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Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Titel: Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Wesemann
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und her und zeigte gen Burg um ihm deutlich zu machen, wen er anlocken würde.
    Der Untote, den der Priester mit Öl benetzt und den Jacob dann angezündet hatte, brannte immer noch in der Ferne.
Der Geruch, den er verströmt hatte, war noch jedem der Flüchtenden in der Nase, auch wenn er nicht mehr bis zu ihrer Stelle reichte.
Sie hatten Glück gehabt, dass das Feuer, keinen der Beißenden angelockt hatte.
Scheinbar war Lärm etwas, dass sie mehr interessierte als Licht bzw. Feuer.
    Die vier Frauen kauerten beieinander und der Sänger neben ihnen.
Auf dem Karrenbock fanden Paulus, der den Wagen lenkte, und Amadeus Platz. Zwischen ihnen der junge Karolus.
    Jacob und Leonhardt trotteten wachen Auges neben dem Zugpferd. Bereit, jederzeit zu reagieren.
    Sie mussten um den Wald herum fahren, der südlich von Lurdendorp liegt, da man ihn mit dem Karren nicht durchqueren kann.
    Sie kamen nur langsam voran, weil der Karren bei erhöhtem Tempo zu laut wurde, und die beiden Krieger zu Pferde Angst hatten, sie würden Untote anlocken.
    Ellie sah sich auf dem Karren um.
Der Sänger saß am Ende des Karrens und blickte zumeist nach hinten. Nur gelegentlich drehte er sich um und murmelte etwas. Meist, dass Siegburg eine schlechte Idee sei.
    Ellie merkte, dass er das schon mindestens ein halbes Dutzend Male getan haben musste, ohne dass Adelheid sich dafür interessiert hätte. Auch keine der anderen Frauen schien diese Information ein Aufblicken wert zu sein.
Nur Elvira war ungeduldig und wollte mehr erfahren.
Sie versuchte sich einzubringen. Sie drängte sich vor in dem, was sie für Adelheids Kopf hielt, aber es gelang ihr nicht.
Sie strengte sich an und wollte es mit all ihrem Innersten.
Und plötzlich fragte sie mit Adelheids Stimme:
    „Warum nicht, Sänger? Was ist so schlimm an der Töpferstadt?“
    Er sah noch nicht einmal auf zu ihr, als er sagte:
    „Weil wir dort nicht ankommen werden. Auch Siegburg ist dem Tod geweiht. Oder den Toten.“
    Er blickte auf, und alle vier Frauen erblickten ein Funkeln in seinen Augen. Plötzlich waren sie alle bereit zu erfahren. So auch Amadeus, der sich zunächst umdrehte um sie leise sein zu heißen, aber als er hingewiesen wurde was Hermann gesagt hatte, selbst in Stille verfiel.
    „Ich habe es gesehen, ihr Frauen. Mit eigenen Augen. Wie das Geschreie anfing und es überall Stolperer gab, begann die Flucht. Wer es nicht schaffte, war so gut wie tot.
Manche flüchteten sich auf den Berg. Was aus ihnen geworden ist, weiß ich nicht. Ich jedenfalls wollte dort weg.“
    „Und ihr habt uns kein Wort davon gesagt?“, sprach Bärbel die Köchin.
    „Hättet ihr mich eingelassen, wenn ich gesagt hätte, dass ich aus einer verseuchten Stadt angereist bin? Aus einer, wo der schwarze Tod Einzug gehalten hat. Denn das hat er. Und die, die auferstanden sind, waren die größere Geißel. Hätte ich euch DAS erzählen sollen?
Nein, ich wollte leben. Und ich dachte nicht, dass sie uns so schnell einholen würden.“
    „Ihr hab uns und das Dorf ausgeliefert. Als die Männer des Vogtes gemerkt haben, wie wenig sie gegen die Horden von Beißenden ausrichten können, haben sie die Flucht ergriffen.
Sie haben uns verlassen und ihr habt uns ausgeliefert! Ihr habt ihren Mann ausgeliefert.“, warf sie ihm erzürnt entgegen und deutete dabei auf Johanna.
    Deren Hand wanderte unter ihre Schürze, die sie immer noch trug und tastete nach etwas. Barbara legte ihre Hand auf die ihre, und tuschelte etwas in ihr Ohr, was sie dazu brachte, die Hand wieder hervorzuziehen.
    „Nicht hier, nicht jetzt und überhaupt nicht, Johanna. Du bringst uns alle in Gefahr. Nicht nur ihn.“
    Sie nickte betroffen und zog sich in sich zurück. Ihr Wut und Mordlust wich einer Scham und sie errötete leicht.
    Amadeus wandte sich Jacob, den er zu sich winkte und ihm kurz umriss, was der Sänger gesagt hatte.
    Ein Nicken und einen Flankenhieb später war Jacob neben Leon, und erklärte ihm was er erfahren hatte.
    Der nickte ebenfalls, ließ sich zurückfallen und ritt neben dem Sänger, um ihn zu fragen wie es um Siegburg bestellt sei.
    „Ich bin nicht gewiss, wie viele der Wiederkehrer mittlerweile dort sind. Als ich die Stadt verließ waren es schon ziemlich viele, so dass man das Haus kaum mehr verlassen konnte.
Die Gassen hallten wider von Schreien ihrer Opfer. Sie brachen auch in Häuser ein, deren Türen nicht gut genug verriegelt waren.
Ich schlich mich beizeiten von dannen und landete in Lurdendorp. Dort gab es keinen

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