Der siebte Schrein
da. Er war allein im flachen Hügelland westlich von Eluria.
Ganz allein.
Die Scheibenwelt
TERRY PRATCHETT
D IE F ARBEN DER P HANTASIE (1985)
D AS L ICHT DER P HANTASIE (1989)
D AS E RBE DES Z AUBERERS (1989)
G EVATTER T OD (1990)
D ER Z AUBERHUT (1990)
P YRAMIDEN (1990)
W ACHEN ! W ACHEN ! (1991)
M ACBEST (1992)
E RIC (1992)
V OLL IM B ILDE (1993)
A LLES S ENSE ! (1994)
T OTAL VERHEXT (1994)
E INFACH GÖTTLICH (1995)
L ORDS UND L ADIES (1996)
R OLLENDE S TEINE (1996)
H ELLE B ARDEN (1996)
E CHT ZAUBERHAFT (1997)
M UMMENSCHANZ (1997)
S CHWEINSGALOPP (1998)
Die Scheibenwelt ist eine flache Welt, von vier Elefanten getragen, die auf einer riesigen Schildkröte stehen, die wiederum endlos durch das All schwimmt. Pratchett nimmt diese klassische mythologische Vorstellung als Ausgangspunkt, ergießt fröhlich seinen Spott über eine ganze Reihe von Opfern - Shakespeare, Schöpfungstheorie, heroische Fantasy, usw., usw. - und unternimmt dabei Ausflüge in so entlegene Gebiete wie das alte Ägypten, das Reich der Azteken und das Italien der Renaissance, um sich weiteres Rohmaterial zu verschaffen. Wenn er nicht satirisch historische Epochen oder Kulturen aufs Korn nimmt, läßt Pratchett seine Geschichten meistens rund um Ankh-Morpork kreisen, einen Schmelztiegel von einer Fantasy-Stadt, die eine Mischung aus dem Florenz der Renaissance, dem viktorianischen London und dem heutigen New York ist.
Die Serie benutzt Fantasy als einen Zerrspiegel und präsentiert uns durch ihn ein verschrobenes, aber deutlich erkennbares Bild der Belange des zwanzigsten Jahrhunderts. (Beispielsweise bekommen Chancengleichheit und gesetzliche Maßnahmen gegen die Diskriminierung von Minderheiten eine völlig neue Dimension, wenn man Vampire, Werwölfe und Zombies unter seinen Mitbürgern hat . . .)
Man kann die Bücher grob in vier Gruppen unterteilen:
In der Rincewind-Serie (Die Farben der Phantasie, Das Licht der Phantasie, Der Zauberhut, Eric, Echt zauberhaft) ist der Held ein unfähiger, feiger (oder äußerst klar denkender) Magier, der unablässig versucht, einer Gefahr auszuweichen, nur um dadurch in eine zehnmal schlimmere Lage zu geraten. Wie unglückselig seine Mißgeschicke auch sind, am Ende schafft er es immer, zu triumphieren und auf der Scheibenwelt einen Anschein von Ordnung wiederherzustellen, was immer man dort unter Ordnung versteht. Das primäre Ziel der Satire in dieser Gruppe ist die heroische Fantasy einschließlich aller Genre-Stereotypen - Trolle, Zauberer und ähnliche Fauna. Der Zauberhut, zum Beispiel, ist eine Parodie der Lovecraftschen Unterwelt; Eric ist eine Veralberung des Faustischen Teufelspakt-Themas.
Der Esme-Wetterwachs-Zyklus (Das Erbe des Zauberers, Macbest, Total verhext, Lords und Ladies, Mummenschanz) stellt eine der populärsten Figuren der Serie vor, eine Hexe von eiserner Konstitution, stählerner Moral und einem Stolz wie Stahlbeton, die in jeder Situation die Oberhand behält; wie ein Held im Western ist sie eigentlich eine böse Hexe, die Gutes tut. Eine Neufassung von Das Phantom der Oper bildet die Grundlage von Mummenschanz, und in Lords und Ladies wird Shakespeares Ein Sommernachtstraum aufs Korn genommen, indem dessen vornehmere Feen durch garstige, heimtückische Elfen aus der keltischen Folklore ersetzt werden.
Die Bücher aus dem Tod-Zyklus (Gevatter Tod, Alles Sense!, Rollende Steine) schildern die Prüfungen von Tod, einem humorlosen Geschöpf, das insgeheim eine Schwäche für die Menschheit hat und dessen Unvermögen, eben diese Menschen zu verstehen, echtes Pathos schafft. In Gevatter Tod macht der Tod Urlaub und überläßt die Arbeit bis zu seiner Rückkehr seinen noch weichherzigeren Lehrlingen. Alles Sense! zeigt den Tod, wie er - vorübergehend - sterblich wird und lernt, was es wirklich heißt, ein Mensch zu sein.
In den Stadtwache-Büchern (Wachen! Wachen!, Helle Barden) wird Fantasy mit Elementen jener Gattung des Kriminalromans kombiniert, die das Vorgehen der Polizei schildert, und die Resultate sind entsprechend munter. In Wachen! Wachen! muß die schmuddelige, aber grundehrliche Stadtwache von Ankh-Morpork gegen einen Drachen kämpfen, der den Patrizier der Stadt ermorden und durch eine Marionette ersetzen will. Helle Barden erzählt von einem Serienkiller, der mit der einzigen Feuerwaffe der Scheibenwelt (vom Scheibenwelt-Äquivalent Leonardo da Vincis erfunden) Amok läuft.
Der Solo-Roman Pyramiden injiziert eine Dosis modernes Denken in eine
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