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Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Titel: Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Wesemann
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alles vorherbestimmt, und alles war nur ein kleiner Teil in einem großen Spiel, das ein kleiner Mensch und Priester wie ich, einfach nicht überschauen konnte?
Nur was war es dann, was er im Sinn hatte?
Welcher Plan war es, den er verfolgte?
Ich betete zum Herrn, dass er sich mir doch erkläre. Ich dankte ihm immerzu und verfluchte ihn zugleich innerlich, dass er mir so viele Vertraute genommen hatte.
Sicherlich hat er es bemerkt, denn ihm bleibt nichts verborgen. Kein Gedanke oder Wort, das er nicht verfolgt.
Aber dennoch. Ich war erneut im Zweifel, ob es nicht vielleicht doch einen Sinn hinter all dem geben könnte. Auch wenn ich ihn nicht verstand.
    Erst viel später sollte ich erkennen, welches Spiel hier mit mir getrieben wurde. Welche Strafe mir auferlegt wurde für eine Sünde meiner Jugend.
    Denn hier war die Reinigung gänzlich anders.
Es war, als sähe ich den Schmutz nicht mehr und würde alles, wo ich ging und stand verdrecken, ohne es zu merken.
Ich fühlte mich nicht so, aber ich war es.
    Unrein.
    Und ich verdreckte die anderen, um mich herum.“
     

054
     
    Es gab eine Immunität gegen das Leiden, was damals herrschte? So wie es auch eine gab gegen die Beulenpest, die wenn man sie überlebt hatte, einem nichts mehr anhaben konnte?
Elvira war verblüfft.
    Amadeus wurde gebissen, ist aber nicht gestorben und hat sich auch nicht verwandelt. Karolus war zwar tot, aber Hanna, die sie schon innerlich auf die Liste der Verstorbenen gesetzt hatte, tauchte wieder auf und nahm sogar ihren Platz in der kleinen Truppe um Leonhardt ein?
Elvira war darüber mindestens genauso verblüfft.
Wenn sein Bruder gestorben war, wie würde Leonhardt darauf reagieren?
Überhaupt: wie würde sich das weiterentwickeln? Weil es nicht mehr viele Schriftrollen waren, die Elvira noch nicht gelesen hatte. Zumindest eine lag noch unten im Keller, der Rest im Konservatorium.
Wenn sie Recht ging in ihrer Annahme, mochten es insgesamt wohl nur noch drei oder vier Seiten sein.
Also eher etwas, was sie an einem Tag und einer Nacht verarbeiten könnte.
Es gab noch so viel zu erfahren, und sie brannte darauf alles aufzuklären.
Es wurde immer schlimmer, je näher sie dem Ende kam. Was war mit von Wanda und dem Herrn aus Hergendorf? Wann würden sie zurückkehren?
Was würde dann passieren?
Immerhin hatte sich ein kleiner Bogenschütze, über den Kopf seines Herren hinweg, an den Grafen darüber gewandt.
Das würde sicherlich noch Ärger geben. Geben müssen!
Was wiederum erklären würde, dass Leonhardt festgenommen wurde. Zu welchem Zweck auch immer.
    Zu dieser Zeit als Elvira grübelte, saß Gerd an seinem Schreibtisch und starrte die Zeilen an, die aus England gesandt wurden.
Er fragte sich, wie er den Inhalt seiner Kollegin schonend beibringen sollte, denn zusammenfassend stand darin, dass Robert Parker pleite war, und folglich auch ihre Arbeit nicht weiter würde finanzieren können. Es bestand die dünne Aussicht darauf, dass ein befreundeter, ebenfalls archäologisch interessierter Geschäftsmann, sein Mäzenatentum erben würde, aber darauf sollten sie sich nicht versteifen, wie er schrieb.
Innerlich fluchte Gerd wie ein Bierkutscher und plötzlich gingen ihm so viele Zahlen durch den Kopf, dass er zum ersten Mal seit Wochen und Monaten den Raum mit der Wand vergaß, auf der die für ihn so verräterischen Spuren waren.
Und sein Vorhaben sie zu öffnen schwand ebenso aus seinem Sinn.
Die Prioritätensetzung in seinem Kopf war in vollem Gange.
Zunächst musste er Elvira informieren.
Das Projekt jetzt so kurz vor Ende sterben zu lassen war nicht möglich. Das durfte nicht sein. Nicht jetzt!
Sie mussten sich etwas einfallen lassen um mit dem, was sie derzeit schon an Finanzmitteln besaßen zu Recht zu kommen, bis sich entweder ein neuer Gönner entschließt sie zu fördern, oder sie mit den Funden an die Öffentlichkeit gehen konnten.
Besser letzteres.
Aber als erstes sollte Elvira erfahren, was in dem Brief stand, den Gerd schon seit Tagen mit sich herum trug. Er machte sich auf, sie zu besuchen.
    „Pleite? Das ist ja ´n Ding!“, sagte Elvira, kurz und knapp, als sie die Neuigkeiten erfuhr und setzte sich hin. „Pleite. Einfach so. Das ist für mich jetzt nicht ganz einfach zu verdauen, G.
Wieso hat der uns denn nicht vorher geschrieben? Wir sind doch nicht in der Wüste hier.
Email, Messenger, Post, Telefon, was auch immer. Aber uns jetzt hier so einfach den Hahn abzudrehen ist schon hart. OK, uns den Hahn abdrehen zu müssen,

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