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Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Titel: Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Wesemann
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vielen Hände bekam sie zu fassen und hielt sie fest.
    Es waren einfach zu viele, als dass sie sich hätte länger wehren können.
    Der erste Biss, der ihr in die Wade fuhr ließ sie aufschreien und zunächst noch wilder strampeln.
    Ellie spürte die Angst. Keinen durchdringenden Schmerz, im Gegensatz zu Adelheid, jedoch die ganze Angst im Körper der jungen Frau.
    Sie sah, wie der Untote sich das Fleisch, was er aus Adelheids Wade gerissen hatte in den Mund stopfte, während ihr Blut von seinem Kinn troff.
    Die Dienerin fuchtelte noch mit dem Messer umher, traf aber keinen der Wiederkehrer mehr.
    Hände schlossen sich um ihren freien Arm. Bisse gingen nieder in ihre Hand, ihre Beine und Füße.
    Ihre Kleidung wurde zerrissen und ihre immer schriller und lauter werdenden Schreie verebbten, als man ihre Kehle herausriss.
    Wie sich die knorrigen Hände in ihren Bauch schoben, um ihr Innerstes nach außen zu reißen spürte Adelheid schon nicht mehr.
    Das Dunkel schloss sich vorher um sie.
    Sie war tot.
     
    Ellie wachte auf und war schweißnass. Ihre Sachen klebten an ihr und sie sprang aus dem Bett um in Richtung Bad zu stürzen. Sie musste sich übergeben.
Sie merkte wieder, wie ihr Blut aus der Nase lief, aber viel schlimmer war der Schwall Blut den sie erbrach.
Als ihr Magen sich erleichtert hatte, blickte sie in das kalkweiße, verschwitzte Gesicht im Spiegel.
Sie atmete heftig und flach.
Sie warf sich etwas kaltes Wasser ins Gesicht, bevor sie erneut ein Brechreiz schüttelte, den sie nicht unterdrücken konnte.
Wieder würgte sie Blut in die Schüssel, und der kupfrige Geschmack in ihrem Mund nahm Überhand.
    Sie dachte nach, über das was sie vor wenigen Augenblicken erlebt hatte.
Sie war quasi gestorben. In dem Moment erwacht, in dem Adelheid ihr Leben aushauchte.
    „Man sagt doch, dass man im richtigen Leben stirbt, wenn man im Traum sterben sollte“ , dachte sie noch und ihre Haare richteten sich auf. Die Gänsehaut ging über ihren ganzen Körper.
    Sie sah noch immer die Gesichter der Untoten vor sich.
Die gebleckten Zähne, die fauligen Züge, die Knochen, die teils entblößt waren.
Dann wieder fast normale, bleiche Gesichter, die nur durch die milchig weißen Augen so entstellt waren.
Sie hörte das Klacken der Zähne, wenn die Kiefer der Monster ins Leere schnappten.
Sie hörte Adelheids Schreie, die ihr durch den ganzen Körper drangen.
Sie sah immer wieder wie ihr Bissen aus dem Arm und dem Oberschenkel gerissen wurden.
    Das Letzte was sie sah, war der einäugige Kopf, der sich ihrem Hals näherte.
    Das Letzte was sie hörte, war ihr eigener, gurgelnder, in Blut erstickter Schrei, als er zubiss.
    Ellie würgte erneut.
    Ihr schwanden die Sinne und sie sank in die Stellung vor der Toilettenschüssel zusammen, in der sie Gerd in einigen Stunden finden würde.
    Sie lag unbequem, aber wenigstens traumlos.
     

047
     
    Elvira hörte ein Piepsen. Es klang, wie durch eine Watteschicht, die sie umgab, an ihr Ohr.
Ein gleichmäßiges, langsames, mittelfrequentes Piepsen, das fast wie ein Puls wiederkehrte.
„ Nein, nicht fast wie ein Puls. Es IST ein Puls. Mein Puls. “, dachte sie und schlug die Augen auf.
    Der sterile, helle Raum, nahm ihr sofort die Sicht und sie musste blinzeln, um die Schmerzen in den Augen ertragen zu können.
    Sie versuchte zu erfassen, wo sie sich befand und wohin sie ihre Träume dieses Mal geschickt hatten, aber sie konnte sich auf das, was sie sah, keinen Reim machen.
Es dauerte eine ganze Weile, bis sie begriff, dass sie wach war.
Sie versuchte sich aufzurichten, aber der leichte Schwindel, der direkt einsetzte, ließ sie wieder in ihr Kissen sinken.
Sie war in einem Krankenhaus.
    Was war passiert? Das Letzte, woran sie sich erinnern konnte, war, dass sie sich erbrochen hatte.
Und dass... Ihr wurde erneut übel.
Adelheid.
Elvira hechelte, und versuchte die Gedanken an den Tod ihres Alter Egos zu verdrängen.
Sie blickte sich hektisch um und suchte die Klingel, mit der sie das Personal rufen konnte.
Sie drückte den Knopf, kurz bevor ihr die Sinne schwanden und sie in Schwärze und Schwindel gehüllt merkte, wie sich ihr Geist mit einem roten Schwall füllte.
So als, wenn ein Woge von Blut durch ihren Kopf wanderte.
Sie hörte die Schwester eintreten und nahm Fetzen von etwas in sich auf, das entweder Flüche oder Gesprächsteile waren.
Das Piepsen des Biomonitors hatte erheblich an Tempo zugelegt, und seinen Rhythmus zwar nicht verloren, aber dennoch eine Unregelmäßigkeit

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