihm nicht.
Als Hagen mir erzählte, wie er diese Ausgeburt der Hölle mit einem zweiten Stuhlbein pfählte, sah ich Entsetzen und doch gleichzeitig eine Leere in seinem Gesicht. Er starrte in die Ferne, als liefe alles erneut vor seinen Augen ab und sein Mund verzog sich angewidert.
Wie er mir sagte, rammte er den Pfahl in

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