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Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Titel: Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Wesemann
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zu ihr zu kommen, als sie noch nicht verehelicht waren.
Sie sah mir gar nicht unzüchtig aus, wenn ich nach all den Jahren darüber nachdenke.
So kann man sich täuschen.
Aber ich schweife wieder einmal ab.
    ‚Dort ist auch der große Stall, wo wir vielleicht Pferde finden könnten, wenn diese Dinger nicht dort eingebrochen sind.‘, erklärte uns Johanna.
    ‚Wenn sie das sind, sind wir ohnehin des Todes.‘, warf die Tochter des Freiherren ein.
    Wir blickten uns gegenseitig verwundert an, ob der deutlichen Aussage der Edlen.
Von ihresgleichen kannten wir es sonst, dass sie schöniglich umschrieben und in einer dem einfachen Volk ungleichen Sprache Dinge benannten.
    Sie nahm unseren fragenden Blick wahr und fragte dann:
‚Ist es nicht so? Wenn wir dort hinkommen und auf diese Wesen treffen, können wir nicht zurück und laufen ihnen in die Fänge. So ist es doch. Oder? ODER?‘
    Ihre letzten Worte waren fast geschrien und in einer sehr hohen Tonlage.
    Niemand von uns konnte ihr widersprechen. Und so schüttelten wir unsere Köpfe.
    Jacob drängte uns erneut zu eilen.
    ‚Die Türen zum geheimen Gang sind hinter der Küche und im Turm in einem der Dachgemächer.‘
    ‚Also in der Küche. Dann lasst uns verschwinden. Jetzt!‘, ordnete Jacob an.
    Der arme Paulus zog die Beißerwesen an, wie der Nordstern die Kompassnadel. Immer mehr sammelten sich um seinen Körper und drängten sich zur Mahlzeit. Sie stöhnten um die Wette und schmatzten so laut, dass man es bestimmt noch im Torhaus würde hören können.
    Wir drängten uns leise, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Es reichten schon die Wesen, die im Turm waren und uns verfolgten, um uns Angst um unser Leben einzujagen. Auch wenn Leonhardt und Jacob bei uns waren.
Wir erreichten die Küche und drängten uns durch ein enges Loch in einen niedrigen Gang, der in völliger Dunkelheit lag.
Etwas Glut aus der Kochstelle langte, um eine der Fackeln zu entzünden, die an der Wand hingen.
So konnten wir wenigstens zehn bis fünfzehn Fuß weit sehen.
Leon ging vor, gefolgt von Jaco,b der seinen Hammer mit beiden Händen schlagbereit hielt.
    Die Frauen waren in der Mitte und so bildete ich mit den beiden anderen die Nachhut.
Nennt mich einen Feigling, es soll mir gleich sein.
Ich hatte schiere Angst, dass uns irgendetwas folgen könnte oder uns einschließt.
Als eine Ratte meine Füße kreuzte, habe ich mich beinahe selbst genässt, so voller Anspannung und furcht war ich. Beinahe.
    Der Weg ging zunächst nach unten und wurde immer feuchter. Auf etwa halbem Wege verlosch eine Fackel und wir mussten eine neue entzünden.
Ich hörte das Bibbern aus den Mündern der Weiber während der völligen Dunkelheit.
    Jemandem, der nie in solcher Angst vor dem grausamen Tode war, kann man kaum schildern, wie es im Innersten aussieht. Ich höre noch das erleichterte Seufzen, der Frauen, als die Fackel aufflammte und wir wieder sehen konnten.
Als wir sehen konnten, dass wir allein im Gang waren.
    Wir erreichten das Ende des Ganges, ohne dass uns etwas oder jemand folgte.
Leon trat als Erster aus der Tür im Keller des Torhauses heraus, und blickte sich sofort um.
Er nahm keine Gefahr wahr und rief uns zu sich.
Wir schlichen nach Oben und blickten uns dort ebenfalls um.
Erleichterung machte sich breit, als wir sahen, dass sich fast alle der Wesen in unmittelbarer Nähe der Burg befanden. Und der größte Teil wohl dahinter, um den armen Jungschützen zu zerreißen.
Johanna zeigte uns den Weg zum Stall.
    Immerhin gab es im Hauptstall der kleinen Burg Pferde. Es waren zwar nur 3 und eines davon war vermutlich fast älter als ich, aber es gab sie.
Und es gab einen Karrenwagen. Einen, mit dem man zu mehreren reisen könnte.
    Matthes hielt einem Pferd die Nüstern zu, was sehr unruhig wurde, als wir eintraten. Sein beruhigendes Sprechen zeigte augenblicklich Wirkung und wir füllten den Stall mit unseren zitternden Körpern.
Während der Karrenwagen angespannt wurde, sattelten wir die zwei Pferde, die für Jacob und Leon sein sollten.
Sie waren die erfahrenen Krieger, die den Karren würden verteidigen können und müssen, sobald wir auf Widerstand treffen würden.
    Und davon gingen wir aus.
    Auf der Ladefläche des Karrens lagen neben verschiedenen Wurzelgemüsen und Ausmachwerkzeugen, mehrere Öllampen und ein Fass Schmierfett. Decken und Körbe dienten uns als Sitz und Schutz gegen die Kühle der Nacht.
    So leise es uns möglich war schoben wir den Karren aus dem Stall in Richtung des Tores

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