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Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Titel: Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Wesemann
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was ich denken soll. Wie es weitergehen soll. Weiß Parker von dem hier?“
    Parker! Robert L. Parker. Der Name stach wie ein Messer in Gerds Gewissen. Er hatte den Brief immer noch nicht geöffnet.
„Parker? Nein. Wieso sollte er? Meinst du ernsthaft, ich binde unserem Hauptgeldgeber das hier auf die Nase, wenn ich nicht mal weiß, was genau hier passiert? Ok, ich schiebe das mal auf deinen Zustand, dass du so etwas fragst. Vielleicht solltest du dich noch einfach ausruhen.“
    „Ausruhen klingt gut.“, sagte sie, worauf Gerd sich verabschiedete und sie in einem traumlosen Schlaf versank, aus dem sie erst weitere vierzehn Stunden später, hungrig und voller Tatendrang erwachte.
Es dauerte einige Untersuchungen, aber am Ende war sie soweit, dass Gerd sie abholen und wieder in ihre Unterkunft entführen durfte.
Die Fahrt über, starrte sie aus dem Fester des Autos in das Weiß, der sie umgebenden Landschaft.
Die wenigen Kilometer vom Krankenhaus in Königswinter zu ihrem Hotel zogen sich zwar, durch die Straßen, die eine winterliche Glätte hatten, aber sie war verschmolzen mit dem Anblick, der sich ihr bot.
Die Ruhe, die der verschneite Wald ausstrahlte dämpfte in ihrem Kopf sogar das Geräusch, des unruhig laufenden Automotors, den Gerd die Hügel nach Blaubach hinaufquälte.
Sie war abwesend ohne fort zu sein. Sie starrte mit diesem weitfokussierten Tunnelblick ins Leere, mit dem man zwar das Gesamtbild als solches erfasst, aber keine Details mehr danach im Kopf hat.
Dieser Blick, der so leer ist, als sei man außerhalb seines Körpers und hielte die Augen nur offen, weil man vergessen hatte sie zu schließen, wie eine Haustür beim Verlassen seines Heimes vor der Reise ins Irgendwo.
Gerd gab den Versuch ein Gespräch aufzubauen nach zwei Anläufen auf.
Ellie hatte lediglich beim zweiten Versuch ein kurzes Brummen von sich gegeben, und die Straßen waren nicht dafür geeignet unkonzentriert zu fahren. So musste Gerd sich entscheiden zwischen Ellie und der Straße.
Je mehr sie sich Blaubach näherten, desto weiter schien Elvira weg zu sein.
Ihre Gedanken kreisten schon seit Fahrtbeginn um die Schriften des Amadeus aus Blaubach.
Genauer gesagt, schon seit dem sie nach ihrem letzten Tiefschlaf erwacht war.
Sie fühlte sich erschöpft und ausgelaugt einerseits und doch hochmotiviert auf der anderen Seite.
Wieder einmal war sie hin- und hergerissen. Innerlich entzweit.
Aber letztlich war es doch der Wille nach dem Mehr, der sich durchsetzte.
Ihre Erschöpfung schob sie auf das viele Liegen der letzten Tage, wohl ignorierend, dass sie nur flüssige Nahrung erhalten hatte, die man ihr in die Venen geschickt hatte.
Sie übersah absichtlich, dass sie ermattet war. Sowohl körperlich als auch geistig.
Die Lesegeilheit hatte sie völlig im Griff.
Wie jemand, der sich nach dem Körper eines Anderen verzehrt, wie jemand der wild suchend durch die Wohnung rennt auf der Suche nach einem Stück Schokolade, weil nichts anderes diesen Heißhunger stillen kann, wie ein Süchtiger auf der Suche nach dem letzten Krümel Stoff, der den sich ankündigenden Entzug lindern könnte, so gierte sie danach zu lesen.
Vielleicht mehr noch, als sie es zuletzt getan hatte.
Man könnte sie mit einem der Wiederkehrer vergleichen, deren Gier nach Fleisch, ihrer Gier nach dem Weiter glich.
Es war früher Abend, als sie in Blaubach ankamen und die Sonne schickte sich an, hinter den Wipfeln das Weite zu suchen.
Sie dankte Gerd in einer ehrlichen und liebevollen Umarmung, aber verabschiedete sich sofort auf ihr Zimmer, welches sie sorgfältig gereinigt vorfand.
Sie legte ihre Sachen ab und verstaute sie. Sie ging unruhig durch das Zimmer und strich mit den Fingern über den Tisch, das Bett und die Gardinen, während sie in das einsetzende Grau vor ihrem Fenster schaute.
Sie wanderte wie ein Tiger im Käfig und dann stand sie inmitten des Zimmers und atmete tief ein, als würde sie Anlauf nehmen zu etwas.
Sie begann ihr Ritual, dass aus dem Regeln der Heizung und dem Zurechtlegen der Utensilien bestand, so, wie sie es zuletzt getan hatte.
Sie setzte sich und nahm ihre Handschuhe.
Sie wollte heim.
Heim nach Wanda.
     

048
     
    „Das Husten der zwei Lurdendorper Weiber war nur der Anfang.
Wie ich es gedacht hatte, hatten beide große Beulen in den Leisten und unter den Armen, die in ihren Farben gar scheußlich anzuschauen waren.
Ich war und bin kein Medicus, aber dennoch wir versuchten all unser geringes Wissen an den Weibern.
Wir wuschen sie mit

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