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Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Titel: Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Wesemann
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begonnen.
Eine undefinierbare Zeitspanne später, schlug sie erneut die Augen auf und dieses Mal war ihr mehr Erfolg vergönnt.
Sie blickte sich um und erkannte sofort, dass sie immer noch an Ort und Stelle war.
Und sie erkannte Gerd, der dösend auf einem Stuhl am Fenster saß und in Bälde über arge Nackenschmerzen klagen würde. Er sah schon seltsam aus, mit den hochgerollten Hemdsärmeln unter einer verrutschten Decke, die er sich übergelegt hatte.
Seine Arme schauten natürlich heraus und er zitterte leicht im Schlaf.
    „G?“, murmelte sie vorsichtig. Die Trockenheit in ihrem Mund war so immens, dass sie dachte sie besäße ein Stück Holz, anstatt einer Zunge.
Sie brachte ein weiteres, kratzendes „G?“ hervor, was ihr Kollege mit einem brummelnden Ton quittierte.
Der Speichelfluss setzte ein, und Elviras Zunge bekam langsam wieder eine formbare Konsistenz.
    „Durst. G! Durst.“, kam es ihr nun schon besser über die spröden Lippen.
    Gerd erwachte ruckartig und setzte sich auf.
„Ellie. Na endlich. Durst? Kommt sofort.“, waren die Worte, die er ihr bereits im Aufstehen entgegenwarf.
Keine Minute später, stand Gerd mit einem Glas dieses köstlichen Elixiers neben ihr, das nur ein wirklich durstiger Mensch zu schätzen weiß.
Sie setzte das Glas an den Mund und ließ das Wasser in ihrem Mund einwirken. Sie spürte förmlich, wie sich ihre Zellen vollsogen und sich ihr Mundraum entspannte.
Sie spuckte das Wasser in die Nierenschale, die Gerd ihr hinhielt und dann trank sie. Langsam und jedes Molekül auskostend, trank sie und ließ ihre Augen geschlossen.
    Dankbar blickte sie Gerd an und er kannte ihre Frage, ohne dass sie sie gestellt hätte.
„Zwei Tage, Ellie. Du hast morgens nicht geöffnet, auch nicht, als ich ordentlich laut wurde, da habe ich Herrn Kiefer geholt mit dem Schlüssel. Naja, was soll ich sagen.
Du warst nicht der schönste Anblick, so teils vollgekotzt und zusammengesunken neben dem Klo.
Das Erste was ich dachte war, dass dir was passiert ist, und du verletzt bist, oder so was. Aber du warst ‚nur‘ bewusstlos.
Wir haben dann gleich den Krankenwagen gerufen und der Rest mit Transport, Aufnahme und so weiter war dann quasi ein Selbstgänger.
Die konnten hier nichts feststellen, außer deinem Nasenbluten, von dem ich natürlich offiziell nichts wusste, und ein paar blauen Fleckchen, die aber wohl daher stammen, dass du umgekippt bist.
Und seit dem liegst du hier und piepst vor dich hin.
Und ja, ich war die meiste Zeit hier!“, plapperte Gerd in einem Stück heraus.
Ellie war nicht nach Lachen zumute, aber dennoch erheiterte sie Gerds hektisches und fürsorgliches Gemüt.
Es tat ihr gut, dass jemand da war, der sich um sie sorgte, der Angst um sie hatte und für sie da war. Gerd halt. Er war ja nicht einfach nur der Kollege Gerhard.
Er war G. Ihr Gerd.
Auf eine ganz eigene, und vielleicht auch etwas verschrobene Art, war er das.
    Ihre Stimme hörte sich immer noch mehr nach einem Raben an, als nach ihr, aber sie musste sich mitteilen.
Sie fasste Gerd in möglichst kurzen Sätzen und auch möglichst wenig von diesen, zusammen, was sie geträumt hatte.
Er nickte fast stetig und Elvira erkannte, dass sich seine Haare an den Armen aufrichteten. Er bekam Gänsehaut und ein kurzes Schütteln ging durch seinen Körper.
„Ellie, das wird langsam zu heftig, meinst du nicht? Du solltest das wirklich stoppen.“
    „Jetzt? G, ich bin so kurz vor Ende, ich kann jetzt nicht aufhören. So einfach ist das nicht.
Es ist wie eine Droge. Ich weiß, dass mich das kaputtmacht, aber ich kann nicht aufhören.“
    „Du hast aber schon bemerkt, dass du in einem Krankenhaus liegst und ein Biomonitor an dir klebt, oder?
Denk mal darüber nach. Das könnte vielleicht eine Signalwirkung haben. Oder sollte es zumindest.
Ich weiß genau, wie sehr dich das Ganze fesselt und hineinzieht, aber trotzdem. Du solltest das beenden. Sensation hin, neue Erkenntnis her.“
    „ Und genau davon hast du keine Ahnung, mein lieber Gerd. Davon wie sehr es mich fesselt, mich einnimmt und verstört.
Wie sehr es mich fasziniert, all das zu lesen und auch zu sehen. Es zu hören und zu erleben.
So sehr ich es hasse, dass es so ist, wie es ist. So sehr ich es hasse, was es mit mir macht. So sehr liebe ich es.
Ich WILL es Gerd. Ich will es einfach, und genau das kann ich dir nicht sagen. So sehr, wie du dich um mich sorgst. “, dachte sie. Aber sie sagte nur:
„Du hast wohl Recht. Aber ich weiß im Moment nicht mal ansatzweise,

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