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Der siebte Turm 01 - Sturz in die Dunkelheit

Titel: Der siebte Turm 01 - Sturz in die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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nach ihm stießen.
    „Du bist ein Gefangener“, erklärte Arla. „Wir bringen dich zu Gericht vor unserer Crone. Es ist verboten, den Berg des Lichtes zu besteigen und ich bin mir nicht sicher, ob du die Wahrheit gesagt hast. Wenn du oder dein Schatten versuchen zu entkommen, werdet ihr getötet. Hast du verstanden?“
    „Ja“, sagte Tal. Er fühlte sich plötzlich so müde. Jedes Mal wenn es so schien, als würde er ohne weitere Schwierigkeiten zum Schloss zurückkehren können, kam wieder etwas dazwischen.
    „Wir haben einen Schlitten“, sagte Arla. „Du kannst darauf mit deiner Clan-Schwester Milla fahren.“
    Tal erinnerte sich später nur wenig an die Reise zum Hauptquartier der Schildjungfrauen am Fuße des Berges. Ihr Schlitten war um einiges größer als der von Milla. Er wurde von zwölf Wreska gezogen. Doch er war eher für Transporte gebaut und daher viel langsamer und weniger komfortabel. Tal und Milla saßen zwischen Selski-Haut-Bündeln mit etwas darin, das absolut abscheulich roch.
    Milla hatte nur wenige wache Momente und sagte kaum etwas Zusammenhängendes. Tal war sich nicht einmal sicher, ob er selbst nicht einen großen Teil des Reise bewusstlos gewesen war. Er schlief die meiste Zeit und seine Träume vermischten sich mit den Ereignissen der letzten Zeit. Er wurde von Sharrakor verfolgt, der zu einem einäugigen Merwin wurde. Er kletterte auf einen Schiffsmast und fand seinen Vater und Ebbitt dort oben sitzend. Sie tranken Süßwasser.
    Wieder und wieder träumte er von seinem Sturz vom Roten Turm und von Sonnensteinen. Sonnensteine, die um ihn herabregneten, alle knapp außerhalb seiner Reichweite.
    Etwas, woran er sich erinnerte, war sicher kein Traum. Es war der erste Anblick dessen, was die Eiscarls den Berg des Lichtes nannten.
    Von einem seltsamen Gesang aufgeweckt, hatte er sich zur Seite des Schlittens hinausgelehnt und bemerkt, dass alle Schildjungfrauen in die selbe Richtung sahen: nach vorn. Sie begannen, leise im Chor zu summen. Er war ihrem Blick gefolgt und hatte es gesehen.
    Das Schloss. Weit, weit weg und hoch droben, wie eine Blume aus Licht am Himmel. Eine Blume mit tausenden funkelnden Blüten. Sie schien einfach dort zu hängen, denn der Berg war unsichtbar in der Dunkelheit dahinter.
    Zuhause, dachte Tal. Zuhause.
    Jetzt konnte er es sehen. Er wusste jetzt, dass er zurückkehren würde. Die Mutter-Crone der Schildjungfrauen würde erkennen, dass er die Wahrheit gesprochen hatte. So wie die Mutter-Crone auf dem Schiffes erkannt hatte. Sie würde ihn seine Mission fortsetzen lassen. So musste es sein.
    Er sah zu Milla hinüber, die ruhig zwischen den Säcken las;. Sein Schattenwächter war in der Zwischenzeit durch Bandagen und Umschläge mit Salben aus Kräutern ersetzt worden, die Tal nicht kannte.
    Millas Hand lag außerhalb ihrer Felldecke und die drei Einschnitte an ihrem Handgelenk waren deutlich zu sehen. Tal warf einen Blick auf sein Handgelenk. Die verheilenden Narben schimmerten im Licht der Mottenlaternen.
    Dann sah er sich ihren Schatten an. Irgendwie schien er nicht wie der natürliche Schatten des Untervolks zu sein. Die Eiscarls waren anders, beschloss Tal. Sie waren vielleicht keine Erwählten, aber sie waren auch keine Diener.
    „Ich werde dich zum Schloss bringen“, sagte Tal. Er beugte sich hinunter und legte sein Handgelenk auf Millas. „Und wir werden beide einen Sonnenstein bekommen.“
    Das nächste, woran Tal sich erinnern konnte, war Millas Hand an seiner Kehle. Sie starrte ihn wild und fiebrig an. Obwohl sie so schwach war, schaffte er es nur mit Mühe, sich zu befreien und auf die andere Seite des Schlittens zu stolpern.
    „Wieso stirbt es nicht?“, fragte sie. Sie warf ihren Kopf mehrmals hin und her und fiel schließlich zurück auf ihr Felllager.
    „Wir sind auf dem Weg zum Schloss“, krächzte Tal und massierte seinen Hals. Er wünschte, er hätte nichts gesagt. Denn schon dachte er wieder darüber nach, ob er Milla mitnehmen sollte.
    Es schien ihm unbegreiflich, wie weit er gekommen war und wie weit er wohl noch gehen musste. Trotz kampfeslustiger Eiscarls, feindseliger Geistschatten, gigantischer Merwin und der eisigen Kälte hatte er es irgendwie geschafft, dieses fremde Land zu durchqueren. Konnte er jemals wieder derselbe Junge sein, der die ganze Zeit im Schloss gelebt hatte – die ganze Zeit, ohne zu wissen, was draußen noch existierte?
    Nein, er war nicht mehr derselbe. Er würde nie mehr derselbe sein.
    Natürlich musste

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