Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)
ihm der Riecher angeboren schien.
Es dauerte nicht wirklich lang und alle Helfer hatten ihre Arbeiten aufgenommen. Gerd saß im Fundraum im Licht der Leuchten und starrte vor sich hin.
Er dachte an Ellie.
Er versuchte für sich zu ergründen, was mit ihr los sei.
Sie sah dermaßen blass aus, dass er sich beinahe erschreckt hatte, als er sie sah.
Das hatte er natürlich ihr gegenüber verschwiegen. Sie war schon beunruhigt genug. Auch ohne ihn.
Kurze Zeit dachte er darüber nach vielleicht ebenfalls mit dem Lesen des Testamentums anzufangen, verwarf den Gedanken aber auch bald wieder.
Dafür war sein Latein einfach viel zu schlecht. Und außerdem, wem wäre damit geholfen?
Fachlich gäbe es sowieso keine neuen Erkenntnisse, wenn er es läse. Und wenn sich bei ihm ähnliche Symptome zeigen würden, hätte das auch keine Auswirkungen auf Elviras Zustand.
Die Gedanken rotierten in seinem Kopf, dass es ihm fast Schmerzen bereitete.
Er wollte ihr helfen. Soviel war mal Fakt!
Aber wie?
Wie sollte er den Hebel ansetzen?
Entlasten konnte er sie kaum bis überhaupt nicht. Und das Thema mit dem Lesen hatte er kurz zuvor schon zu Ende gedacht.
Einzig gab es die Möglichkeit das Knäuel etwas zu entwirren, das er entdeckt hatte.
Das, dass Amadeus wohl irgendwie in Wanda war. Warum nun auch immer.
Wenn er darüber etwas herausfinden konnte, so war das sicherlich von Wert und vielleicht auch in Elviras spezieller Situation von Nutzen.
Also hieß es sich mit den Listen, diesen trockenen Zahlen und lateinischen Phrasen einzugraben und zu lesen, zu lesen, zu lesen.
Etwas, das er hassen würde. Das wusste er schon jetzt.
Vielleicht wurde er ja schlauer und konnte irgendetwas eingrenzen auf bestimmte Zeiten oder was auch immer.
Er schlenderte zu den Listen, die sich schon in ihrem „Konservatorium“ befanden.
Dort angekommen griff er sie sich und beinahe sofort fiel ihm etwas auf, was er bis dato nicht gesehen hatte.
Oder besser gesagt: Nicht wahrgenommen hatte, denn wirklich versteckt war dieser kleine, blaue Fisch nicht.
Und er tauchte auf nicht nur einer Seite auf.
Eher auf vielen. In verschiedenen Größen, aber immer derselben Art und Form.
Der Fisch war für ihn zwar völlig nichtssagend, aber dennoch fiel er ihm auf.
Ellie hockte zu dieser Zeit wieder über Büchern, die ihr keine Geheimnisse verrieten.
Fast schien es ich, als erführe sie in den Träumen oder dem Testament des Priesters mehr über die Geschehnisse der Zeit um 1350 als aus allen Büchern zusammen, die in Köln oder Bonn oder sonst wo in dieser Gegend zu finden sind.
Sie verzweifelte darüber, dass nichts zu finden war über irgendeine der Personen, die sie mittlerweile kannte.
Gut, sie hatte zwar diverse Namen und Zusammenhänge zu bekannteren Personen erfahren, wie die von Amadeus in seiner Zeit in Köln.
Nur nützte das nicht mal ansatzweise etwas, wenn es darum ging die These zu stürzen oder zu festigen, die Amadeus da in die Welt gesetzt hat.
Wiederkehrer, die nach dem Tod auferstehen und Jagd auf Mensch und Tier machen.
Sie kam sich vor wie in einem Film. Und noch nicht einmal in einem guten.
In den 70ern war es eine Zeit lang cineastisch In gewesen, Filme über Untote zu drehen.
Und jeder noch so dämlich klingende Titel war gut genug für die Vermarktung gewesen, Hauptsache war, dass er das Wort ZOMBIE enthielt. Auch wenn weder der Originaltitel, noch der Film etwas damit zu tun hatte.
Aber Ellie dachte nur kurz darüber nach.
Sie war prinzipiell auf der Suche. Und nicht auf der Jagd nach Erklärungen für ihr Unvermögen.
Was für ein Tag war das?
Sie durfte ihn schon damit beginnen, dem Hotelwirt zu erklären, dass sie erneut eines der Kissen und Laken vollgeblutet hatte.
Sein Gesicht hatte Bände gesprochen, als sie ihm die frohe Botschaft übermittelt hat.
Dann diese Traumphase, die sie einfach nicht mehr losließ. Immer wieder dachte sie an die Geschehnisse in Eschmar und an das, was in Lurdendorp passiert war.
Dieser dauernde Wechsel zwischen Gelesenem und Geträumtem, machte sie einfach fertig.
Und das Nasenbluten, gab ihr förmlich den Rest.
Ihre Augen waren rot, als hätte sie seit Stunden ein und denselben Punkt an einer Wand fixiert.
Sie brannten wie Feuer und sie hatte Durst, dass sie glaubte zu verbrennen.
Plötzlich überfiel sie eine irreale Angst.
Was, wenn sie sich infiziert hatte? Irgendwie dieses Virus, Bakterium, diese Seuche in sich trug?
Der klar denkende Teil ihr warf diese Angst über den Haufen.
Wie mochte man sich in
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