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Der siebte Turm 03 - Aenir - Reich der Schatten

Titel: Der siebte Turm 03 - Aenir - Reich der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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versuchen, durch den Westkorridor zu verschwinden“, erklärte Milla. „Wenn es sein muss, müssen wir uns den Weg freikämpfen. Und zwar jetzt gleich, bevor sich alle versammelt haben.“
    „Ich kann… ich kann Gref nicht hier lassen“, sagte Tal matt. Er wusste zwar nicht, was er jetzt tun konnte, doch er konnte keinesfalls weglaufen. „Du…“
    Milla beugte sich plötzlich näher zu Gref hinunter und drückte ihre Finger fester an seinen Hals.
    „Er ist nicht tot!“
    Tal konnte nicht glauben, was er da hörte.
    „Er ist nicht tot“, wiederholte Milla. „Er ist krank… oder vergiftet. Los!“
    Tal beugte sich hinunter und versuchte Gref aufzunehmen, doch sein Bein gab nach. Milla hatte sich bereits umgewandt, um zu gehen, doch sie drehte sich wieder um und schrie: „Sag Adras, er soll ihn tragen, du Idiot! Mach deinen Sonnenstein zum Kampf bereit!“
    „Sei vorsichtig mit ihm“, instruierte Tal Adras. „Sehr vorsichtig.“
    Adras nahm den Jungen vorsichtig auf den Arm und duckte sich, um durch die Tür zu kommen. Als er auf der Schwelle war, blitzte plötzlich Licht im Türrahmen und um Grefs Handgelenk auf. Der Sturmhirte stolperte zurück und sah Tal an.
    „Ich komme nicht durch“, sagte Adras. „Irgendetwas hält mich zurück.“
    Tal sah, was es war. Um Grefs Handgelenk war ein Armreif, besetzt mit Sonnensteinen. Er betrachtete ihn genau. Die recht kleinen Sonnensteine waren alle auf eine besondere Weise angeordnet, um einen bestimmten Effekt zu erzielen.
    Gref befand sich offenbar in einem sichereren Gefängnis, als Tal ursprünglich angenommen hatte. Wenn er den Armreif nicht lösen – und er war aus einem Stück – oder die Magie deaktivieren könnte, wäre Gref hier gefangen.
    Milla schaute zurück, um in Erfahrung zu bringen, was sie aufhielt.
    „Los!“, sagte sie. „Es kommen jetzt auch Wachen den Westkorridor entlang! Wir müssen sie angreifen und an ihnen vorbei gelangen!“
    „Ich kann Gref nicht befreien!“, rief Tal.
    „Dann lass ihn hier!“
    Tal sah sich die Sonnensteine an, die im Türrahmen befestigt waren. Es waren sechs Stück und sie waren alle fest in den Rahmen geschweißt. Er musste alle sechs entfernen, wenn er den Zauber brechen wollte. Das würde zu lange dauern.
    „Leg ihn ab“, sagte er zu Adras. Die Worte kamen kaum über seine Lippen. „Vorsichtig.“
    Adras legte Gref wieder in die Ecke.
    „Geh!“, sagte Tal.
    Doch er selbst zögerte einen Augenblick. Er hob seinen Sonnenstein und ließ einen heißen blauen Strahl herausschießen. Mit ein paar entschlossenen Bewegungen schrieb Tal seinen Namen in den Stein der Wand.
    Es war eine Nachricht für Gref für den Fall, dass er aufwachen würde. Tal musste ihn jetzt zurücklassen.
    Doch er würde zurückkehren.
    Draußen in der Halle lief Milla bereits in Richtung des westlichen Korridoreingangs. Odris folgte ihr dichtauf.
    Adras brüllte herausfordernd die Geistschatten an, die aus den östlichen und südlichen Korridoren erschienen. Ihre Meister waren dicht hinter ihnen.
    „Sterbt, ihr Winzlinge von Schatten!“, brüllte Adras. Schattenblitze zuckten aus seinen Händen und er streckte sich auf über vierzehn Spannen Höhe. Einen Augenblick hatte sogar Tal Angst und er verstand, weshalb sich die Imperialen Wachen nur langsam näherten. Keiner von ihnen – oder von ihren Geistschatten – wollte der erste sein, der sich mit Adras anlegte.
    Um sie noch mehr abzuschrecken, hob Tal seinen Sonnenstein und konzentrierte sich darauf. Im Innern des Steines bildete sich ein rotes Licht, das Tal an die Oberfläche holte. Dann stieß er einen Kriegsschrei aus und warf seine Hand nach vorn.
    Drei rote Strahlen der Zerstörung schossen aus dem Stein und durchschnitten die Dunkelheit der Halle. Die Strahlen verwoben sich miteinander und teilten sich wieder, trafen auf Stein, Schatten und Fleisch. Funken schossen aus dem Stein, Schattenstücke wirbelten umher und Wachen schrien in plötzlichem Schmerz auf.
    Tal lief davon, als seine Strahlen erwidert wurden. Er hatte sich schon abgewandt, als ein unglaublich heller weißer Strahl an seinem Gesicht vorbeizischte und er die Hitze spürte.
    „Stark!“, brüllte Adras, der neben ihm lief. „Noch einmal! Gebt mir Licht!“
    Vor ihnen hinterließ Millas Schwert ein Muster von leuchtenden Bildern in der Luft, als sie damit auf zwei Wachen einschlug, die ihr den Weg versperrten. Odris kämpfte gegen deren schlanke Geistschatten. Einen davon hielt sie mit gehobenem Bein auf

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