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Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Titel: Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Wesemann
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zu kommen.
Es war erheblich einfacher, als Gerd zuvor vermutet hatte.
Er hatte zwar daran gedacht, die Karte auszuspielen, dass sie schon seit Jahren hier wohnten, aber die Belegung des Hotelteils war nicht so stetig, wie sich dass Herr Eltenberger wünschen würde.
Und so war ihm scheinbar ein weniger zahlender, aber dauerhafter Gast lieber, als keiner.
Also schwieg Gerd und bezeugte seine Freude über das Angebot, das ihm Herr Eltenberger von sich aus machte.
    Das, was sich zu dieser Jahreszeit Sonne schimpfte, stand kurz nach dem Zenit am Himmel, als das Team wieder in Blaubach ankam. Einerseits frustriert und dennoch erpicht drauf, etwas zu leisten. Gerade Elvira war voller Motivation und dachte sich, dass sie abends immer noch lesen könnte.
Zu dritt machten sie sich im Fundraum daran, die letzte Schriftrolle zu verstauen und die hölzernen Regalteile von der Wand abzurücken, die Gerd so faszinierte.
Keiran war den beiden Leitern eine große Hilfe dabei, denn nur Elvira und Gerd hätten dieses Vorhaben nicht alleine bewerkstelligen können.
    Elvira dachte daran, was sie geträumt hatte und ihr war es unterbewusst so, als käme ihr die Wand bekannt vor.
Sie wollte Gerd gerade darauf ansprechen, als er meinte:
    „Moment Ellie. Da ist was. Komm mal hier rüber mit deiner Leuchte.
Was ist das hier? Kannst du das genau erkennen? Diesen Schwung hier?“
Er sprach leise, fast andächtig und fühlte sich an den Tag erinnert, als Elvira ihm den Griff im Boden präsentiert hatte.
Im stärkeren Licht mehrerer Leuchten, erkannte er eine Unebenheit, die er alleine niemals hätte entdecken können.
Er besah das, was er sah, oder zu sehen glaubte, von verschiedenen Winkeln und ging dann zu seiner Werkzeugkiste. Er kramte eine Weile und Elvira schaute ungläubig auf das, was angeblich im Weiß der Wand zu erkennen sein sollte.
    „Da ist ja der Schlingel“, meldete Gerd den Fund dessen, was er gesucht hatte.
Der Dreikantschaber in seiner Hand blinkte im Licht auf und er begann den Kalk von der Wand zu kratzen.
    „Das hätte ich wohl schon längst mal tun sollen, glaube ich. Du siehst immer noch nichts, Ellie?
Das glaube ich ja jetzt nicht, Frau Doktor.“, stichelte er frohgelaunt und Elvira starrte immer noch auf die reflektierende Fläche, ohne etwas zu erkennen. Auch ihre Hände gaben keine Auskunft über das Geheimnis im Kalk, als sie darüberstrichen.
Gerd schabte den Kalk mikrometerweise herunter, und das Weiß wurde immer blasser und fahler. Das Rot der Ziegelsteine darunter zeichnete sich immer mehr ab, bis auf eine Stelle und Ellie erkannte nun auch, was er meinte.
In den Stein war etwas sanft eingedrückt, oder ausgekratzt worden. Vermutlich letzteres.
Der weiße Kalk hatte dort eine dickere Schicht eingenommen, und so prangte nach dem vorsichtigen, gleichmäßigen Abschaben ein blasses, weißes Symbol auf dem roten Ziegel vor ihnen.
    „Jetzt erkennt man es aber doch, oder?“, strahlte Gerd über beide Wangen.
    „Ja. Ein Fisch. Ganz klar, ein Fisch. Und nun?“
    „Fisch, Fisch, Fisch.“, sagte Gerd während er sich mit dem Finger an die Nase tippte.
„Ich kenne diesen Fisch. Irgendwoher.“
    „Du hast den schon mal gesehen? Oder nur so einen ähnlichen?“, fragte Ellie ihn neugierig.
    „Nein, nein. Genau diesen.
Ah! Jetzt weiß ich es wieder. Es war in der Lagertabelle. Also in einer der vielen.
Da war so ein Fisch abgebildet; nicht nur ein Mal. Und ich hab‘ mich schon gewundert, was der so bedeuten soll.“
    Sein Blick verklärte sich, was Elvira als Zeichen dafür wertete, dass Gerd nachdachte. Intensiv nachdachte. Grübelte.
    „Amadeus. Na logisch.“, platzte er hervor und Elvira staunte ihn an.
Ihre hochgezogenen Brauen signalisierten ihm ihre Neugierde und er stillte sie sogleich.
    „Das hier ist SEIN Raum, Ellie. Jeder, der was auf sich hielt hatte doch ein Zeichen. Und du hast mir erzählt, dass der Priester scheinbar was Höheres gewesen war, von Geburt. Vielleicht hatte Amadeus als Zeichen diesen Fisch. Warum nun auch immer.
Aber das klingt für mich völlig logisch. Er signiert quasi seine Tabellen und Listen damit und hier finden wir das ganze Zeug gestapelt. Oder zumindest zusammengetragen.
Ich finde zwar, dass man das auch etwas deutlicher hätte machen können, aber dennoch ist das wohl sein Zeichen hier.
Wenn man nicht genauer hinschaut – nicht so, wie wir – übersieht man das glatt.“
    Gerd strich mit den Fingern sanft über die Verfärbung in der Wand, die ihm in einem ganz

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