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Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)

Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)

Titel: Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rupert Sheldrake
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auch andere Arten außer den mir bereits bekannten zu diesem vorausahnenden Verhalten fähig sind. Die wilden Vorfahren der meisten domestizierten Vögel wie Gänse, Hühner und die Mitglieder der Familie der Papageien lebten in Schwärmen. Vielleicht geht ihre Fähigkeit, die Ankunft eines menschlichen Gefährten zu antizipieren, auf die Fähigkeit zurück, zu wissen, wann sich vermisste Angehörige des Schwarms nähern. Oder sie hängt vielleicht eher damit zusammen, dass Vogeljunge wissen, wann ihre Eltern mit Nahrung zum Nest zurückkehren. Aber über diese Art von vorausahnendem Verhalten bei wildlebenden Vögeln ist anscheinend nichts bekannt.
    Falls weitere Untersuchungen von Hausvögeln bestätigen, dass Mitglieder einiger Arten tatsächlich die Ankunft ihrer Besitzer durch eine Art von Telepathie antizipieren können, dann würde es sich lohnen, wildlebende Vögel zu beobachten. Antizipieren sie etwa die Rückkehr anderer Vögel, mit denen sie eng verbunden sind? Ahnen Vogeljunge im Nest voraus, dass ihre Eltern sich mit Nahrung nähern?
    Es müsste auch möglich sein, Experimente mit domestizierten Vögeln wie Gänsen durchzuführen, um festzustellen, ob sie die Rückkehr eines Vogels vorausahnen, der aus ihrer Seh- und Hörweite entfernt wurde und dann zurückgebracht wird oder allein zurückkehren darf. Auch mit Brieftauben müssten solche Experimente möglich sein. Lassen Vögel, die im Schlag zurückgelassen wurden, tatsächlich irgendwelche Anzeichen von Erwartung erkennen, bevor ihre Partner und andere Gefährten von einem Wettfliegen zurückkehren?
    Reptilien und Fische
    In freier Wildbahn sind die meisten Reptilien Einzelgänger, die nur zur Paarung mit anderen zusammenkommen. Ja, bei den meisten Arten überlassen die Weibchen die Eier nach dem Legen ihrem Schicksal, und die Jungen müssen sich selbst durchbringen. Denken Sie beispielsweise an die kleinen Seeschildkröten, die an Stränden ausschlüpfen, welche Tausende von Kilometern von den Nahrungsgründen ihrer Vorfahren entfernt sind, die sie dann allein und ohne Führung durch ausgewachsene Tiere ausfindig machen müssen. Und wenn schon wilde Reptilien keine starken Bande untereinander kennen, wird gefangenen Reptilien kaum die Fähigkeit innewohnen, enge Bande mit ihren menschlichen Haltern einzugehen.
    Diese negativen Schlussfolgerungen über Reptilien werden von einem meiner erfahrensten Korrespondenten bestätigt: Jeremy Wood-Anderson, einem Naturforscher und Reptiliensammler, der in Pakistan lebt, wo er seit über 30 Jahren alle möglichen Reptilien hält. Sosehr er davon überzeugt ist, dass es so etwas wie »Übersinnlichkeit« in unterschiedlichem Maße bei Säugetieren und Vögeln gibt, glaubt er nicht, dass dieses Phänomen in irgendeiner erkennbaren Form bei Reptilien vorkommt. Seiner Meinung nach können sie die Gedanken ihres Besitzers nicht telepathisch aufschnappen: »Über Reaktionen auf bestimmte vertraute Gewohnheiten hinaus gibt es absolut keine Verbindung zwischen den geistigen Prozessen von Reptilien und Menschen.«
    In den 1990er-Jahren habe ich immer wieder herausfinden wollen, ob Menschen, die Reptilien als Haustiere halten, ein Verhalten festgestellt haben, das auf die Vorausahnung der Rückkehr eines Angehörigen hinweist. Auch in Fachzeitschriften wie Reptilian International habe ich Aufrufe geschaltet, mich darüber zu informieren. Ich erhielt keine überzeugenden Beispiele, wie ich in der ersten Ausgabe dieses Buches erklärte. Allerdings teilten mir manche Menschen, die meine negativen Schlussfolgerungen gelesen hatten, Erlebnisse mit, die darauf hindeuten, dass manche Reptilien tatsächlich wissen, wann jemand kommt. So hatte zum Beispiel Hilary Lennox aus San Francisco eine enge Beziehung zu einer Boa constrictor namens Julian, mit der sie tanzte. »Mehrere Jahre habe ich mir Julian von Charlie, einem Tierarzt in Berkeley, ausgeliehen. Ich suchte Charlies Praxis regelmäßig auf, um Julian zu holen, und behielt sie für eine oder zwei Wochen und baute sie in mein Bauchtanzprogramm ein. Julian lag stundenlang zusammengeringelt neben mir auf meinem Bett, während ich lernte, und schien es zu genießen, wenn ich sie zum Bauchtanzen mitnahm und mit Menschen im Publikum zusammenbrachte. Ich hatte immer das Gefühl, dass uns beide eine gegenseitige Zuneigung verband. Charlies Praxishelferin erzählte mir, dass Julian immer etwa eine halbe Stunde, bevor ich sie holen kam, aus ihrem tiefen Schlangenschlaf erwachte und

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