vorbeikommen? Hier treiben sich irgendwelche Einbrecher vor dem Haus rum. Bitte beeilen sie sich!"
„Ich bin sofort da, Anita."
Sie legte auf.
Da war es wieder!
POCH! POCH! POCH!
Der Schreck und die Angst gingen ihr durch Mark und Bein.
„Gleich kommt Herr Ganser, dann wird alles gut", murmelte sie immer wieder und versuchte ruhig zu bleiben.
Sie schlich langsam zum Fenster und wartete.
Ein fauchendes und zorniges Knurren erklang.
Anita hörte Schritte, die sich auf die Tür zubewegten. Sie erkannte, dass es ihr Nachbar war.
Kurz bevor Herr Ganser die Tür erreichte, sprang ihn ein Schatten an. Sein angsterfüllter Schrei zerriss die Luft, dann war es wieder still.
Selbst die Grille schwieg!
Und sie sah alles mit an, denn genau in dem Moment kam der Mond hervor. Sie sah wie Herr Ganser zu Boden stürzte. Ein großer, schwarzer Wolf öffnete sein Maul und entblößte scharfe, spitze Zähne.
Dann schoben sich Wolken vor den Mond und alles wurde dunkel.
Anita ging langsam und unsicher von der Tür weg. Sie lauschte auf Geräusche. Aber alles war still.
Mehrere Schatten schlichen an den Fenstern vorbei.
POCH! POCH! POCH!
Sie zuckte zusammen.
Von der Rückseite des Haues hörte sie das Klirren eines Fensters. Ohne viel nachzudenken lief sie in den Keller und schloss sich ein.
Durch das zerschlagene Fenster krabbelten große, wolfsähnliche Bestien in das Haus. Sie witterten den Angstschweiß ihres Opfers und wussten, dass Mädchen saß im Keller in der Falle.
Mit schleichenden und selbstsicheren Schritten huschte das größte Tier die Kellertreppe herunter. Durch einen einzigen, gewaltigen Hieb zertrümmerte er die Kellertüre.
Anita wich panisch zurück und schrie laut um Hilfe.
Aber niemand konnte oder wollte sie hören.
Ein silberner, unheimlicher Werwolf betrat langsam den Kellerraum. Er blickte sich erhaben um, setzte sich neben die Tür und wartete. Dann betrat ein weiterer Werwolf das Zimmer. Diesmal eine schwarze Bestie mit stechenden, grünen Augen.
Auch dieses Monster setzte sich neben die Tür.
Nur wenige Sekunden später kamen zwei Welpen in den Kellerraum. Das Fell der beiden hatte eine Mischung aus Silber und Schwarz. Sie hatten die Größe eines ausgewachsenen Schäferhundes.
Knurrend kamen die Jungtiere auf die zitternde Anita zu. So dicht, dass sie den Atem der Kreaturen riechen konnte.
Sie schrie immer lauter, doch den jungen Werwölfen schien ihre Angst Freude zu bereiten. Anita holte tief Luft und hielt den Atem an. Sie versuchte sich tot zu stellen. Sie glaubte, dass die Ungeheuer dann vielleicht von ihr ablassen würden, aber genau das Gegenteil trat ein.
Es machte den Jungwölfen Spaß mit der Angst des Mädchens zu spielen. Die Bestien hatten große Mäuler, mit langen und spitzen Zähnen. Ihre Pfoten glichen den Klauen von Löwen mit langen Krallen.
Dann sprangen sie das zitternde Mädchen an und rissen es zu Boden. Mit den scharfen Krallen zerrissen sie das Schlafkleid in tausend Fetzen.
Anita versuchte sich zu drehen, als die Bestien ihre Zähne in ihre Schulter schlugen. Wieder schrie sie auf, krallte hilflos ihre Hände in das Fell der Werwölfe.
Dann wurde es still, bis auf das gelegentliche Knacken von Knochen zwischen den Zähnen der Welpen.
Dastan of Phellan und seine Gefährtin Beliar Báthory hatten Nachwuchs bekommen. Ihre beiden männlichen Welpen hießen Marzo und Ragun.
Heute hatten sie das erste Mal ihre Eltern bei der Jagd begleitet.
Sie erlernten das Jagen und Töten von Beute.
Die beiden Lustklaven Carolin und Rafael lebten im Schloss. Sie waren für den Haushalt und die Betreuung der Welpen zuständig. Außerdem diente ihr Körper zur Befriedigung der sexuellen Gelüste der beiden Werwölfe.
Bald würden sie auch von den heranwachsenden Jungtieren benutzt werden.
Das Geschlecht der Lykhan würde nicht aussterben.
Eine neue Generation war geboren.
In den Wäldern um München sollte bald viel Blut fließen!
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