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Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Titel: Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Wesemann
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so sehen, mit Blut im Gesicht.
    Niemand sollte das.
     

026
     
    „Bist du weitergekommen mit deiner Wand, G?“, fragte sie ernsthaft neugierig.
Allerdings war es doch eher so, dass sie damit umgehen wollte gefragt zu werden, wie ihre Nacht war.
Sie hatte zwar ein Bedürfnis sich mit Gerd zu unterhalten, aber mehr um Abstand von dem erlebten zu gewinnen, als sich weiter erklären zu müssen.
Sie würde vermutlich ohnehin nicht drum herum kommen davon zu berichten, dafür war auch Gerd zu neugierig.
Aber so verschaffte sie sich wenigstens noch etwas Zeit.
    „Nun ja. Ja und Nein. Also einerseits habe ich mir das Ganze wirklich genauestens angeschaut und es ist, wie ich vermutet habe. Da hat jemand ganz sauber und äußerst pedantisch einen Durchbruch nachgemauert und es versucht zu kaschieren.
Sogar der Mörtel, der verwendet wurde ist nahezu völlig identisch. Richtig feine Arbeit, die auch von dem ausgeführt wurde, der die Mauer ursprünglich errichtet hat. Das erkennt man an der Art der Fugen.
Aber genützt hat’s nix.“, scherzte er.
„Andererseits ist das ja etwas, was ich schon wusste. Insofern also nix Neues, außer Bestätigung meiner Vermutung.“
    Ellie hoffte schon, aber es kam doch:
„Und bei Dir? Wie hast du geschlafen?“
    Die Frage traf sie wie ein Stich, obwohl sie damit gerechnet hatte.
    „Frag lieber nicht, G. Ich bin jetzt noch wie gerädert. Das war ein absoluter Albtraum gewesen.
Ich werde da irgendwie immer tiefer reingezogen, und komme da nicht mehr raus.“
    „Was war denn so schlimm?“
    „Eschmar. Eines der Käffer zwischen dem Rhein und Siegburg. Da war wohl scheinbar ein wirklich übler Zwischenfall mit diesen Untoten. Zumindest hab ich das so geträumt. Und es war für mich einfach sehr real.
Ich muss da versuchen noch mehr rauszufinden. Das steht für Heute auf meiner Agenda.“
    „Eschmar? Nie gehört. Aber das heißt ja nicht viel. Früher kannte ich auch kein Blaubach, und jetzt?
Aber gut. Wenn du dich weiter um Nachforschungen kümmerst, lasse ich weiter unten aufräumen und selbst schaue ich entweder nochmal in diese Listen wegen des Lazarettes oder ich trete die Wand ein.“
    Als er den entsetzten Blick seiner Kollegin sah, entschärfter er die Lage sogleich wieder:
„Hey, bleib locker. War nur ein Scherz. Ich würde die Wand doch nie ohne Euer Hochwohlstudiertheit öffnen.“
    Er wusste genau, dass sie diesen fiktiven Titel nicht leiden konnte, aber diese Stichelei musste sein. Vielleicht war es noch ein kleiner Seitenhieb weil sie ihn so angelogen hatte. Vielleicht.
    Ellie schluckte ihre Antwort hinunter, denn ihr war in keiner Weise nach Streit oder ausgedehnten Gesprächen zumute.
    So trennten sich die Zwei und jeder ging einer andern Fährte nach. Viel Abstand hatte sie in dem kurzen Gespräch nicht gewinnen können, aber vielleicht war ihr das in einem der Archive möglich, die sie nun ansteuerte.
    Gerd hatte den kürzeren Weg und die vermutlich interessantere Aufgabe. Zumindest dachte er genau das.
Und so traf er nach kurzem Weg schon bald in Blaubach ein und machte sich sofort daran jeden eintreffenden Helfer entweder barsch in sein angekündigtes Aufräumen des Kellers einzuweisen, oder weniger barsch zu anderen uninteressanten Arbeiten zu verdonnern.
Es gab jede Menge Arbeiten, die zu erledigen waren. Viele – oder sehr viele- davon waren nicht wirklich interessant, mussten aber von irgendwem getan werden.
Und wenn er die Möglichkeit hatte, nicht einer dieser Irgendwers zu sein, nutzte er sie auch gerne.
So wie jetzt.
    Es sprach sich äußerst schnell herum unter der Mannschaft, dass er heute nicht einen dieser Tage hatte, wo man mit ihm scherzen konnte.
Mannschaft war zwar übertrieben, denn die Gelder reichten kaum mehr als außer Jenny noch zwei weitere Helfer und eine Helferin zu bezahlen.
Und das noch nicht einmal besonders gut.
Auf der anderen Seite genoss Dr. von Rensdorf einen Ruf, der dafür sorgte, dass man mit ihr arbeiten wollte, weil man schlichtweg viel lernen konnte.
Bei Gerd sah das schon etwas anders aus.
Bei ihm konnte man nicht so viel lernen wie bei ihr – wenn man von zotigen Witzen absah. Darin war er ein wirklicher Meister.
Allerdings war sein Potential auch weniger in der Theorie zu finden, denn in einer Nase für Ungewöhnliches. Er roch förmlich Dinge wie seltsame Mauern, Türen, oder den einen oder anderen Goldschekel im Sand, wo andere längst verzweifeln.
Das Problem lag nur darin, dass man diese Nase nicht lehren kann, weil

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